Von Anna Elendt bis Taliso Engel: DMS-Fieber bei den Schwimmstars

Nach dem historischen Doppeltriumph des SC Wiesbaden 1911 im Vorjahr stehen am kommenden Wochenende in Essen nun wieder die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften Schwimmen (DMS) an. Im Sportbad Thurmfeld kämpfen am Samstag (13:00 Uhr) und Sonntag (09:30) in beiden Geschlechtern jeweils zwölf Teams in der 1. Bundesliga um den Titel. Auch Topstars wie Welt- und Europameisterin Anna Elendt (SG Frankfurt), Europarekordler Sven Schwarz (Waspo 98 Hannover) oder Europameister Melvin Imoudu (Potsdamer SV) sind dabei am Start für ihren Verein.

>> Die Ergebnisse der 1. Bundesliga in Essen

Erst am vergangenen Sonntag gewann Cedric Büssing bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Lublin (POL) die Bronzemedaille über 400m Lagen, es war die insgesamt neunte für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) bei diesen Titelkämpfen. Bei der DMS will der Olympiaachte von Paris nun seine gute Form gleich noch einmal zeigen, um dem Gastgeberverein SG Essen zu einem guten Abschneiden zu verhelfen. „Wir haben eigentlich eine gute Truppe beisammen, die vorn mitmischen können sollte. Man weiß bei der DMS vorher allerdings nie genau, wie die Verstärkung aus dem Ausland bei einigen Teams aussieht“, so Büssing. Der 22-Jährige hat auf jeden Fall seinen zwei Jahre jüngeren Bruder Silas Büssing an seiner Seite, der wie Cedric früher in den USA studiert.

Stars im Kaliber von Kira Toussaint und Tessa Giele (beide NED) hat der SC Wiesbaden diesmal nicht dabei, stattdessen aber einige ungarische Namen. Und mit Maurice Grabowski die wohl größte Entdeckung der bisherigen Kurzbahn-Saison. Der 22-jährige US-Student hat in Polen gerade auch ein überragendes Debüt in der deutschen Nationalmannschaft hingelegt. Und dürfte in Essen nun nicht nur beim Schmetterlingssprint viele Punkte holen. Ein einzeler Aktiver darf übrigens nur maximal fünf der 34 DMS-Rennen bestreiten.

WM-Held Sven Schwarz zeigt Teamgeist für Waspo 98

Auf die Kurzbahn-EM verzichtet hatte Sven Schwarz. Nach zweimal WM-Silber in Singapur und dem Europarekord über 800m Freistil entschied sich der 23-Jährige dazu, die für einen Sportsoldaten verpflichtenden Lehrgänge bei der Bundeswehr bereits in diesem Herbst zu absolvieren, um dann in den kommenden beiden Saisons vor Olympia wieder frei zu sein. „Dadurch fehlen mir noch einige Trainingskilometer, um mit Europas Spitze mithalten zu können. Aber wenn mein Verein bei der DMS meine Hilfe braucht, bin ich natürlich bereit, alles aus mir herauszuholen, was gerade möglich ist.“

Teamgeist ist übrigens nicht nur im Oberhaus Trumpf, in Kiel, Neuss und Nürnberg geht es am Samstag in der 2. Liga um den Aufstieg. Beim letztjährigen Absteiger 1. FCN Schwimmen tritt EM-Starter Jeremias Pock gemeinsam mit dem befreundeten Paralympicssieger Taliso Engel an. Engel war nach seinem WM-Triumph in Singapur mit der RTL-Tanzshow „Lets Dance“ mehrere Wochen durch die Republik getourt. „Ich wollte es vorher nicht glauben, aber irgendwann weiß man tatsächlich nicht mehr, in welcher Stadt man gerade aufwacht“, gestand Engel. Zuletzt blieben aber noch ein paar Wochen, um die neue Wohnung einzurichten und auch um zu trainieren. „Der Wiederaufstieg ist auf jeden Fall das Ziel“, so Engel.