WM-Platz vier vom 3m-Brett für Lena Hentschel

Lena Hnetschel steht auf dem 3m-Brett und bereitet sich auf ihren Sprung vor

Bereits nach dem nach dem ersten Versuch des WM-Finales vom 3m-Brett wusste Lena Hentschel, dass es ein guter Wettkampf werden würde. Denn dieses Mal brachte sie auch den Rückwärtssalto optimal ins Wasser, mit dem sie im Vorkampf und im Halbfinale jeweils noch ihre Probleme gehabt hatte. „Da war für mich der Wettkampf eigentlich schon gewonnen“, meinte die 24-Jährige vom Berliner TSC. „Vorher meinten alle zu mir, dass ich aufpassen soll bei rückwärts, dass ich den nicht nochmal auf den Latz schmeiße. Und das habe ich jetzt geschafft. Danach lief alles einfach rund.“

Mit 321,60 Punkten wurde es für Hentschel Platz vier im WM-Finale, nur 1,60 Zähler lag sie damit hinter der drittplatzierten Italienerin Chiara Pellacani (323,20). Gold ging an Chen Yiwen (CHN/389,70) vor ihrer Landsfrau Chen Jia (CHN/356,40). „Ich habe gegen sie ganz, ganz knapp zwei EM-Medaillen gewonnen. Deswegen gönne ich ihr jetzt diese Bronzemedaille und freue mich einfach über meine eigene Leistung“, grämte sie sich aber keineswegs über die so knapp verpasste Medaille. „Ein vierter Platz mit einer Punktzahl, die ich noch nie international gesprungen bin. Da bin ich super, super happy“, sagte Hentschel. Zwei Tage nach der Silbermedaille von Pauline Pfeif (Berliner TSC) vom Turm also das nächste Top-Ergebnis für die deutschen Wasserspringerinnen in Singapur, zudem hatte am Freitag im Einzel auch Moritz Wesemann (SV Halle) als WM-Sechster vom 3m-Brett überzeugt.

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„Dass wir deutschen Mädels stark sind, wusste ich auch schon vorher. Das ganze Team ist über die Saison so eng zusammengewachsen. Und wenn da jemand eine Silbermedaille gewinnt mit so einer Leistung, gibt das natürlich der ganzen Mannschaft nochmal ein bisschen mehr Schwung“, würdigte auch Lena Hentschel noch einmal die Leistung ihrer Vereinskollegin. Und meinte zu ihrer eigenen Leistung abschließend: „Das ist eigentlich nur die Bestätigung, dass ich auf einem guten Weg bin und auch wirklich mitreden kann bei den Medaillen. Das war in den letzten Jahren noch nicht der Fall. Jetzt hoffe ich, dass ich darauf in der nächsten Saison aufbauen kann.“

Fast hätten es sogar zwei deutsche Springerinnen in die Entscheidung geschafft. Jette Müller (WSC Rostock) belegte im Halbfinale mit 279,40 Punkten Platz 13 und lag damit winzige 0,1 Zähler hinter der Mexikanerin Maria Garcia Sixtos, die sich den letzten Finalplatz sicherte. „Das Ziel war das Finale, die Top Zwölf, das habe ich als 13. fast erreicht. Ich bin mit meiner Leistung heute zufrieden, international habe ich noch nie oder schon lange nicht mehr so viele Punkte geholt“, sagte die 21-Jährige. Im vergangenen Herbst war Müller nach Dresden umgezogen – fürs Studium, aber vor allem auch, um für den laufenden Olympiazyklus nochmal neue Reize zu setzen. Nach schleppendem Saisonstart war sie rechtzeitig zur WM in Singapur dann doch wieder in Bestform. „Ich kann von hier viele gute Sachen mitnehmen“, meinte sie.

Jaden Eikermann springt erstmals ins Turm-Halbfinale

Auch am letzten Tag der Wettbewerbe im Wasserspringen am Sonntag wird der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) nochmal vertreten sein. Jaden Eikermann (SV Neptun Aachen) belegte im Vorkampf im Turmspringen mit 391,50 Punkten Rang 15 und zog damit ins morgige Halbfinale (04:00 Uhr deutscher Zeit) ein.

„Ich bin vernünftig durchgesprungen, fast an die 400 Punkte ran. Das ist schon jetzt meine beste WM-Leistung im Einzel“, sagte Eikermann, der bei seinen drei WM-Teilnahmen zuvor die Plätze 27, 38 und 24 belegt hatte. In Singapur zeigte er auch einen neuen Sprung, den 3,5-fachen Salto rückwärts gehechtet anstatt wie bisher in gehockter Ausführung – was nochmal schwieriger ist. „Den habe ich geschafft, bin gut unten weggetaucht“, so der Aachener. Bester im Vorkampf war Zhao Renjie (CHN/489,25).

Youngster Ole Rösler beendete seine Saison auf Platz 36 des Vorkampfes (326,95). Der 18-Jährige vom WSC Rostock blickt auf ein äußerst erfolgreiches Jahr zurück: Er war Deutscher Meister, Europameister bei den Junioren, Vize-Europameister in der offenen Klasse und nun erstmals bei einer WM am Start. „Ich bin mit dem Jahr insgesamt sehr zufrieden und stolz auf mich, weil ich wirklich viel dazugelernt habe. Aber ich habe jetzt auch gemerkt, dass es eine extrem lange Saison gewesen ist. Das geht irgendwann auf die Muskeln, auf die Knochen, aber auch auf die Psyche“, so Rösler. Nach einem starken Einstieg in den ersten beiden Versuchen folgten danach zu viele Unsauberkeiten. Trost fand der Rostocker bei seinen Eltern und seiner Oma, die extra nach Singapur gereist waren, um ihn zu unterstützen. „Ich habe mich super gefreut, dass sie alle mitgekommen sind. Das motiviert mich auch weiterhin“, sagte er. Und es war ganz sicher nicht die letzte WM für den talentierten Turmspringer.

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