Zweimal Platz sechs für die deutschen Synchronpaare

Sechste waren Lena Hentschel (Berliner TSC) und Jette Müller (WSC Rostock) bei den Olympischen Spielen in Paris (FRA), Sechste auch bei den vergangenen Weltmeisterschaften – und auch bei der WM in Singapur wurde es am Dienstag wieder Platz sechs für das deutsche Paar im 3m-Synchronspringen. Damit haben die beiden ihre Position in der Welt bestätigt. Mit 268,17 Punkten konnten sie am Ende eines langen Tages, an dem am frühen Morgen zunächst die Qualifikation und am Nachmittag dann auch gleich das Finale ausgetragen wurde, gegenüber dem Vorkampf noch einmal zehn Zähler zulegen.

 

Ganz besonders freute sich Hentschel über ihren gelungenen 3,5-fachen Salto vorwärts im vierten Durchgang. „Der ist immer so ein bisschen unsere kleine Hürde in unserer Serie, aber der hat heute zweimal sehr, sehr gut geklappt. Auch deswegen sind wir auf jeden Fall sehr stolz auf uns. Wir wollten auf jeden Fall nochmal eine Schippe draufsetzen vom Vorkampf, das haben wir auch geschafft und Platz sechs bestätigt. Wir können eigentlich mit einem Lächeln hier rausgehen. Auch wenn wir immer noch ein paar Reserven gelassen haben“, so die Berlinerin.

 

Gold holten die Chinesinnen Chen Yiwen und Chen Jia mit 325,20, vor Yasmin Harper und Scarlett Mew Jensen (GBR/298,35). Dahinter sicherten sich sensationell die erst 14 Jahre jungen Zwillinge Lia Yatzil Cueva Lobato und Mia Zazil Cueva Lobato aus Mexiko (294,36) die Bronzemedaille. Im Dezember 2024 waren sie als damals 13-Jährige noch zu jung gewesen, um an den Weltmeisterschaften der Junior*innen teilnehmen zu können. Ein halbes Jahr später sprangen sie nun aufs Podium bei der WM in der offenen Klasse.

 

>> Alle WM-Ergebnisse vom Wasserspringen

 

In Richtung Podest schauen auch die Deutschen. „Ziel ist auf jeden Fall Olympia 2028 und dann nicht Platz sechs bestätigen, sondern weiter vorne mitspringen. Und dafür sind jetzt diese Wettkämpfe auch sehr wichtig, dass wir die großen Wettkämpfe mitnehmen, Erfahrungen sammeln miteinander und dann bereit sind für die nächsten Olympischen Spiele“, sagte Lena Hentschel, für die am Mittwoch als nächster Start das Mixed-3m-Synchronspringen mit Vereinskollege Luis Avila Sanchez ansteht. Das Ziel dort: „Wir haben uns Platz drei bis sechs vorgenommen.“

 

Wenn Hentschel im kommenden Jahr ihr US-Studium abgeschlossen hat, wird sie nach Dresden zurückkehren – dann kann das Paar regelmäßig gemeinsam trainieren, was zuletzt nicht möglich war. „So können wir uns zwei Jahre lang perfekt auf LA zusammen vorbereiten. Anders als in Paris, wo es ja nicht so gewesen, wo wir an unterschiedlichen Orten trainiert haben. Ich glaube, das ist auch nochmal wichtig“, meinte Jette Müller. Sie selbst war im vergangenen Herbst aus Rostock nach Dresden umgezogen – fürs Studium, aber vor allem auch, um für den kommenden Olympiazyklus noch einmal neue Reize zu setzen.

 

Luis Avila Sanchez und Jaden Eikermann „geil reingestartet“ in die gemeinsame Turm-Karriere

 

Ebenfalls Sechste in der Welt wurden im Turm-Synchronspringen Jaden Eikermann (SV Neptun Aachen) und Luis Avila Sanchez mit 377,37 Punkten. Dabei waren insbesondere der Schraubensalto und der Delfin herausragend und wurden vom Wertungsgericht mit entsprechend vielen Punkten belohnt. „Wir sind geil reingestartet, mit den ersten vier Sprüngen können wir auf jeden Fall zufrieden sein. Bei den letzten beiden hat es nicht ganz gepasst. Aber ein sechster Platz bei der WM hört sich nicht schlecht an“, sagte Avila Sanchez.

 

Eikermann ging sogar noch einen Schritt weiter: „Wir nehmen von hier mit, dass es auf jeden Fall möglich ist, eine Medaille zu gewinnen“, meinte er. Schließlich steht das Paar erst ganz am Anfang. „Das ist unsere erste Saison zusammen, im vergangenen Oktober haben wir das erste Mal zusammen trainiert. Darauf lässt sich aufbauen. Es macht auf jeden Fall sehr viel Spaß“, so Avila Sanchez.

 

Schon die Qualifikation für das Finale war für das Paar deshalb ein großer Erfolg gewesen, schließlich kamen dieses Mal nur acht Teams weiter. Bei der WM 2024 in Doha (QAT) hatte es ein direktes Finale gegeben, in den Jahren davor schafften es sonst immer zwölf Nationen in den Endkampf. „Wir haben den Druck nicht an uns rankommen lassen, sondern einfach unser Ding durchgezogen“, erklärte Luis Avila Sanchez ganz abgeklärt.

 

Gold im Turm-Synchronspringen holten Cheng Zilong und Zhu Zifeng aus China trotz eines größeren Patzers in der vierten Runde, mit 429,63 Punkten lagen sie am Ende dennoch knapp vor den unter neutraler Flagge gestarteten Russen Nikita Shleiker und Ruslan Ternovoi (428,70). Bronze ging in die USA an Carson Tyler und Joshua Hedberg (410,70).

Diesen Artikel teilen

Weitere News