Alles, was Sie über das World Aquatics Diving World Cup Super Final wissen müssen

- 01.08.2023
Was genau ist das Diving World Cup Super Final?
Das World Aquatics Diving World Cup Super Final vom 04. – 06. August in Berlin ist der krönende Abschluss der diesjährigen Weltcupsaison im Wasserspringen. Dafür qualifiziert sind in den Einzelwettbewerben jeweils die besten 18 Aktiven und in den Synchron- und Team-Events die besten Acht der Welt aus den beiden vorhergegangen Weltcups in Xi’an (CHN) und Montreal (CAN). Insgesamt sind Sportler*innen aus 18 Nationen beim Weltcupfinale vertreten – darunter alle Top-Stars aus China, der seit Jahrzehnten weltweit führenden Nation in diesem Sport.
Wer ist aus Deutschland mit dabei?
Auch aus Deutschland sind alle Top-Leute am Start – darunter gleich vier Europameister*innen aus diesem Jahr. Mit starken Leistungen bei den ersten beiden Weltcup-Events haben sich insgesamt sogar acht deutsche Wasserspringer*innen für das Finale in der Hauptstadt qualifiziert. Bei den Männern sind das Turm-Europameister Timo Barthel, 3m-Europameister Moritz Wesemann (beide SV Halle), Jaden Eikermann (SV Neptun Aachen) sowie Lars Rüdiger(Berliner TSC). Bei den Frauen hat die Berliner Fraktion mit Lena Hentschel, Jana Lisa Rother sowie Elena und Christina Wassen, den amtierenden Europameisterinnen im Turm-Synchronspringen, in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) ein echtes Heimspiel.
Wo gibt es Tickets?
Tickets für den Weltcup sind in drei Kategorien verfügbar. Im Online-Vorverkauf sind die Tageskarten der Kategorie 1 für 29,00 (ermäßigt* 27,00) Euro, der Kategorie 2 für 26,00 (ermäßigt* 24,00) Euro und der Kategorie 3 für 23,00 (ermäßigt* 21,00) Euro erhältlich. Dauerkarten für alle drei Tage kosten je nach Kategorie 82,00/73,00/64,00 Euro bzw. ermäßigt* 76,00/67,00/58,00 Euro. Für alle Unterstützer*innen des deutsche Nationalteams wird ein Fanblock eingerichtet. Dafür einfach während des Bestellprozesses den Code „GER-9MIE49“ eingeben. Die Sitzplätze werden dann automatisch und ohne Aufpreis im Fanblock gebucht. Erstmals werden außerdem VIP-Karten angeboten, diese beinhalten den Zugang zum VIP-Block und zur VIP-Lounge. In der VIP-Lounge stehen ganztags Getränke sowie nachmittags zu den Finals ein Catering (max. drei Stunden) zur Verfügung.
Welche Disziplinen werden ausgetragen?
Insgesamt werden an den drei Tagen neun Disziplinen ausgetragen: Die Frauen und Männer treten vom 3m-Brett sowie im Turmspringen an, und zwar jeweils sowohl im Einzel als auch als Synchronwettbewerb. Während in den Einzeln zunächst noch ein Vorkampf ansteht, geht in den Synchrondisziplinen direkt ins Finale. Zu diesen acht olympischen Disziplinen kommt noch das Mixed-Team-Event – dort starten pro Nation maximal vier Aktive, aber mindestens eine Frau und ein Mann. Zunächst bestreiten je ein Mann und eine Frau die Sprünge vom 3m-Brett und das 3m-Mixed-Synchronspringen, anschließend geht es für die Einzelsprünge beider Geschlechter und das Turm-Mixed-Synchronspringen hoch auf die Plattform. Übrigens: In dieser Form wurde der Teamwettbewerb im vergangenen Jahr in Berlin im Rahmen des Weltcups erstmals bei einer Veranstaltung des Weltverbandes World Aquatics durchgeführt und stieß damals bei den Aktiven durchweg auf positive Resonanz.
Wie hoch ist das Preisgeld?
Das Preisgeld hat es in sich: Die Sieger*innen erhalten je 25.000 US-Dollar, Platz zwei und drei sind mit 20.000 bzw. 15.000 US-Dollar dotiert. Insgesamt gibt es Prämien bis hinab zu Platz acht in den Synchron- bzw. Platz zwölf in den Einzeldisziplinen, für die immer noch 6.000 bzw. 2.000 Dollar ausgezahlt werden. Finanziell lohnt sich der Diving World Cup für die Athlet*innen damit deutlich mehr als die frühere Diving World Series.
Welcher ist der Sprung mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad?
Bei den Männern ist es vom 3m-Brett aktuell der 2,5-fache Salto vorwärts mit drei Schrauben mit einem Schwierigkeitsgrad von 3,9. Beim Turmspringen ist der schwierigste schon einmal gezeigte Sprung der 4,5-fache Vorwärtssalto gehechtet beziehungsweise der 4,5-fache Delfinsalto gehockt – beide sind mit 4,1 klassifiziert. Bei den Frauen ist momentan die 3,5-fache Auerbachschraube mit einem Schwierigkeitsgrad von 3,5 das Nonplusultra. Grundsätzlich gilt allerdings, dass auch ein Sprung mit einer niedrigeren Schwierigkeit einem am Ende schwerer fallen kann als ein höher bewerteter – das ist stets abhängig von den jeweiligen körperlichen Gegebenheiten und welche Bewegungen jemandem mehr liegen.
Was bedeuten die Sprungnummern?
Sechs verschiedene Sprunggruppen gibt es: Vorwärtssprünge (1), Rückwärtssprünge (2), Auerbachsprünge (3) – bei denen mit dem Gesicht nach vorne abgesprungen und dann rückwärts gedreht wird –, Delfinsprünge (4) – hier erfolgt der Absprung rückwärts, die Drehung verläuft vorwärts –, Schraubensprünge (5) und – nur beim Turmspringen – Handstandsprünge (6). Jeder Sprung wird durch eine drei- bzw. bei Sprüngen mit Schrauben vierstellige Sprungnummer eindeutig klassifiziert. Die erste Ziffer beschreibt die Sprunggruppe, mit der zweiten Ziffer wird ausgedrückt, ob ein Sprung mit mindestens einer Saltodrehung „normal“ (0) oder fliegend (1) – das heißt teilweise gestreckt und teilweise gehechtet oder gehockt – ausgeführt wird. Die Anzahl der halben Saltodrehungen wird durch die dritte Ziffer beschrieben, die Anzahl der halben Schrauben mit der vierten. Der abschließende Buchstabe A (gestreckt), B (gehechtet), C (gehockt) oder D (freie Ausführung) beschreibt die Ausführung. Beispiel: 5156B steht also für den zuvor erwähnten 2,5-fachen Salto vorwärts mit drei Schrauben gehechtet.
Warum wird das Wasser aufgeraut?
Zur Orientierung. Würde man das nicht machen und wäre die Wasseroberfläche spiegelglatt, würden die Springer*innen das Wasser nicht sehen, sondern nur den Grund. Aufgeraut wird entweder vom Beckenrand aus, etwa durch einen einfachen Schlauch, oder – wie in der Berliner SSE – durch spezielle Düsen am Beckenboden.
Warum ist das Sprungbrett verstellbar?
Mit dem Stellrad an der Seite, Rolle genannt, lässt sich der Härtegrad des Sprungbretts einstellen. An dieser Stelle ist der Auflagepunkt des Bretts. Je weiter vorne sich die Rolle befindet, desto weniger schwingt das Brett und desto härter ist es. Je mehr man es nach hinten verschiebt, umso größer wird die Amplitude. Die Skala reicht von 0 bis 9 – je höher die Zahl, desto weicher ist das Brett. Bei Sprüngen aus dem Anlauf bevorzugen die meisten Springer*innen ein weiches Brett, bei Sprüngen aus dem Stand gibt es welche, die es ebenfalls sehr weich und andere, die es etwas härter mögen, also auf sechs oder sieben. Die jeweilige Präferenz hängt dabei auch mit Körpergröße und -gewicht zusammen.
Wieso trocknen sich die Athlet*innen zwischen den Sprüngen jedes Mal wieder ab?
Zum einen, damit ihnen nicht kalt wird. Zum anderen, damit sie nicht abrutschen – bei gehockten Salti besteht ansonsten die Gefahr, dass sie durch die enormen Fliehkräfte aus der Balance geraten. Viele Springer*innen benutzen zudem einen speziellen Kleber auf Händen und Schienbein – vergleichbar mit denen, die beim Handball oder Wasserball verwendet werden –, der für zusätzlichen Grip sorgt. Tabu sind an den Schienbeinen vor oder beim Wettkampf übrigens alle Produkte, die die Haut allzu geschmeidig machen, wie Bodylotion, Shampoo oder Sonnencreme.