Angelina Köhler wird Kurzbahn-Europameisterin über 200m Schmetterling

©European Aquatics

Nach dem Anschlag blickte Angelina Köhler kurz hoch auf die Anzeigetafel, dann durchfluteten die 23-Jährige von der SG Neukölln sämtliche Emotionen. Dem großen Lächeln im Gesicht folgte der Kampf mit den Freudentränen, ungläubig schlug sie auch immer wieder die Hände vors Gesicht. Dass mit diesem Triumph bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Otopeni auch ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen war für die deutsche Schwimmerin, ließ sich an diesem Donnerstag später auch bei der Siegerehrung nicht übersehen.

„Es war ein richtig krasses Rennen, ich kann es selbst noch nicht ganz begreifen, was da genau passiert ist. Ich wusste, dass ich das drauf habe, dass ich nochmal schneller schwimmen kann, aber das muss man erstmal auf den Punkt abrufen. Ich bin unfassbar stolz und muss das in den nächsten zwei Tagen erstmal verarbeiten, dass ich jetzt Europameisterin bin. Damit hätte ich nie gerechnet, vor allem nicht auf 200m Schmetterling“, sagte die Gewinnerin.

Nun ist Köhler schon länger als tolle Sprinterin bekannt, insofern war es schon auch eine gehörige Überraschung, dass sie ihren ersten internationalen Titel nun aber ausgerechnet über 200m Schmetterling gewann. Jener Disziplin, die viele besondere Stärken und vor allem auch ein unglaubliches Stehvermögen erforderlich machen. Köhler brachte an diesem Tag alle Eigenschaften eines Champions mit, legte mit 57,98 Sekunden für die erste Rennhälfte auch extrem flott los. Natürlich sorgt so ein Tempo für gehörige Schmerzen in den Muskeln, aber Köhler biss sich durch und man sah ihr dabei geradezu an, dass sie die Führung an diesem Tag auf keinen Fall mehr abgeben wollte.

Natürlich profitierte die Berlinerin auf den insgesamt acht Bahnen auch davon, dass sie sich in den letzten Monaten durch intensives Rumpf- und Techniktraining stark in den Tauchphasen nach Start und Wenden verbessern hatte können. Nach 2:03,30 Minuten schlug Köhler so dann vor Helena Rosendahl Bach (DEN/2:03,86) und Lana Pudar (BIH/2:04,55) als der neuen Juniorinnen-Europarekordlerin an.

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Und man darf sich nun sicher auch schon aufs Wochenende freuen, da stehen ja noch die beiden kürzen Schmetterlingsstrecken für Köhler an. „Ich freue mich jetzt ganz besonders auf die 100m Schmetterling, die ja eigentlich mein Hauptevent sind und bei denen ich eigentlich mit der Medaille geliebäugelt habe. Da bin ich gespannt, was da jetzt noch drin ist. Ich bin hier noch nicht fertig und freue mich auf die weiteren Tage.“

Am Freitag (ab 17:00 Uhr im Livestream) steht aber erst einmal noch ein Finale mit Köhlers Vereinskollegen Ole Braunschweig über 100m Rücken an. Nach Silber über 50m zog der 26-Jährige mit einer Zeit von 50,64 Sekunden als Fünfter in den Endlauf ein. Schnellster des Halbfinals war Mewen Tomac (FRA/50,01). Ramon Klenz, der im Frühjahr zurück in die Berliner Trainingsgruppe um Köhler und Braunschweig gewechselt war, kämpft über 200m Schmetterling dann ebenfalls um eine Topplatzierung. Mit 1:52,73 Minuten war er im Halbfinale Vierter, Schnellster war dort Noè Ponti(SUI/1:51,79).

Für ein weiteres Topergebnis hat am Donnerstag auch noch Nele Schulze gesorgt, die Berliner wurde über 100m Lagen in 59,40 Sekunden Siebte. Gold ging hier an Charlotte Bonnet (FRA/57,47).

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