Christina Wassen springt nach Verletzungssorgen zur Goldmedaille vom Turm

©Jo Kleindl

Das Turmspringen bleibt bei den laufenden Internationalen Deutschen Meisterschaften eine Familienangelegenheit. Bei den Titelkämpfen im Wasserspringen in Berlin hatte zuvor schon Christina Wassen (Berliner TSC) das Turm-Synchronspringen mit Tina Punzel (Dresdner SC 1898) gewonnen, ihre Schwester Elena Wassen anschließend das Mixed-Turm-Synchronspringen zusammen mit Lou Massenberg. Im Einzelwettbewerb war nun wieder Christina an der Reihe. Die Olympiateilnehmerin setzte sich mit 357,00 Punkten vor Pauline Pfeif (alle Berliner TSC) mit 327,40 und ihrer Schwester Elena (319,15) durch und konnte somit ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen. Alle drei Springerinnen übertrafen in Vorkampf, Halbfinale und Finale jeweils deutlich die WM-Norm (305,00).

Zum siebten Mal in den vergangenen zehn Jahren gab es damit ein rein Berliner Podium. Dass Christina Wassen am Ende ganz oben stand, kam dabei durchaus überraschend, denn die 23-Jährige hatte seit den Olympischen Spielen in Tokio (JPN) immer wieder gesundheitliche Probleme gehabt, die sie im Training einschränkten. Auch im Synchronwettbewerb war am Mittwoch trotz des Titelgewinns längst nicht alles so gut gelaufen. „Ich glaube, dass der Druck dadurch nicht mehr so groß war und ich relativ entspannt an den Wettkampf herangehen konnte. Ich war einfach froh, dass ich hier überhaupt in der Lage war, dreimal meine fünf Sprünge zu machen“, erklärte die Siegerin. „Jetzt bin ich natürlich sehr glücklich und erleichtert, dass die Sprünge dann alle so gut geklappt haben.“

Überglücklich war aber auch die Zweitplatzierte Pauline Pfeif, die nach ihrer Silbermedaille bei der WM der Junior*innen im Vorjahr nun endgültig den Sprung zu den Erwachsenen geschafft hat. In Berlin zeigte sie einen Tag vor ihrem 20. Geburtstag die höchste Gesamtschwierigkeit des gesamten Feldes. „Das ist ein schönes Zeichen, dass wir auch weiterhin sehr gute Nachwuchsspringerinnen haben“, freute sich Chef-Bundestrainer Lutz Buschkow.

Erster Einzeltitel für Lou Massenberg vom 3m-Brett

Im Wettbewerb der Männer vom 3m-Brett war schon im Vorfeld klar, dass es einen neuen Meister geben würde, denn sowohl Titelverteidiger Patrick Hausding, als auch der Vorjahreszweite Martin Wolfram hatten in dieser Woche ihren Rücktritt vom Leistungssport erklärt. So durfte am Ende Lou Massenberg über seinen ersten Einzeltitel jubeln, mit 464,10 Punkten erfüllte er dabei zugleich die Norm für die Weltmeisterschaften in Budapest (HUN/18. Juni – 03. Juli).                    

Der Berliner zählt seit Jahren zu den verlässlichsten Springern, er ist eine Bank in den Synchron- und Mixed-Wettbewerben, wo er bereits etliche Medaillen holte, sowohl national als auch international. Im Einzel war bisher aber immer jemand noch etwas besser gewesen. Dass es nun endlich einmal für Gold reichte, bewegte anschließend nicht nur ihn selbst. „Er ist sehr gut durchgesprungen und hat hier eine überzeugende Leistung gezeigt“, meinte auch Bundestrainer Buschkow. Silber ging dahinter an Lars Rüdiger (Berliner TSC), der Olympia-Bronzemedaillengewinner von Tokio und letztjährige Europameister im 3m-Synchronspringen übertraf mit 457,35 Punkten ebenfalls die WM-Norm. Platz drei sicherte sich der Schweizer Guillaume Dutoit (431,90), in der nationalen Wertung ging die Bronzemedaille stattdessen an den Gesamt-Vierten Alexander Lube (SV Neptun Aachen/424,95). Dagegen ging 1m-Sieger Moritz Wesemann (SV Halle) als Fünfter mit 410,35 leer aus, nachdem er nach dem Vorkampf noch geführt hatte und auch nach dem Halbfinale noch Zweiter gewesen war.

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