DM Wasserspringen: Olympiastarter Timo Barthel ist diesmal nur Außenseiter

Mit 29 Jahren ist Timo Barthel der älteste Starter bei den am Mittwoch beginnenden Internationalen Deutschen Meisterschaften im Wasserspringen in Rostock. Aber ausgerechnet dem Routinier und zweimaligen Olympiateilnehmer fehlt in diesem Jahr noch die nötige Routine, die für diese anspruchsvolle Sportart so wichtig ist. „Viele Sprünge zu machen ist der Schlüssel zum Erfolg“, sagt er selbst. Genau daran hat es bei ihm zuletzt jedoch gehapert.

Insgesamt fünf Mal wurde Barthel seit den Olympischen Spielen in Paris (FRA) operiert, zweimal am Handgelenk und dreimal am Kiefer – oder wie es er nennt: „chirurgisch optimiert“. Zuletzt musste er Mitte Januar noch einmal unters Messer, erst Ende Februar stieg er wieder ins Training ein. Doch der Sportler des SV Halle ist für seinen Ehrgeiz bekannt. Nur zwei Wochen später stand er beim Springertag in Rostock schon wieder auf dem Brett; Mitte April erreichte er dann beim Weltcup in Windsor (CAN) zusammen mit Vereinskollege Moritz Wesemann Rang fünf im 3m-Synchronspringen. „Ich will immer gewinnen“, sagt er jetzt vor der DM. „Ich bin diesmal zwar der Underdog, weil ich nicht die Bretterfahrung habe wie meine Konkurrenten“ – neben Wesemann ist das vor allem Lou Massenberg (Berliner TSC). „Aber ich bin auf jeden Fall bereit, die beiden zu ärgern.“

 

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Nach seinem starken sechsten Platz bei Olympia hatte Barthel dem Turmspringen den Rücken gekehrt hat, um sich fortan noch einmal ganz auf das 3m-Brett zu konzentrieren. Vor allem aus gesundheitlichen Gründen – die Belastungen aus zehn Metern Höhe waren auf Dauer zu groß. Er habe zwischenzeitig auch daran gedacht aufzuhören, erzählt er. „Aber ich will mich nochmal beweisen und sehe die Chance, vom Brett mit Moritz etwas Großes zu erreichen“, so der Hallenser.

Der Traum von einer olympischen Medaille im Synchronwettbewerb lebt. Erstes Etappenziel ist aber zunächst die Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Singapur (11. Juli – 03. August). Im Anschluss an die DM werden die Aufgebote für die WM und auch für die Europameisterschaften Ende des Monats in Belek (TUR) nominiert. Im 3m-Synchronspringen haben außer Barthel/Wesemann auch Lou Massenberg und Jonathan Schauer (SV Halle) gute Chancen. Überhaupt sind vor allem bei den Männern die WM-Tickets heiß umkämpft, denn auch im Turm-Einzel und Turm-Synchronspringen gibt es dort mehr Anwärter als Startplätze. „Bei den Männern wird es in diesem Jahr sehr interessant, wer sich am Ende durchsetzt. Wir freuen uns auf spannende Wettkämpfe“, sagt Chef-Bundestrainer Christoph Bohm.

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