Der Kampf um die Tickets für WM und EM beginnt in Magdeburg

©Jo Kleindl

Der Kampf um die Tickets für die Weltmeisterschaften vom 13. – 29. Mai 2022 in Fukuoka (JPN) und die Europameisterschaften vom 11. – 21. August 2022 in Rom (ITA) beginnt für die Aktiven des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) an diesem Freitag wieder einmal im kleinen Rahmen. Nur 48 Schwimmer*innen aus dem absoluten Topbereich mit Olympiasieger Florian Wellbrock an der Spitze können am dritten Adventswochenende beim ersten Nominierungswettkampf in Magdeburg am Start sein. Aufgrund der Pandemieentwicklung wurde die Kapazität des ursprünglich größer geplanten Events begrenzt und als Bundesstützpunktwettkampf mit einem strengen Hygienekonzept versehen.

Gemäß der DSV-Nominierungsrichtlinien für das Jahr 2022 können sich die schnellsten Normerfüller*innen in der Elbeschwimmhalle (50m-Bahn) bereits jeweils einen Startplatz pro Einzeldisziplin bei den Saisonhöhepunkten sichern. Eine zweite Qualifikationsphase ist dann vom 25. März bis 12. April angesetzt. Danach werden für WM (maximal zwei Startplätze pro Nation) und EM (maximal drei Startplätze pro Nation) die restlichen Tickets vergeben – im Einzel an die Besten aus beiden Qualifikationsphasen, für die Staffeln zählen allerdings ausschließlich die Zeiten aus dem Frühjahr. Ausgenommen von diesen Regelungen sind die 400m, 800m und 1500m Freistil: Für diese Rennen sind neben Wellbrock auch Sarah KöhlerIsabel Gose und Henning Mühlleitner nach Erreichen der Einzelfinals bei den Olympischen Spielen in Tokio für die kommenden Jahreshöhepunkte jeweils gesetzt.

>> Zum Livetiming

>> Zu den DSV-Nominierungsrichtlinien mit allen Normzeiten

„Ich rechne fest damit, dass am Wochenende in mehreren Disziplinen die Normzeiten unterboten werden können“, sagte Bundestrainer Bernd Berkhahn. Viele Aktive hätten im gerade erst beendeten Höhentrainingslager in der Sierra Nevada (ESP) ein gutes Niveau gezeigt. „Mit der WM im Mai und der EM im August ist diese Saison für uns enger als sonst getaktet. Da kann es von großem Vorteil sein, sich früh die Qualifikation zu sichern und im Frühjahr nicht zwei Top-Wettkämpfe innerhalb weniger Wochen vorbereiten zu müssen. Dementsprechend groß ist auch die Motivation.“

Vorzeigeathlet Wellbrock plant am Wochenende mit nur zwei Starts, schließlich wartet nächste Woche ein hartes Programm auf ihn. Bei der Kurzbahn-WM in Abu-Dhabi (VAE) wird der Kurzbahn-Europameister nämlich nicht nur die 1500m Freistil schwimmen, sondern dort auch beim Freiwasser-Weltcup über 10km und im Teamevent antreten. „In Magdeburg möchte ich die 400 Meter auf jeden Fall so schnell wie möglich schwimmen, sowohl im Vorlauf als auch im Endlauf. Bei den 1500 Metern muss ich schauen, ob ich für andere eine eher unterstützende Rolle spielen kann oder ob ich mein Rennen durchziehe“, sagte Wellbrock der „Magdeburger Volksstimme“ zu den Starts in seiner Heimat. Die Ziele für den kommenden Sommer formulierte er dagegen anspruchsvoller. „Ich habe es bislang noch nicht geschafft, bei einem internationalen Saisonhöhepunkt Top-Ergebnisse sowohl über die 800 und die 1500 Meter als auch über die zehn Kilometer zu erzielen. Ich möchte einfach nach der WM sagen: Ich bin mit allen drei Starts zufrieden“, so Wellbrock. Langfristig sei über 1500m Freistil auch der Weltrekord das Ziel.

Diesen Artikel teilen

Weitere News