Drittes WM-Finale für Isabel Gose, auch die Freistilstaffel der Männer im Endlauf

Foto: Jo Kleindl

Nach Platz sechs über 1500m Freistil und Platz sieben über die 400m Freistil mit deutschem Rekord im Vorlauf hat Isabel Gose bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN) auch über 800m Freistil wieder das Finale erreicht. Die 21-Jährige schwamm in der Nacht zu Freitag (MESZ) mit 8:21,71 Minuten die siebtbeste Zeit der Vorläufe und löste damit als eine von nur zwei Europäerinnen das Ticket für den Endlauf am Samstag, in dem dann Katie Ledecky (USA) als Vorlaufschnellste in 8:15,60 die Rolle der Favoritin trägt.

„Ich fühle mich wohl auf den Strecken, die ich schwimme. Ich freue mich immer sehr darauf”, sagte die Magdeburgerin. Gose war auf Bahn drei ins Wasser gegangen, direkt neben 400m-Siegerin Ariarne Titmus (AUS) und der dort drittplatzierten Erika Fairweather (NZL). Zur Hälfte des Rennens lag sie noch knapp hinter den beiden, aber deutlich vor dem Rest des Feldes auf Rang drei. Nach 600 Metern ging die Deutsche dann sogar in Führung, während sich von hinten die Chinesin Li Bingjie heranschob und zu dem Trio aufschloss – sie gewann den Lauf letztlich sogar in 8:20,71 vor Fairweather (8:21,06) und Titmus (8:21,25). „Ich dachte, wir wären die zweiten 400 Meter ein bisschen schneller unterwegs, da habe ich mich zu sehr an den anderen orientiert. Ich glaube, ich hätte bei 500, 600 Metern ein bisschen wegziehen können, habe mich aber nicht so getraut, dafür musste ich dann hinten einstecken, als sie dann an mir vorbeigeflogen sind”, sagte Gose. Über ihre Chancen im Finale äußerte sie sich daher lieber zurückhaltend: „Über Medaillen spekuliere ich nicht, das habe ich letztes Mal getan und dann hat es nicht geklappt. Ich will einfach befreit aufschwimmen und dann sehen wir weiter.” Im vergangenen Jahr war sie bei der WM in Budapest (HUN) auf dieser Strecke Sechste geworden.

Bereits am Freitagnachmittag wird auch der Endlauf über 4x200m Freistil der Männer mit deutscher Beteiligung stattfinden. Das Quartett des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) mit Lukas Märtens (SC Magdeburg), Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg), Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg) und Timo Sorgius (SSG Leipzig) zeigte einen couragierten Auftritt und schwamm im Vorlauf mit 7:07,50 Minuten auf Platz sieben. Vorlaufschnellste waren erneut die Australier (7:04,37), nachdem am Vortag schon die australischen Frauen auf dieser Strecke mit einem neuen Weltrekord (7:37,50) geglänzt hatten. 

In ihrem Lauf schlugen die deutschen Männer als Vierte an, nachdem sie in diesem Rennen über 770 von 800 Metern geführt hatten. Startschwimmer Lukas Märtens, der im Einzel noch auf die 200m Freistil verzichtet hatte, legte gleich flott los (1:45,60) und übergab als Erster auf Rafael Miroslaw. Dieser (1:46,74) und der danach an Position drei schwimmende Josha Salchow (1:47,39) konnten diese Führung behaupten, Schlussschwimmer Timo Sorgius (1:47,77) baute den Vorsprung dann zwischenzeitlich sogar noch etwas aus, ehe die Konkurrenten auf der letzten Bahn noch vorbeizogen. „Wir sind im Finale, das war das Ziel”, sagte Salchow dennoch zufrieden. Sein Kollege Miroslaw ergänzte: „Wir hatten heute Morgen alle Bock, und das motiviert uns jetzt nochmal, um im Finale dann nochmal richtig einen rauszuhauen.”

Derweil hat Angelina Köhler (SG Neukölln Berlin) das Halbfinale über 50m Schmetterling erreicht. Die 22-Jährige, die bei dieser WM schon über die 100m-Distanz mit Platz fünf und danach auch in der Lagen-Mixedstaffel mit zwei schnellen Auftritten überzeugen konnte, kam mit 26,02 Sekunden als Zehnte souverän eine Runde weiter. „Ich bin völlig zufrieden”, meinte sie, „mal schauen, was heute Nachmittag noch drin ist.” Nachdem sie sich am Vortag einen freien Tag gegönnt hatte, war die nötige Spritzigkeit, die es für den Sprint braucht, schon wieder da. „Es war wichtig für mich, mal einen Tag Pause zu haben und auch mal was anderes als nur die Schwimmhalle zu sehen. Für mich ist es wichtig, die Konzentration und die Spannung hoch zu halten, was bisher super klappt”, so Köhler. Die Top-Zeit der Vorläufe lieferte Sarah Sjöström (SWE/25,04) ab.

Ausgeschieden ist dagegen Peter Varjasi (TB 1888 Erlangen) im Mammutfeld über 50m Freistil. Gleich 121 Schwimmer waren auf dieser schnellsten Strecke angetreten, mehr als in jeder anderen Disziplin in Fukuoka. Varjasi, der seit 2019 in den USA studiert und trainiert, sortierte sich mit 22,54 Sekunden auf Platz 42 ein, er kam damit bis auf vier Hundertstel an seine Bestzeit (22,50) heran. „Es fühlt sich gut an. Das war mein erstes Rennen nach der Staffel, individuell ist schon ein ganz anderes Gefühl. Aber ich bin glücklich damit”, sagte er. Eric Friese (Potsdamer SV), ein weiterer US-Student im deutschen Team, kam über 100m Schmetterling in 53,02 Sekunden auf Platz 36 von 74 Schwimmern. „Es war rundum kein sauberes Rennen”, so der 23-Jährige, der am drittletzten Tag dieser Weltmeisterschaften erstmals zum Einsatz kam. Sein wahres Potenzial will Friese nun am Sonntag in der Lagenstaffel zeigen: „Es ist jetzt meine Aufgabe, bis dahin zu zeigen, was ich wirklich kann.”

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