EM-Platz sechs für das deutsche Mixed-Duett in der Freien Kür

Sie wollten bei den Europameisterschaften in Oswiecim im Rahmen der European Games in Polen „eine geile Show liefern”, so hatte es Synchronschwimmer Frithjof Seidel (SC Wedding 1929) am Vortag angekündigt. Und der Berliner und seine Vereinskollegin Michelle Zimmer sollten Wort halten: Zur Musik von „Tarzan und Jane“ zeigten die beiden am Samstag in der Freien Kür des Mixed-Duetts eine starke Leistung und landeten am Ende mit 119,5750 Punkten auf Rang sechs. Damit waren sie noch einmal einen Platz besser als in der Technischen Kür, wo sie am vergangenen Donnerstag Siebte geworden waren. Besonders erfreulich war, dass das Duett des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) diesmal ohne ein einziges „Base Mark“ blieb – ein solches mit entsprechender Abwertung des Schwierigkeitsgrades gibt es im neuen Wertungssystem immer dann, wenn ein Element nicht genau so geschwommen wird, wie es in der Coach Card angegeben wurde, wobei schon minimale Abweichungen genügen. „Das war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Wir freuen uns sehr, dass sie sauber durchgekommen sind. Sie hatten Spaß beim Schwimmen. In den kommenden Wochen werden wir weiter an uns arbeiten, um dann bei der WM hoffentlich noch besseres Ergebnis zu erzielen“, sagte Trainerin Stephanie Marx.

Bei den vergangenen Europameisterschaften in Rom (ITA) waren Seidel und Zimmer im Vorjahr in der Freien Kür Vierte geworden, diesmal waren allerdings schon deutlich mehr Mixed-Duette in dieser noch jungen Disziplin am Start. „Die Disziplin wird immer mehr angenommen und das Teilnehmer*innenfeld immer breiter. Das Synchronschwimmen insgesamt und insbesondere die Mixed-Disziplinen haben sich enorm weiterentwickelt“, erklärte Marx. Gold holten Mireia Hernández und Dennis Gonzalez Boneu (ESP) mit 210,3918 vor Italien (171,9874) und Großbritannien (163,9688)

Junges DSV-Duett kommt auf Platz zehn Eine Top-10-Platzierung erreichte auch das Duett mit Klara Bleyer und Susana Rovner (beide Freie Schwimmer Bochum). Mit 131,4354 Punkten kamen sie in der Freien Kür auf Rang zehn. Gegenüber dem Vorkampf hatten die beiden ihre Kür nochmal angepasst und zwei Elemente ausgetauscht, um so den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, leider sollte sich das am Ende nicht ganz auszahlen. „Sie sind eigentlich ganz gut durchgekommen. Schade, dass wir trotzdem vier Base Marks bekommen haben“, sagte Trainerin Stella Mukhamedova. Für die jungen Deutschen war es der erste EM-Start im Duett in der Offenen Klasse, die Titelkämpfe dienten ihnen auch als Vorbereitung auf bevorstehende noch größere Aufgaben bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN/14. – 30. Juli). „Ich finde, dass sie im Finale nochmal besser geschwommen sind als im Vorkampf und mit viel mehr Energie dabei waren“, meinte Mukhamedova. „Es war ihr erster Wettkampf im Duett in dieser Saison und überhaupt mit dem neuen Wertungssystem, bei dem ganz andere Dinge wichtig sind als früher. Bis zur WM werden wir das Programm noch anpassen, so dass wir dort hoffentlich kein Base Mark bekommen. In Sachen Ausführung und Artistic Impression sind die beiden schon jetzt auf einem sehr guten Niveau.“ Gold ging in dieser Disziplin an die die Schwestern Anna-Maria Alexandri und Eirini-Marina Alexandri aus Österreich mit 256,0335 Punkten. Sie hatten zuvor auch schon die Technische Kür gewonnen und sicherten sich damit in der Addition beider Wettbewerbe auch das einzige Olympiaticket, das bei dieser EM vergeben wurde. Silber in der Freien Kür ging an die Ukraine (232,8438), Bronze an Großbritannien (223,5084).
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