Gipfeltreffen der Supertalente beim Weltcup in Berlin

- 27.09.2023
Mit dem World Aquatics Swimming World Cup vom 06. – 08. Oktober in Berlin beginnt im Schwimmsport in wenigen Tagen bereits die olympische Wettkampfsaison, auf dem Weg zu den Spielen in Paris (FRA/26. Juli – 11. August 2024) kommt es in der deutschen Hauptstadt dabei gleich zu einem Event der Superlative. Im Meldeergebnis tauchen neben vielen aktuellen Weltrekordler*innen und Weltmeister*innen wie Sarah Sjöström (SWE), Kaylee McKeown (AUS), Adam Peaty (GBR), Nic Fink (USA) oder Haiyang Qin (CHN) natürlich alle deutschen Stars um Lukas Märtens und Florian Wellbrock auf. Das Feld der Teilnehmenden aus 43 Nationen hat neben den absoluten Superstars auch sonst noch jede Menge spannender Personalien aufzuweisen, die ebenfalls zu den Medaillenkandidat*innen für den kommenden Olympiasommer zu zählen sind.
>> Jetzt Tickets für den Weltcup sichern
So sind viele der weltweit größten Talente am Start, die gerade auf dem Sprung nach oben sind und die Zukunft des Schwimmsports in nächster Zeit besonders prägen werden. Oder auch jetzt schon prägen wie beispielsweise Langstreckenspezialistin Katie Grimes (USA). Bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio (JPN) war sie mit 15 Jahren das Küken im US-Team und wurde auf Anhieb Vierte über 800m Freistil. Bei der WM 2022 gewann Grimes dann schon jeweils Silber über 400m Lagen und 1500m Freistil, in diesem Jahr dann WM-Silber über 400m Lagen und zudem Bronze im 10km-Freiwasserschwimmen. Das erste Gold ist für viele Beobachter*innen nur noch eine Frage der Zeit, viele sehen die 17-Jährige bereits als Nachfolgerin von US-Superstar Katie Ledecky. Da lohnt es sich auf jeden Fall, schon einmal etwas genauer hinzugucken.
Ganz nach oben schaffen kann es auch Lana Pudar aus Bosnien-Herzegowina. Mit 16 Jahren wurde sie im Vorjahr in Rom (ITA) bereits Europameisterin über 200m Schmetterling in der offenen Klasse. In diesem Jahr räumte sie dann noch einmal mehrere Titel bei JEM und JWM ab und verbesserte auch den Junior*innen-Weltrekord auf 2:07,20 Minuten, in der offenen Klasse wurde sie in Japan zwischendrin dann starke WM-Vierte. Ihre 100m-Bestzeit drückte Pudar in diesem Jahr bereits unter 57 Sekunden. In ihrer Heimat wird sie längst als Heldin verehrt, Sportlerinnen dieses Formats hat man dort nur ganz selten. Kein Wunder, in ihrer Heimatstadt Mostar gab es nicht mal eine Schwimmhalle, als sie mit ihrem Sport begann.
Ungewöhnlich schnell ist auch bereits Eneli Jefimova (EST). Bei der JWM in Israel gewann die 16-Jährige in diesem Jahr Gold über 50m Brust (30,42 Sekunden) und 100m Brust und verbesserte auf der längeren der beiden Strecken den Meisterschaftsrekord auf 1:06,23 Minuten. Bei den Erwachsenen war sie zwei Monate vorher bereits WM-Sechste geworden, bis zu den Medaillenrängen fehlten auch da nur noch wenige Zehntelsekunden. Und der nächste Schritt folgt in diesem Alter meist bald.
Auch bei den männlichen Teenagern tut sich viel in den Pools dieser Welt. So wurde der Chinese Zhiao Dong mit gerade mal 18 Jahren bereits WM-Vierter in Fukuoka (JPN), über 200m Brust verbesserte er dabei mehrfach den Junioren-Weltrekord auf nun 2:08,04 Minuten. Im Sog von Weltrekordler und Landsmann Haiyang Qin wird Dong sicher schon bald noch schneller, davon wird man sich vielleicht schon in Berlin überzeugen können.
Internationale Erfahrungen sammeln will in Berlin auch Australiens Sprinttalent Isaac Cooper, als Testlauf für Olympia. Der 19-Jährige durfte als Rückenschwimmer schon 2021 im Olympiavorlauf schwimmen und wurde im Einzel damals Zwölfter, mehr Erfolg hat er inzwischen aber im Freistil. Bei der Kurzbahn-WM Ende 2022 in Melbourne (AUS) gehörte er neben Weltmeister Kyle Chalmers bereits zu Australiens Goldstaffel, im WM-Finale von Fukuoka wurde er in diesem Jahr über 50m in 21,70 Sekunden nun starker Vierter.
Seine Leistungsentwicklung verfolgen viele Coaches auf der Welt auch aus anderen Gründen ganz genau: Im Sommer 2022 war Cooper in der Vorbereitung auf die Commonwealth Games wegen mentaler Probleme (und der Einnahme von Medikamenten deswegen) von seinem Verband vorzeitig nach Hause geschickt worden. Anschließend stellte er sein Training komplett um, macht nun auch Kampfsport, spielt oft Tennis und geht auch stundenlang Surfen. Im Gegensatz zu den meisten Schwimmern, die bis zu 80 Kilometer pro Woche im Becken zurücklegen können, kommt Cooper auf gerade einmal 14 Kilometer pro Woche. „Ich habe diese Sportarten als Trainingseinheiten genutzt, im Gegensatz zu den acht Einheiten pro Woche mit vier bis sechs Schwimmkilometern, die ich gemacht habe, seit ich sieben Jahre alt war“, sagte Cooper. „Ich habe mich entschieden, das zu ignorieren, was mir viele Profis raten.“ Bislang musste er es nicht bereuen. Die Frage ist nun, ob er so auch ganz oben ankommen wird.
Als Mann der Zukunft gilt Kwasery Masiuk nicht nur in Polen. Der 18-Jährige aus Warschau gewann im vergangenen Jahr bei JEM und JWM die kurzen Rückenstrecken und wurde bei den Erwachsenen bereits WM-Dritter im 50m-Sprint. In Fukuoka wurde er in diesem Jahr mit neuen Bestzeiten Vierter (50m/24,47 Sekunden) und Sechster (100m/52,92) bei den Welttitelkämpfen. Wenn die Entwicklung so weitergeht, ist bei Olympia in Paris sicher noch etwas mehr drin. Um sich optimal vorbereiten zu können, beginnt Masiuk erst nach dem Sommer 2024 mit seinem Studium in den USA.
>> Alle Infos zum World Aquatics World Cup
Der Weltcup in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) gibt also einen Vorgeschmack auf die kommenden Olympischen Spiele. Tageskarten kosten 29,00 Euro (ermäßigt 27,00 Euro). Dauerkarten für alle drei Tage sind für jeweils 82,00 Euro (ermäßigt 76,00 Euro) zu buchen. Für Gruppenbuchungen ab zehn Personen (z.B. für Vereine) wird ein Rabatt von 15 Prozent gewährt. Bitte kontaktieren Sie für die Rabattierung der Gruppenbuchungen die Ticket-Hotline. Diese ist unter 01806 – 99 11 84 (0,20 EUR/Anruf aus dt. Festnetz / max. 0,60 EUR/Anruf aus dt. Mobilfunknetz) erreichbar.