Isabel Gose als Vorlaufschnellste im 800m-Finale

Foto: Jo Kleindl

Zwei Medaillen hat Isabel Gose bei den laufenden Weltmeisterschaften in Doha (QAT) bereits gewonnen, und nach den bisherigen Eindrücken über 800m Freistil könnte am Wochenende durchaus noch eine weitere hinzukommen. Im Vorlauf war die 21-Jährige vom SC Magdeburg mit einer Zeit von 8:26,49 Minuten sogar die Schnellste und geht damit im Finale am Samstag von Bahn vier aus als Mitfavoritin ins Rennen. Mit ihrer Leistung im Vorlauf erfüllte Gose zudem vorzeitig die Olympianorm und wäre somit bei einer Platzierung im Endlauf unter den ersten Vier auch auf dieser Strecke sicher für die Olympischen Spiele in Paris (FRA) qualifiziert.

“Das war okay”, meinte sie nach ihrem Start-Ziel-Sieg im Vorlauf, bei dem sie noch nicht an ihre Grenzen gehen musste. “Ich habe auf ein paar bestimmte Dinge geachtet, mal sehen, was Bernd (gemeint ist ihr Trainer Bernd Berkhahn, Anm. d. Red.) gleich sagt. Ich sollte ein bisschen mit meinen Frequenzen spielen, dann natürlich die Wenden, und jetzt schauen wir mal, ob das so geklappt hat, wie das geplant war.” Über ihr bislang so erfolgreiches Abschneiden in Katar sagte sie: “Es ist natürlich ein tolles Ergebnis, was ich gerne mitnehme. Ich habe da meine Chance definitiv genutzt und einen großen Step vorwärts gemacht. Ich hoffe, dass ich das einfach auch für mein Selbstvertrauen nutzen kann und jetzt auch sagen kann, dass ich in der Welt vorne mitspiele. Es war sehr befreiend, insbesondere durch das Olympiaticket.”

Eine Runde weiter ist auch Angelina Köhler (SG Neukölln Berlin) über 50m Schmetterling. Beim ersten Auftritt nach ihrem grandiosen Weltmeistertitel über die doppelt so lange Distanz am Montag schlug die Berlinerin am Vormittag nach 25,92 Sekunden als insgesamt Sechstschnellste an. Sie blieb damit weniger als zwei Zehntel über ihrer Bestzeit, die sie dann im Halbfinale am Abend (ab 17:00 Uhr MEZ, Livestream bei Eurovisionsport) angreifen will.

“Ich habe mich ein bisschen schwer getan heute morgen beim Einschwimmen, aber dafür ist nochmal alles gut gegangen. Ich hatte ja drei Tage Pause, da muss man sich erstmal wieder reinfinden, aber ich glaube, das habe ich ganz gut gemeistert”, so Köhler. In den vergangenen Tagen waren so viele neue, schöne Eindrücke auf sie eingeprasselt. “Es ist total verrückt. Ich bin mit Ole (ihr Trainingskollege Ole Braunschweig, Anm. d. Red.) durch die Mall gelaufen und auf einmal haben mich Leute angesprochen oder applaudiert. Das war total surreal, das kann ich noch nicht ganz so begreifen. So langsam realisiere ich alles ein bisschen, man wird wieder normal und kommt wieder in einen normalen Alltag. Ich hatte ein bisschen Einschlafprobleme die letzten Tage, aber ich denke, für die 50 Meter reicht es."

Schnellste im Vorlauf war die direkt neben ihr schwimmende Schwedin Sarah Sjöström in 24,88. Die Weltrekordhalterin und Titelverteidigerin kann in Doha ihr sechstes Gold in Folge auf dieser Strecke gewinnen, sie ist eine Ikone im weltweiten Schwimmsport. Und auch ihr ist der Erfolg von Angelina Köhler nicht verborgen geblieben, wie diese berichtete: “Ich war heute im Vorstart und schon total im Fokus, und dann kam Sarah strahlend auf mich zu und hat mir gratuliert. Sie ist ja schon ewig vorne dabei und war immer mein großes Vorbild. Und wenn dein Vorbild sagt, du bist toll geschwommen, dann bedeutet mir das schon sehr, sehr viel.”

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