Larus Thiel mit Altersklassenrekord zum dritten Titel bei der DJM

- 25.05.2022
Für Schwimmtalent Larus Thiel sind es die ersten Deutschen Jahrgangsmeisterschaften, doch der 13-Jährige von der SG Bayer sorgt in der Berliner SSE gleich für Aufsehen. Über 50m Schmetterling gewann er am Mittwoch bereits seinen dritten Titel, nachdem er sich beim Auftakt am Dienstag bereits zwei Goldmedaillen in anderen Stilarten gesichert hatte (50m Brust und 100m Freistil). Beim Triumph über 50m Schmetterling am Mittwoch verbesserte Thiel sogar seinen eigenen Altersklassenrekord noch einmal um fünf Hundertstel auf 25,81 Sekunden und hatte dabei erheblichen Vorsprung. “Ich bin komplett fassungslos und hätte nicht gedacht, dass ich die Zeit dieses Jahr nochmal unterbiete”, sagte Thiel. “ Das ist das Beste, was man kriegen kann. Drei Starts, drei Titel - was will man mehr.”
Das können aber auch noch andere Medaillenhamster sagen. So verteidigte Lisa-Marie Finger (SG Neukölln Berlin) in 27,26 Sekunden ihren Titel über 50m Schmetterling im Jahrgang 2005 und holte sich ebenfalls den dritten Sieg. Nach ihrem Sieg über 50m Schmetterling (28,39) und nur kurzer Pause holte sich Alina Baievych (TB 1888 Erlangen) mit dem Erfolg über 100m Rücken (1:05,56 Minuten) ihr drittes Gold im jüngsten Jahrgang 2009. Die Schmetterlingsspezialistin zeigte der Konkurrenz dabei eindrucksvoll, wie viel Zeit mit guten Kicks nach Start und Wende gutzumachen ist.
Die gleiche Kombination wie Baievych schaffte am Mittwoch auch Kaii Liam Winkler, nachdem er über 100m Rücken den frischgebackenen Altersklassenrekordler Vincent Passek (schwamm im April 56,12) auf den letzten Metern niederrang und 17 Hundertstel hinter sich ließ. Der in den USA lebende Sprinter aus dem Jahrgang 2006 kommt nach dem Auftaktsieg über 100m Freistil am Dienstag und dem Sieg über 50m Schmetterling (24,49) am Mittwoch so ebenfalls bereits auf drei Titel.
Leo Leverkus will fünf Titel – mindestens
Auch Leo Leverkus (SGR Karlsruhe/Jahrgangs 2008) machte am zweiten Wettkampftag dort weiter, wo er am ersten Tag aufgehört hatte. Nach seinen beiden Titeln am Dienstag über 1500m Freistil und 200m Schmetterling schnappte sich der 14-Jährige in 8:36,21 Minuten auch den Sieg über 800m Freistil. Im vergangenen Jahr hatte Leverkus die DJM insgesamt mit fünf Titeln abgeschlossen und ist nun wohl auf dem besten Weg, dieses Ergebnis zu wiederholen - mindestens. “Ich versuche auf jeden Fall die Strecken, auf denen ich im letzten Jahr gewonnen habe, zu verteidigen. Und dann mal schauen, wo es mit den übrigen Strecken hingeht, ich habe auf jeden Fall noch ein paar Starts”, sagte Leverkus. Und man glaubt ihm sofort, wenn er über seinen künftigen Ziele spricht: “Mein großes Ziel ist natürlich, irgendwann eine Olympiateilnahme und vielleicht sogar etwas zu gewinnen.”
Als Entwicklungsschritt zu den größten Meriten warten nach einer erfolgreichen DJM meist internationale Nachwuchs-Titelkämpfe. Da passt es bestens, dass sich Anna Maria Börstler (SC Magdeburg) für das Highlight des Tages und mit 1:02,58 Minuten (wie bereits im Vorlauf mit 1:02,85) unter der Norm für die Europameisterschaften der Junior*innen in Otopeni (ROM/05. - 10. Juli) blieb. “Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich jetzt schon so schnell schwimme. Das ist einfach nur Wahnsinn”, jubelte die 16-Jährige . Auch ihr Trainer Stefan Döbler freute sich: “DIe Qualifikation für den EInzelstart gibt Schwung für die weitere Vorbereitung.”
Auch andere aus dem JEM-Kader wussten zu überzeugen. So holte sich Julia Barth (TB 1888 Erlangen) nicht nur erwartungsgemäß wieder den Titel über 400m Freistil im Jahrgang 2006, sondern glänzte mit neuer persönlicher Bestzeit (4:15,60). Maya Werner als Siegerin im Jahrgang 2005 blieb in 4:16,40 Minuten nun auch unter der JEM-Norm und sicherte sich so ihren zweiten Einzelstart. Unter der Normzeit blieb in 4:17,31 Minuten auch Julia Ackermann (SC Chemnitz/2007. Die Sächsin wird nun aber beim European Youth Olympic Festival (EYOF) Ende Juli in der Slowakei starten, da der DSV die internationalen Saisonhöhepunkte in diesem Jahr wieder strenger nach Jahrgängen besetzt. “Julia entwickelt sich prima, mit solchen Zeiten ist sicher auch eine vordere Platzierung im EYOF-Finale möglich”, lobte Nachwuchs-Bundestrainer Carsten Gooßes. Die Sportlerin selbst sagte: “Im Vorlauf war ich etwas enttäuscht von mir, dass es dann im Finale so gut läuft, das hätte ich nicht erwartet. Ich wollte aber von Anfang an zeigen, dass ich das Rennen dominieren möchte und wollte da auch gar nichts anbrennen lassen.” Das gelang eindrucksvoll.
Auch Diego Alfons Heinze (SC Wiesbaden/2007) und Arne Schubert (SC Magdeburg/2006) konnten sich nach ihrer Goldmedaille über 1500m Freistil am Mittwoch nun auch noch jeweils den Titel über die 800m sichern. Beide stellten damit vor ihrem Start in der kommenden Woche bei der JEM im Freiwasser in Sétubal (POR/03. - 05. Juni) ihre derzeit gute Form unter Beweis.
Magdeburg verteidigt die Führung in der „Team Challenge powered by aquafeel“
In der „Team Challenge powered by aquafeel“ führt auch nach dem zweiten Wettkampf weiterhin der SC Magdeburg, der im Vorjahr auch schon die Premiere dieses Mannschaftswettbewerbs im Rahmen der Deutschen Jahrgangsmeisterschaften für sich entscheiden konnte. Mit 175 Punkten behaupten die Magdeburger ihre Spitzenposition vor der SSG Leipzig mit 160 und der SG Essen mit 155 Punkten – die Top drei ist damit unverändert. Als Vierter folgt die SSG Saar Max Ritter (118), neuer Fünfter ist knapp dahinter jetzt der SC Chemnitz von 1892 (116). Mit Unterstützung von aquafeel als Pool-Partner des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) werden die erfolgreichsten Teams der DJM auch diesmal wieder mit Prämien im Gesamtwert von 5.900 Euro belohnt.
Ebenfalls geehrt werden am Ende der Veranstaltung die punktbesten Leistungen in beiden Geschlechtern nach der FINA-Punktetabelle. Nach dem zweiten Tag liegt dort in der weiblichen Jugend momentan Julia Barth (TB 1888 Erlangen) in Führung, deren Zeit von 4:15,60 über 400m Freistil 791 Punkte wert ist, gefolgt von Lisa-Marie Finger (SG Neukölln/ 100m Freistil in 56,05 Sekunden für 785 Punkte) und Maya Werner (SV Nikar Heidelberg/400m Freistil in 4:16,40 für 784 Punkte). In der männlichen Jugend führt aktuell Kaii Liam Winkler (Eagle Aquatics) – seine Siegerzeit von 49,92 über 100m Freistil bedeuten 829 Punkte für ihn. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Arne Schubert (SC Magdeburg/1500m Freistil in 15:27,29 für 828 Punkte) und Eric Mühlenbeck (Bitterfelder SV/1500m Freistil in 15:32,21 für 815 Punkte.