Lena Hentschel als Sechste beste Europäerin im WM-Finale

Foto: Jo Kleindl

Nach dem Finale vom 3m-Brett bei den Weltmeisterschaften in Doha (QAT) hatte Lena Hentschel nur noch zwei Wünsche: “Eine warme Dusche und dann ab ins Bett.” Die vergangenen Tage waren für die Berliner Wasserspringerin sehr anstrengend gewesen, aber eben auch besonders erfolgreich verlaufen – süße Träume waren da quasi vorprogrammiert. Am Freitag sprang Hentschel als beste Europäerin im WM-Finale mit 289,95 Punkten auf Rang sechs, die Medaillen gingen an Chang Yani (CHN/354,75), Chen Yiwen (CHN/336,60) und Kim Suji (KOR/311,25).

“Ich bin überglücklich, wie die letzten drei Tage verlaufen sind. Ich habe mir vorgenommen, beide Quotenplätze für Olympia zu holen und habe es geschafft”, sagte Hentschel, die mit Jette Müller zuvor schon im Synchronwettbewerb Deutschland den Startplatz für Paris gesichert hatte. ”Jetzt noch einmal Top sechs, das ist mein bestes Einzelergebnis bislang. Und selbst da hatte ich noch ein bisschen Luft. Es gibt die einen oder anderen Schwerpunkte, die ich nicht umsetzen konnte aus dem Training, aber das wäre Meckern auf hohem Niveau. Ich glaube, ich kann hier wirklich total zufrieden aus Doha abfliegen. Ich freue mich auf alles, was jetzt kommt.”Das gute Gefühl resultiert natürlich aus den tollen Leistungen, wird aber auch vom tollen Teamgeist im DSV-Team gefördert. 

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Bereits durch den Einzug ins Finale war der erste Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Paris (FRA) für Deutschland endgültig gesichert gewesen. “Jetzt fällt der letzte kleine Stein vom Herzen”, hatte Hentschel am Vormittag gejubelt. Aber auch für den zweiten Startplatz sieht es gut aus: Mit Saskia Oettinghaus hatte auch die zweite Springerin des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) das Halbfinale erreicht und sich entsprechend weit vorne im Qualifikations-Ranking platziert, zumal in dieser Runde ansonsten größtenteils Aktive aus Ländern standen, die bereits zuvor Quotenplätze für Olympia gesichert hatten. Die offizielle Bestätigung durch den Weltverband World Aquatics über das zweite Paris-Ticket steht allerdings noch aus. Mit 241,39 Punkten landete Oettinghaus im Halbfinale auf Platz 15. “Ich weiß, dass ich es viel besser kann. Aber das war mein erstes Halbfinale bei einer WM, überhaupt mein erster Start vom Drei-Meter-Brett. Deswegen bin ich mit dem Einzug ins Halbfinale und wahrscheinlich dem Quotenplatz schon ziemlich zufrieden. Und jetzt kann ich daran arbeiten, bis Olympia sind es ja noch ein paar Tage.”

Eine wichtige Zwischenstation auf dem Weg zu den Sommerspielen wird vom 21. – 24. März der World Aquatics Diving World Cup in Berlin sein, wo sich die deutschen Asse erneut mit den weltbesten Wasserspringer*innen messen. Es ist die einzige Weltcupstation in Europa in dieser Saison und für alle Fans dieser faszinierenden Sportart eine gute Gelegenheit, die Topleute einmal hautnah zu erleben.

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Einen Startplatz bei den Olympischen Spielen hat der DSV auch im Turmspringen schon sicher, dank Timo Barthels Europameistertitel im vergangenen Jahr in Polen. Die Chancen auf einen zweiten sind wohl eher gering, wenngleich die offizielle Bestätigung von World Aquatics noch aussteht – immer auch in Abhängigkeit von der zugelassenen Gesamtzahl an Athlet*innen bei Olympia im Wasserspringen (136) und der Frage, welche Sportler*innen sich zusätzlich zum Einzel auch im Synchronwettbewerb qualifiziert haben. Im WM-Vorkampf von Katar sprang Jaden Eikermann (SV Neptun Aachen) am Freitag jedenfalls nur auf Platz 24 mit 351,60 Punkten und verpasste damit ebenso das Halbfinale wie Luis Avila Sanchez (Berliner TSC) auf Platz 38 (272,20). Bester im Vorkampf war Olympiasieger Cao Yuan aus China mit 503,80.

“Für mich war der Wettkampf sehr anstrengend”, sagte Eikermann. Am Vorabend hatte er an der Seite von Barthel den umjubelten Olympia-Quotenplatz im Turm-Synchronspringen für Deutschland gesichert, danach kam er erst spät ins Bett und war am nächsten Morgen schon früh wieder auf den Beinen. “Ich habe nicht so viel geschlafen, wie ich hätte schlafen müssen, durch den Synchronwettbewerb waren wir erst um 22:15 Uhr im Hotel. Und es war ein unruhiger Schlaf. Wenn man dann um 05:50 Uhr wieder aufstehen muss, dann ist es hart.” Zumal sich der Vorkampf im Einzel wieder über rund vier Stunden hinzog. “Mir ist wichtig, dass wir trotzdem den Synchronplatz haben und ich bei den Weltcupstationen im Einzel starten darf und da meine Leistung zeige, die ich eigentlich kann”, so der Aachener.

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