Lena Hentschel und Jette Müller auf den Plätzen fünf und sieben vom 1m-Brett

@Jo Kleindl

Die deutschen Wasserspringer*innen haben die EM in Rzeszów (POL) mit je dreimal Gold und Silber auf Platz zwei des Medaillenspiegels hinter der Ukraine (4-1-0) abgeschlossen. Die Bilanz der letztjährigen Europameisterschaften in Rom (ITA) – zweimal Gold und dreimal Bronze – wurde somit sowohl was die Anzahl der Titel angeht als auch in der Gesamtmenge an Edelmetall übertroffen. Zudem holten die Aktiven des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) zwei von vier und damit die Hälfte aller Olympia-Quotenplätze für die Sommerspiele 2024 in Paris (FRA), die bei dieser EM vergeben wurden.

Entsprechend positiv fiel das Gesamtfazit von Bundestrainer Christoph Bohm aus: „Das waren insgesamt hervorragende Europameisterschaften für uns, wir sind sehr zufrieden und gehen jetzt voller Motivation Richtung WM in Fukuoka.“ Neben den Medaillen als Höhepunkten freute er sich insbesondere auch über die geschlossene Mannschaftsleistung in der Breite: „Alle unsere Einzelstarter*innen haben es hier ins Finale geschafft, niemand ist im Vorkampf ausgeschieden. Auch das zeigt, wie leistungsstark das Team aufgestellt ist und dass die Konzentration absolut gestimmt hat.“

Am Schlusstag der Meisterschaften gab es keine weitere Medaille mehr für den DSV. Im Wettbewerb der Frauen vom 1m-Brett schafften es aber gleich beide DSV-Starterinnen in die Top acht. Lena Hentschel (Berliner TSC) kam mit 260,75 Punkten auf Rang fünf, Jette Müller (WSC Rostock) wurde mit 248,80 Siebte. Den Titel der Europameisterin in dieser nichtolympischen Disziplin sicherte sich Michelle Heimberg (SUI) mit 273,25 hauchdünn vor Emilia Nilsson Garip (SWE/273,10), die im Vorkampf die Beste war und auch im Finale vor dem letzten Durchgang noch geführt hatte, sowie Grace Reid (GBR/266,90).

„Sowohl Lena als auch Jette haben eine schöne Serie mit guten Sprüngen gezeigt. Die Konkurrenz war heute sehr stark. Trotzdem war es ein schöner EM-Abschluss, sie können zufrieden sein“, sagte Bundestrainer Bohm. Gegenüber dem Vorkampf konnten sich beide Deutschen auch noch einmal verbessern, doch kleine Fehler kosteten sie am Ende ein noch besseres Ergebnis. Weil sich die Sprungserien der einzelnen Springerinnen vom 1m-Brett oft sehr ähneln, kommt es dort umso mehr um eine möglichst saubere Ausführung an.

Zum Abschluss der Titelkämpfe landeten Timo Barthel (SV Halle) und Lars Rüdiger (Berliner TSC) im 3m-Synchronspringen auf Platz sieben mit 372,96 Punkten. Nach den beiden Pflichtsprüngen hatte das deutsche Paar noch geführt, und nach einem ebenfalls sehr starken Schraubensalto lag man zur Halbzeit des Wettkampfs auf Rang zwei hinter den späteren Siegern Oleg Kolodiy und Danylo Konovalov aus der Ukraine (410,16). Vor allem die letzten beiden Sprünge verliefen dann aber leider nicht ganz optimal. „Daraus werden wir unsere Lehren ziehen und noch akribischer arbeiten, damit es bei der WM, wenn es dann um die Olympia-Quotenplätze geht, besser läuft“, sagte Bohm. Anders als im Einzel wurden in den Synchrondisziplinen bei dieser EM noch keine Olympiatickets vergeben. Silber hinter der Ukraine ging an Italien (402,66), Bronze nach Frankreich (394,92).

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