Leonie Beck gewinnt zweites Gold bei der EM in Belgrad

- 13.06.2024
Gute Resultate wären vor allem für den Kopf gut, hatte Leonie Beck vor den Europameisterschaften in Belgrad (SRB) betont. Insofern wird die 27-Jährige vom SV Würzburg 05 den Weg zu den Olympischen Spielen in Paris (FRA/26. Juli – 11. August) nun mit dem größtmöglichen Selbstvertrauen antreten. Einen Tag nach ihrem Triumph im EM-Rennen über die olympische 10km-Distanz war Beck am Donnerstag nämlich auch über 5km nicht zu schlagen. Im 27 Grad warmen Savasee schlug sie nach 58:25,3 Minuten vor Ginevra Taddeucci (ITA/58:26,3) und Bettina Fabian (HUN/58:28,7) an. Celine Rieder (Sport-Union Neckarsulm/58:38,6) als Siebte und Jeannette Spiwoks (SG Essen/58:56,5) auf Rang zwölf rundeten mit ihren Platzierungen das gute EM-Resultat für den Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) ab.
In Serbiens Hauptstadt drückte Beck diesmal früher aufs Tempo und sorgte so auch dafür, dass das Feld sich früh lang auseinanderzog. Taktisch clever überließ sie später dann aber auch mal Taddeucci sowie der am Ende Vierplatzierten Maria de Valdes Alavarez (ESP) die Führungsarbeit, behielt aber immer direkte Tuchfühlung zur Spitzenposition. Beim Zielsprint nahm sie dann ein paar Meter Umweg in Kauf, um einem bremsenden Infight mit der Spanierin aus dem Weg zu gehen, und spielte im rechten Moment ihre hohe Endgeschwindigkeit aus, um so als Erste anschlagen zu können. „Ich bin sehr glücklich über das zweite Gold hier“, sagte Beck. „Ich fühlte mich noch etwas müde nach dem gestrigen Tag, also habe ich einfach versucht, immer eine gute Position zu halten, damit ich diesmal nicht erst eine Aufholjagd starten muss. Das gelang gut, im Endspurt habe ich es dann wieder gut hinbekommen.“
Bei Olympia erwartet Beck in sieben Wochen jedoch ein komplett anderes Rennen als in Serbiens Hauptstadt: “Da sind noch viele andere gute Schwimmerinnen am Start, das lässt sich nicht vergleichen. Und ich weiß derzeit ja noch nicht mal, wie das werden soll mit der Seine. Da gibt es noch viele Probleme mit der Wasserqualität”, sagte die Doppel-Weltmeisterin des Vorjahres. “Natürlich freue ich mich, dass ich doppelte Europameisterin werden konnte – aber ich denke nicht, dass das etwas mit dem Rennen im August zu tun hat. Aber es gibt Selbstbewusstsein.”
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Bei den Männern ging der 5km-Titel am Donnerstag an David Betlehem (HUN/53:28,3), im Zielsprint setzte sich der 20-Jährige knapp gegen Marc-Antoine Olivier (FRA/53:28,7) durch, Bronze ging an Marcello Guidi (ITA/53:30,8). Niklas Frach (SG Frankfurt/53:39,3) erkämpft sich wie schon auf der doppelt so langen Distanz Rang acht. Noah Lerch (SSG Günzburg-Leipheim) belegte Rang 14 (55:15,4) und Jonas Kusche (SC Chemnitz) Platz 21 (55:20,3). “Zweimal in den Top Ten, damit bin ich zufrieden. Ich konnte das Tempo der Spitze in diesem stark besetzten Feld immer mitgehen”, sagte Frach.