Lukas Märtens begeistert Berlin – Armbruster, Salchow und Büssing schwimmen zum WM-Ticket
- 01.05.2025
Dank Lukas Märtens (SC Magdeburg) ist der deutsche Schwimmsport weiter in aller Munde. Zum Auftakt der Deutschen Meisterschaften in Berlin triumphierte der Olympiasieger von Paris (FRA) mit einer weiteren Weltklassezeit über 400m Freistil. In 3:40,61 Minuten begeisterte der Magdeburger die zahlreichen Fans in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE). „Ich glaube, so eine volle Halle habe ich in Deutschland noch nie gesehen. Vielleicht hat das letzte Jahr auch ein bisschen was bewirkt“, sagte Märtens, der erst vor gut zwei Wochen in Stockholm mit 3:39,96 Minuten einen Weltrekord aufgestellt hatte. Auch wenn es in Berlin nicht noch schneller wurde, war die Leistung erneut ein Ausrufezeichen in Richtung der Weltmeisterschaften in Singapur (11. Juli – 03. August). „Zwei solche Rennen innerhalb von drei Wochen, das muss man erst mal so hinkriegen, deswegen bin ich sehr zufrieden“, sagte Märtens.
Armbruster bleibt nur zwei Hundertstel über Deiblers deutschem Rekord
Im Sog des Aushängeschilds zeigten auch andere Top-Athlet*innen starke Leistungen. Luca Nik Armbruster (SG Neukölln) und Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg) unterboten bereits im Vorlauf die WM-Norm über 100m Schmetterling und legten im Finale noch eine Schippe drauf. Armbruster gewann in 51,21 Sekunden und verpasste den deutschen Rekord von Steffen Deibler um nur zwei Hundertstel. Salchow folgte in 51,28 Sekunden ebenfalls mit einer beeindruckenden Zeit. „Damit habe ich nicht gerechnet, dass ich nach heute Morgen nochmal was draufpacken kann“, so Armbruster. Salchow ergänzte: „Ich bin super happy. Man sieht schon, dass einige gute Kraulschwimmer auch auf der Schmetterlingstrecke erfolgreich sind.“
Auch Cedric Büssing (SG Essen) bewies Nervenstärke. Nach zwei knappen Verfehlungen der Normzeit in den vergangenen Tagen nutzte der 21-Jährige vom SG Essen seine letzte Chance und schlug über 400m Lagen nach 4:13,56 Minuten an – WM-Ticket inklusive. „Ich habe das Gefühl, ich kann unter Druck sowieso besser schwimmen“, sagte Olympiafinalist Büssing. „Das Rennen jetzt hat sich deutlich härter angefühlt, als es sein sollte. Aber ich denke, in einer nacholympischen Saison ist das in Ordnung.“
Isabel Gose steigert sich, Angelina Köhler gewinnt fünften Titel hintereinander
Bei den Frauen überzeugten Isabel Gose und Maya Werner (beide SC Magdeburg) mit ihren Leistungen über 400m Freistil. Gose verbesserte ihre Saisonbestzeit deutlich auf 4:03,65 Minuten, auch Werner steigerte sich und schlug nach 4:06,04 an. Beide hatten die WM-Norm bereits vorab erfüllt. „Das war ein solides Rennen“, so Gose. „Und mit Maya an meiner Seite ist das Training wie auch der Wettkampf doppelt motivierend.“
Angelina Köhler bot ebenfalls eine starke Zeit an: In 56,51 Sekunden flog die 24-Jährige von der SG Neukölln über 100m Schmetterling zu ihrem fünften DM-Titel in Folge. „Hintenraus war es hart“, sagte die Weltmeisterin, die als Olympiavierte von Paris bereits für die WM gesetzt ist. „Jetzt wird aber noch mal ein harter Block gesetzt und dann schlage ich doppelt zu bei der WM.“ Die neue Leichtigkeit nach einer längeren Auszeit nach den Spielen spiegelt sich in ihrer Leistung: „Ich habe nach der langen Pause wieder richtig Spaß am Schwimmen. Nur wenn man Spaß hat, kann man auch schnell schwimmen.“
Begonnen hatte der Tag mit den Rückenschwimmer*innen. Lise Seidel (SC Chemnitz von 1892) holte sich mit 1:00,93 Minuten ihren ersten Langbahntitel über 100m Rücken und sicherte sich damit auch einen Platz in der deutschen Lagenstaffel für die WM in Singapur. „Ich bin megahappy, es läuft einfach gut. Und der Titel war jetzt einfach noch die Krönung dazu“, freute sich die 18-Jährige. Bei den Männern überraschte Cornelius Jahn (Ahrensburger TSV) mit dem Titelgewinn in 54,30 Sekunden vor Ole Braunschweig (SG Neukölln/54,67). „Der Titelgewinn bedeutet mir noch mehr als der von 2022, weil ich diesmal erstmals gegen Ole gewinnen konnte“, sagte Jahn. Für die Lagenstaffel zählt jedoch das Mittel aus Vor- und Endlauf – dort liegt Lukas Märtens (54,18 + 54,86 = Ø 54,52) hauchdünn vor Braunschweig (Ø 54,53) und Jahn (Ø 54,535).
Deutscher Rekord zum Geburtstag
Für einen deutschen Rekord für Vereinsstaffeln sorgte am Vormittag die Mixedstaffel der SG Essen über 4x100m Freistil mit Geburtstagskind Moritz Schaller, Philipp Peschke, Nina Jazy und Julianna Dora Bocska, die in 3:28,02 Minuten siegte. Am Nachmittag durfte dann die SG Frankfurt gleich zweimal jubeln: über die Goldmedaillen der 4x100m-Lagen-Mixedstaffel (3:53,00) und der Frauenstaffel über 4x100m Freistil (3:52,80).
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