Lukas Märtens schwimmt auf seiner Nebenstrecke auf Platz 13

Foto: Jo Kleindl

Nach den starken Auftritten bei der WM in Doha (QAT) über 200m und 400m Freistil hatte Lukas Märtens die vergangenen Tage einmal etwas anders verbracht. “Ich habe mich in den letzten Tagen relativ viel abgelenkt, bin auch mal hier in die Mall in der Stadt gegangen, das braucht der Kopf auch. Du kannst nicht die ganze Zeit nur an Schwimmen denken, auch während so einem Wettkampf”, erzählte er. Neue Reize setzte der 22-Jährige vom SC Magdeburg in Katar aber auch im Becken, zum ersten Mal startete er bei einer WM über 200m Rücken. Im Halbfinale kam er dort am Donnerstagabend mit 1:58,24 Minuten auf Platz 13. Die beste Zeit in der Vorschlussrunde schwamm Jack Aikins (USA/1:56,32).

Das Rennen war gewissermaßen ein Abbild des Vorlaufs. Erneut ging Märtens schnell an, führte nach 50 Metern und lag auch zur Halbzeit immer noch auf Rang zwei. In der zweiten Rennhälfte fehlten ihm nach einer anstrengenden WM-Woche dann aber die Reserven, um mit den Spezialisten mitzuhalten. “Ich denke, man hat gesehen, dass ich ziemlich eingebrochen bin. Das war mein siebter WM-Start jetzt, nach den Eskapaden ist das vollkommen in Ordnung, dass man auch mal abkackt. Die anderen waren besser, das muss ich akzeptieren, und da muss ich weiter dran arbeiten. Ich bin aber mit meinem Auftritt hier sehr zufrieden. Ich hätte mir natürlich noch ein Finale gewünscht, aber das war hier auch eine Nebenstrecke”, sagte er.

Mit dem Gewinn der Bronzemedaille über 400m Freistil und Platz vier samt Olympiaticket über die halb so lange Distanz kann der Magdeburger auf erfolgreiche Titelkämpfe zurückblicken. “Ich nehme ganz viel Erfahrung mit. Viele Sachen, die in den Rennen passiert sind, die wir ausgewertet haben oder noch auswerten werden. Es war ein super Auftritt, nach den ganzen Sachen, die vorgefallen sind, hätte ich es mir nicht besser erträumen können. Auch wenn ich hier einmal knapp an der Medaille vorbeigeschrammt bin, gehe ich trotzdem wieder mit einer Medaille nach Hause und bin damit super zufrieden. Ich bin im Kraul Weltspitze, auf allen Strecken eigentlich.”

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Grund zur Freude boten am Donnerstag auch die Ergebnisse über 4x200m Freistil der Frauen. Zwar war in Katar keine deutsche Staffel am Start, doch nach Abschluss der dortigen Rennen steht nun endgültig fest, dass sich das DSV-Quartett auch mit der Zeit von den vergangenen Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN/8:00,48) für die Olympischen Spiele qualifiziert hat. Denn von den Ländern, die im Staffelranking nicht ohnehin schon weiter vorne standen, waren in Doha lediglich noch die Französinnen schneller als die Deutschen vor einem Jahr. Gold gewann am Abend übrigens China (7:47,26) vor Großbritannien (7:50,90) und Australien (7:51,41). Wer in Paris in der DSV-Staffel schwimmen darf, wird erst bei der Olympiaqualifikation im April ermittelt, Höhepunkt sind dann die Deutschen Meisterschaften – Olympic Trials vom 24. – 28. April in Berlin.

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