Oliver Klemet und Sven Schwarz siegen zeitgleich unter der WM-Norm

- 27.03.2022
Seit Freitag läuft im Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) der Qualifikationszeitraum für die internationalen Höhepunkte dieser Saison im Beckenschwimmen, er dauert bis 12. April an. Und nachdem an den ersten beiden Wettkampftagen in Magdeburg die dort beheimateten Isabel Gose und Lukas Märtens auf Anhieb eine bzw. sogar drei Normzeiten für die Weltmeisterschaften in Budapest (18. Juni – 03. Juli) unterbieten konnten, kamen am Sonntag in der Elbeschwimmhalle nun auch die Gäste zum Zug. Oliver Klemet (SG Frankfurt) und Sven Schwarz(Waspo 98 Hannover) schafften beim Sieg über 800m Freistil sogar das ungewöhnliche Kunststück, nach 7:48,96 Minuten zeitgleich als Erste und unter der WM-Norm anzuschlagen.
Wer den zweiten WM-Startplatz hinter dem wie alle Olympiafinalist*innen vom DSV bereits gesetzten Florian Wellbrock erhält, könnte sich nun im Fernduell entscheiden. Während Klemet noch bei den Swim Open Stockholm (09. – 12. April) antritt, bestreitet Schwarz die Berlin Swim Open (08. – 10. April) und will seine Zeit dort noch verbessern. „Ich konnte hier über 400m und 800m jetzt zwei Bestzeiten erzielen, mit denen ich erst einmal sehr zufrieden bin. Aber eigentlich ist ja alles auf Berlin ausgerichtet und dort die Topform geplant. In dem Becken dort bin ich immer auch besonders schnell, da könnte also noch mehr gehen“, sagte Schwarz. Aber auch Klemet meint: „Da ist noch Luft nach oben. Diese Zeitgleichheit ist ein lustiger Zufall, aber dabei bleibt es sicher nicht. Dafür sind die Plätze auf den Langstrecken in Deutschland viel zu sehr umkämpft.“
Denn auch der diesmal alle überragende Lukas Märtens plant in zwei Wochen in Schweden noch mit einem 800m-Start. Nach seiner 1500m-Weltjahresbestzeit vom Freitag, die vorigen Sommer in Tokio sogar zu Olympiasilber gereicht hätte, sollte auch hier nun sicher einiges möglich sein. Am heutigen Sonntag trat der 20-Jährige aber erst einmal noch über 200m Kraul an und zeigte hier eine weitere Topleistung (1:47,18 Minuten) unter der Normzeit für die Europameisterschaften in Rom (11. – 21. August). Bei der EM gibt es übrigens drei Startplätze pro Einzeldisziplin für jede Nation, also einen mehr als bei der WM.
Bundestrainer Bernd Berkhahn war nach dem Qualifikationsauftakt jedenfalls voll des Lobes. Denn es gab viele Weltklasseleistungen, und das obwohl Frontmann Wellbrock nach Trainingsausfall wegen Krankheit erwartungsgemäß noch nicht ganz wieder in Topform sein konnte. „So ein starkes 1500m-Rennen wie dieses am Freitag hat es in Deutschland bisher noch nie gegeben, und auch über die 800m kann man nun von einem Luxusproblem reden. Die Jungs haben sich ihr Rennen gut eingeteilt und sich gegenseitig angetrieben, das war richtig stark“, sagte Berkhahn.
Und macht auch Lust auf die kommenden Wettkämpfe mit Qualifikationsmöglichkeiten, in der Folgewoche stehen nun die Pro Swim Series in San Antonio (USA/30. März – 02. April), das Bergen Swim Festival (NOR/01. – 03. April) und der Q!-Cup in Heidelberg (02./03. April) mit deutschen WM-Anwärter*innen im Blickpunkt.
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