Perfekter Auerbachsalto beschert Timo Barthel erstes Gold vom 3m-Brett

@Timo Barthel

Vor zwei Tagen hatte Timo Barthel (SV Halle) bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Rostock noch passen müssen, Schulterprobleme zwangen den 25-Jährigen zum Startverzicht beim Turm-Synchronspringen. Zwei Tage später präsentierte sich der Olympiateilnehmer aber wieder in Bestform. Am Freitag sicherte er sich mit 436,00 Punkten den Titel vom 3m-Brett, gefolgt von Vereinskollege Moritz Wesemann (408,00) und Lars Rüdiger (Berliner TSC/373,85), dem Olympia-Bronzemedaillengewinner im 3m-Synchronspringen.

Es war ein aufregender Wettkampf, und das nicht nur, weil im dritten Durchgang auf einmal ein Feueralarm ausgelöst wurde und alle Besucher*innen die Neptun-Schwimmhalle kurzzeitig verlassen mussten. Immer wieder wechselten die Positionen – so fiel etwa der zur Halbzeit des Wettkampf Führende Patrick Kreisel (Berliner TSC/331,10) am Ende noch bis auf Rang sechs zurück. Timo Barthel trumpfte nach der Zwangsunterbrechung dagegen erst so richtig auf – für seinen nahezu perfekten 3,5-fachen Auerbachsalto bekam er im vierten Durchgang satte 94,50 Punkte. Der Hallenser war zuletzt eher im Turmspringen aktiv, wo er in der Vergangenheit schon mehrfach Deutscher Meister war. Vom 3m-Brett war es dagegen sein erster nationaler Titel. „Das hat er sehr gut gemeistert. Er hat gezeigt, dass mit ihm auch im Kunstspringen zu rechnen ist“, sagte Chef-Bundestrainer Lutz Buschkow. Bereits im Halbfinale war Barthel der beste Springer gewesen, nach dem Vorkampf lag zuvor noch Moritz Wesemann an Position Platz eins. Alle drei Runden wurden an einem Tag absolviert.

In kleiner Besetzung ging der Wettbewerb im Turmspringen der Frauen über die Bühne. Lediglich zwei Springerinnen waren am Start, nachdem nach Titelverteidigerin Christina Wassen auch noch die Zweitplatzierte der Juniorinnen-WM Pauline Pfeif abgemeldet hatte. Damit war der Weg frei für die Olympia-Achte Elena Wassen (alle Berliner TSC), die mit neuer persönlicher Bestleistung von 340,35 Punkten an diesem Tag aber auch so nur schwer zu schlagen gewesen wäre. „Es ist nicht ganz einfach, mit nur einer Konkurrentin seine Leistung abzurufen, aber das ist mir im Finale trotzdem sehr gut gelungen. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit meinem Wettkampf“, sagte sie. Auch der Bundestrainer bescheinigte der Berlinerin eine gute Leistung: „Sie ist sehr stabil gesprungen. Auch bei ihrem neuen Sprung, dem 2,5-fachen Delfinsalto“, lobte Lutz Buschkow.

Für Wassen war es bereits der zweite Titel bei diesen Deutschen Hallenmeisterschaften – am Vortag hatte sie zusammen mit Vereinskollege Lou Massenberg auch schon Gold im Mixed-Turm-Synchronspringen gewonnen. Silber im Turmspringen sicherte sich Carolina Coordes (Berliner TSC) mit 259,55 Punkten.

>> Alle Ergebnisse der DHM Wasserspringen

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