Spandau fordert Waspo: Tobias Bauer möchte das Meister-Märchen vollenden

Noch im Januar war Tobias Bauer zum Abstieg verdammt. Sein damaliger Klub, der SV Ludwigsburg 08, hatte sich aus finanziellen Gründen aus der Wasserball-Bundesliga zurückgezogen und stand damit vorzeitig als Absteiger fest. Der Nationalspieler entschloss sich zum Wechsel zu den Wasserfreunden Spandau 04 – und greift mit seinem neuen Klub nun nach dem Titel.

In der am Samstag (16:00 Uhr im Livestream) beginnenden Finalserie trifft der Rekordchampion auf den Hauptrundensieger und Titelverteidiger Waspo 98 Hannover. Es ist das neunte Mal in Folge, dass diese beiden Mannschaften die Endspiele bestreiten – mittlerweile ein echter Klassiker. Die erste Partie steigt in Berlin, insgesamt sind im Modus „Best of Five“ drei Siege zur Meisterschaft notwendig.

 

Pokalsieger Hannover geht als Favorit in die Finalserie

 

Vom Absteiger zum Deutschen Meister: Es wäre eines dieser Märchen, die den Sport so besonders machen. „Ich freue mich sehr auf meine erste Finalserie, für mich ist das ja etwas ganz Neues“, sagt Bauer. Nachdem in Ludwigsburg das Bundesliga-Projekt vorerst begraben wurde, kam der Kontakt zu den Wasserfreunden über Berlins Coach Vladimir Markovic zustande, den er als Co-Trainer der Nationalmannschaft gut kennt. „Spandau ist neben Waspo das Aushängeschild des deutschen Wasserballs. Das Niveau ist hier deutlich höher. Für mich war der Wechsel nach Berlin ein Schritt, bei dem ich auf jeden Fall gewonnen habe. Mit dem Ende in Ludwigsburg war die ganze Saison eine kleine Achterbahnfahrt, der Titel wäre da wirklich ein traumhafter Abschluss“, so der 22-Jährige.

Allerdings geht Spandau diesmal trotz erfolgreicher Historie (38 Titel seit 1979) als Außenseiter in die Endspiele. Schon in den vergangenen Jahren jubelte zumeist Hannover, das den sechsten Titel seit 2018 anpeilt. Als Erster der Hauptrunde hätte Waspo dreimal Heimrecht, die Berliner als Zweiter nur zweimal. In den direkten Ligaduellen feierten die Niedersachsen zwei deutliche Siege mit 10:6 und 13:7, auch im DSV-Pokalhalbfinale setzte sich Waspo mit 13:10 durch – und sicherte sich dann einen Tag später den Cup. Nur beim Supercup im September – noch vor Bundesligastart – hatten die Wasserfreunde mit 10:9 das bessere Ende für sich.

Die letzten Eindrücke aus den Play-off-Halbfinals bestätigten die aktuelle Rollenverteilung: Während Hannover auf dem Weg zum erhofften Doublegewinn den OSC Potsdam mit zwei Kantersiegen ausschaltete (19:8 und 19:5), zitterte sich Spandau mit zwei knappen Siegen gegen den ASC Duisburg (12:10 und 13:12) ins Finale. „Waspo ist der klare Favorit, aber wir wollen sie ärgern“, sagt Tobias Bauer. Tatsächlich waren die meisten Duelle der beiden Top-Teams in dieser Saison bis ins dritte Viertel hinein noch weitgehend ausgeglichen. „Wir dürfen einfach nicht nachlassen. Wenn wir bis zum Schluss alles geben, haben wir eine Chance“, so Bauer.

 

Der Spielplan des Bundesliga-Finals:

Samstag, 17. Mai, 16:00 Uhr: Wasserfreunde Spandau 04 – Waspo 98 Hannover

Mittwoch, 21. Mai, 18:00 Uhr: Waspo 98 Hannover – Wasserfreunde Spandau 04

Samstag, 24. Mai, 18:00 Uhr: Waspo 98 Hannover – Wasserfreunde Spandau 04

Mittwoch, 28. Mai, 18:00 Uhr: Wasserfreunde Spandau 04 – Waspo 98 Hannover (falls nötig)

Samstag, 31. Mai, 18:00 Uhr: Wasserfreunde Spandau 04 – Waspo 98 Hannover (falls nötig)

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