Starkes Finish bringt EM-Silber für das 3m-Synchronpaar Hentschel/Rother

Es war ein extrem spannendes Finale im 3m-Synchronspringen der Frauen bei der EM in Rzeszów (POL). Keine acht Punkte trennten das siegreiche britische Team mit Desharne Bent-Ashmeil und Amy Rollinson (279,30) und die Niederländer*innen (272,10) auf Rang vier. Und auch zwischen den Gewinner*innen – die nach dem ersten Durchgang noch Letzte gewesen waren – und dem deutschen Team dahinter lagen am Ende nur rund dreieinhalb Zähler.

Mit 276,33 durften sich Lena Hentschel und Jana Lisa Rother (beide Berliner TSC) am Mittwoch so über die Silbermedaille vor Italien (273,69) freuen. Die beiden Berlinerinnen machten es allerdings spannend: Nach den ersten drei Runden lagen sie zwischenzeitlich nur auf dem fünften Platz, doch mit zwei blitzsauberen Versuchen zum Abschluss des Wettkampfs schafften sie noch den Sprung aufs Treppchen und fast sogar noch nach ganz oben. „Die Mädels haben in den ersten beiden Versuchen noch ein paar kleine Fehler eingebaut, aber hinten raus bei den schweren Kürsprüngen haben sie sich dann super zusammengerissen, eine schöne Synchronität gezeigt und sich am Ende dafür belohnt. Das ist eine tolle Silbermedaille in einem wirklich starken Feld“, sagte Bundestrainer Christoph Bohm.

Für Rother ist diese Europameisterschaft im Rahmen der European Games in Polen ihre erste bei den Erwachsenen, die sie nun auf Anhieb mit einer Medaille veredeln konnte. „Das hätte ich mir nicht besser ausmalen können, aber umso schöner ist es, dass es jetzt Realität geworden ist. Ich bin überglücklich“, sagte sie. Hentschel dagegen war in den vergangenen Jahren Dauergast auf dem Podium, das aktuelle Edelmetall ist bereits ihre sechste Medaille im 3m-Synchronspringen bei einer internationalen Meisterschaft seit 2018. „Wir sind sehr happy mit unserem Ergebnis und mit der Silbermedaille. Vor dem Wettkampf waren wir sehr aufgeregt, aber dann haben wir wie immer sehr gut harmoniert heute.“

Zuletzt war Hentschel mit Tina Punzel angetreten, nach deren Rücktritt vom Leistungssport Anfang 2023 springt sie nun (wieder) zusammen mit Rother – so wie schon in der Jugend. Gemeinsam peilen beide nun auch bei der WM in Fukuoka (JPN/14. – 30. Juli) eine vordere Platzierung an und wollen danach beim Weltcupfinale der Wasserspringer*innen vom 04. – 06. August in Berlin ebenfalls oben mitspringen.

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DSV-Männer mit zwei Top-acht-Platzierungen vom 1m-Brett

Im Wettbewerb der Männer vom nicht-olympischen 1m-Brett wurde dann am Abend Moritz Wesemann (SV Halle) mit 377,20 Punkten Siebter, direkt hinter ihm landete EM-Debütant Alexander Lube (SV Neptun Aachen) mit 376,75 ebenfalls in den Top acht. Europameister wurde der Brite Ross Haslam (422,95) vor Alexis Jandard (FRA/411,50) und Lorenzo Marsaglia (ITA/410,55)

Lube konnte sich gegenüber dem Vorkampf um 50 Punkte verbessern und war zu Recht zufrieden mit seinem Auftritt in seinem ersten EM-Einzelfinale. Auch Bundestrainer Bohm lobte: „Das ist ein Top-Ergebnis für ihn. Er hat hier einen sehr guten Wettkampf gemacht und in jedem einzelnen Sprung seine Punktzahl gegenüber dem Vormittag gesteigert. Er hat keinen Fehler gemacht und sich hier insgesamt sehr nervenstark präsentiert.“ Wesemann dürfte sich nach seinem Titel samt Olympiaticket vor zwei Tagen vom 3m-Brett dagegen mehr ausgerechnet haben, doch nachdem er im zweiten Durchgang seinen Versuch für den 2,5-fachen Auerbachsalto abbrechen musste und entsprechend Punktabzüge bekam, war die Medaille schon früh außer Reichweite. In den letzten vier Runden bewies er jedoch Kampfgeist und zeigte noch schöne Sprünge. „Das mit dem Fehler ist natürlich schade, aber Moritz hat nie aufgegeben und weitergekämpft und die anderen Sprünge danach alle gebracht. Von der Einstellung her war das tadellos“, so Bohm.

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