Warum Paralympics-Sieger Taliso Engel in Berlin gleich viermal startet

- 03.07.2023
Die Deutschen Meisterschaften in Berlin (06. – 09. Juli) sind nicht nur der nationale Saisonhöhepunkt im Schwimmen, als inklusive Veranstaltung sind die Titelkämpfe im schnellsten Pool des Landes zugleich auch der ultimative Testlauf für gleich zwei Weltmeisterschaften auf einmal. Topleistungen sind dadurch quasi programmiert.
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Während die Nationalmannschaft des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) mit Stars wie Anna Elendt, Isabel Gose oder Lucas Matzerath wenige Tage nach den Rennen in der SSE zur WM in Fukuoka (JPN/14. – 30. Juli) abreist, nutzen die besten Deutschen im Para-Schwimmen die Deutschen Meisterschaften ebenfalls als Vorbereitung auf ihre WM in Manchester (GBR/31. Juli – 06. August). Mit Verena Schott (Brandenburg), Gina Böttcher (Potsdam), Neele Labudda (Rostock), Johanna Döhler (Berlin), Taliso Engel (Nürnberg), Maurice Wetekam (Dortmund) und Philip Hebmüller (Düsseldorf) sind viele der insgesamt 13 WM-Hoffnungen des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) gemeldet.
„Wettkampf ist das beste Training, und mal schauen, ob es gelingt, auch notwendige technische Details in Wettkampfgeschwindigkeit und unter Wettkampfbedingungen umzusetzen. Diese Deutschen Meisterschaften bieten uns hier drei Wochen vor der WM in Manchester beste Möglichkeiten, ein schnelles Becken und ein sehr motivierendes Umfeld“, sagte DBS-Bundestrainerin Ute Schinkitz.
Paralympic-Sieger und Weltmeister Taliso Engel (SG Mittelfranken) hat in Abstimmung mit seinem Trainer Jochen Stetina sogar für alle drei Brustdisziplinen über 50m, 100m und 200m sowie die 50m Freistil gemeldet. Über Brust hat sich der sehbehinderte Nürnberger jeweils für einen Start in der DSV-Wertung entschieden, um bei entsprechender Vorlaufleistung auch am Nachmittag noch einmal gegen Aktive ohne Behinderung antreten zu können, obwohl es über 100m Brust (wie beim Freistil-Sprint) auch ein Para-Finale gibt.
„Gegen schnellere Schwimmer anzutreten ist die Herausforderung, die Taliso eigentlich immer sucht. Deswegen nimmt er ja auch sonst oft und gern an den Meisterschaften des DSV teil“, erklärte Bundestrainerin Schinkitz. Vielleicht ein gutes Omen: Nach den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften im November in Wuppertal, bei denen Engel den siebten Platz über 100m Brust belegte, gelang ihm wenig später sogar ein neuer Weltrekord im Para-Schwimmen.