Weltcup-Siege für Gose und Diener – Toussaint mit Rekord in Berlin

©Jo Kleindl

Beim FINA Swimming World Cup in Berlin gab es am ersten von drei Wettkampftagen reihenweise Weltklasseleistungen zu bestaunen – und auch zwei deutsche Siege durch Isabel Gose und Christian Diener konnten die Fans vor dem Livestream (swcberlin.de/live) feiern.

Gleich im ersten Rennen konnte sich die Olympia-Sechste Gose in 4:00,33 Minuten über 400m Freistil durchsetzen und damit ihren ersten Weltcup-Erfolg überhaupt einfahren. „Das ist einer meiner Lieblingspools. Ich bin in Berlin geboren, deswegen fühlt es sich an wie nach Hause zu kommen“, sagte die 19-Jährige vom SC Magdeburg anschließend. Im weiteren Saisonverlauf will sie nun vor allem noch an ihren Wenden arbeiten, um dann auch bei Kurzbahn-EM und Kurzbahn-WM voll anzugreifen: „Es ist auf jeden Fall ein Ziel, an den deutschen Rekord ranzukommen und den nochmal zu verbessern“, sagte Gose.

Als Potsdamer sprach anschließend auch Christian Diener von einem Heimsieg. „Ich bin sehr schnell mit Harakiri-Taktik angegangen, deswegen war es am Ende sehr schmerzhaft und ich habe mich auf der letzten Bahn nur noch irgendwie über Wasser gehalten. Aber ich liebe diesen Schmerz“, sagte der 28-Jährige nach dem Erfolg über 200m Rücken (1:51,19 Minuten). Der Frust über das enttäuschende Aus im Olympiavorlauf von Tokio könne er mit solchen Erfolgserlebnissen natürlich auch besser verdrängen, sagte Diener: „Kurzbahn liegt mir sowieso viel mehr als Langbahn. Durch Weltcups, ISL und die Kurzbahn-WM und -EM, die dieses Jahr noch kommen, habe ich noch sehr viele Starts, und da freue ich mich sehr drauf.“ Und das Ziel nach dreimal Silber bei der Kurzbahn-EM 2019 ist für Diener dabei auch schon klar: „Wenigstens eine Goldmedaille soll dabei sein.“

Für das absolute Highlight des Tages sorgte jedoch Kira Toussaint, die Niederländerin schwamm über 50m Rücken in 25,81 Sekunden zu einem Weltcup-Rekord. „Ich bin sehr glücklich mit der Zeit, das war eines der besten 50m-Rücken-Rennen aller Zeiten. Drei Mädels unter 26 Sekunden, das ist einfach verrückt.“ Als fliegender Holländer glänzte auch der Olympiazweite Arno Kamminga bei seinem Sieg über 100m Brust (56,72 Sekunden), auch Israels Europameisterin Anastasia Gorbenko lieferte eine Topzeit über 100m Lagen ab und stellte in 57,90 Sekunden ihren Landesrekord ein.

Zudem gewann Tom Shields (USA) das beeindruckende Duell zweier Olympiasieger über 100m Schmetterling und ließ in 48,67 Sekunden Südafrikas Superstar Chad Le Clos (49,03) hinter sich. Australiens vierfache Tokio-Siegerin Emma McKeon (AUS) verbesserte beim Sieg über 50m Freistil (23,56 Sekunden) ihre persönliche Bestleistung sogar um vier Hundertstel, auch ihr Landsmann Kyle Chalmers siegte im Sprint mit einer Topzeit (21,01). „Dieser Pool hier ist wirklich schnell, ich hoffe ich kann hier noch ein paar schnelle Zeiten mehr abliefern.“

Deutschlands Olympiasieger Florian Wellbrock kraulte über 400m Freistil am Freitag auf Rang vier (3:42,22 Minuten), den Sieg sicherte sich in überlegener Manier der Litauer Danas Rapsys (3:38,19). „Meine Zeit ist in Ordnung, wir haben im Training einfach noch keine schnellen Dinge gemacht. Aber natürlich hatte ich gehofft aufs Treppchen zu kommen“, sagte der 24-Jährige. Dorthin schafften es stattdessen noch andere aus dem Gastgeberteam. So blieb Fabian Schwingenschlögl als Zweiter über 100m Brust in 56,83 Sekunden nur acht Hundertstel über dem deutschen Rekord, als Dritter freute sich auch Lucas Matzerath (57,97) über eine tolle neue Bestzeit. Ebenfalls Bronze gewann die erst 17-jährige Flensburgerin Nele Schulze über 200m Brust (2:24,69), der Sieg ging hier an die Tschechin Krystina Horska (2:21,07).

 

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