Weltcup in Berlin: Madison Wilson schwimmt nach Quarantäne an die Spitze

- 02.10.2021
Beim FINA Swimming World Cup in Berlin verschärft sich am zweiten Wettkampftag der Kampf um den ersten Weltcup-Sieg in dieser Kurzbahn-Saison. Mehrere Topstars greifen im Finalabschnitt am Samstag (ab 18:00 Uhr hier im Livestream) bereits nach ihrem zweiten Erfolg bei diesem Meeting, bei dem für alle Aktiven jeweils die besten drei Rennen in die Wertung eingehen. So lieferte die Niederländerin Kira Toussaint am Vormittag auch über 100m Rücken in 56,52 Sekunden die schnellste Vorlaufzeit ab, ihr Landsmann Arno Kamminga unterstrich über 50m Brust (26,25 Sekunden) seine Ambitionen. Die Favoritenbahn vier im Finale über 100m Freistil sicherte sich erwartungsgemäß wieder der Australier Kyle Chalmers (47,12 Sekunden). Und mit Christian Diener, der über 50m Rücken (23,57 Sekunden) Schnellster in den Vorläufen vor Australiens zweimaligen Staffel-Olympiasieger Zac Inserti war, greift auch mindestens ein deutscher Sieger vom Freitag nach dem Double.
Aus dem Gastgeberteam des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) sicherten sich aber auch Annika Bruhn (1:56,65 Minuten) und Isabel Gose (1:56,69) als Dritte bzw. Vierte über 200m Freistil gute Ausgangspositionen für den Abend. „Ich bin schon ein bisschen kaputt, aber es lief besser als ich erwartet hätte. Sechs Wochen ISL merkt man schon im Körper, aber ich versuche das jetzt hinter mir zu lassen und hier beim Weltcup nochmal alles rauszuholen“, sagte die erst am Freitag aus Neapel angereiste Bruhn. „Die Konkurrenz ist schon richtig hart hier. Also einfach mal schauen, was drin ist.“ Vorlaufschnellste war hier Madison Wilson (1:59,39) nach gerade erst überstandener Corona-Infektion. „Es ist ziemlich verrückt, dass ich hier bin. Ich wurde vor zwei Wochen mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert und habe meine Quarantäne erst am Tag vor unserer Ankunft hier beendet, daher bin ich einfach froh, hier zu sein und zu sehen, was ich erreichen kann. Und hoffentlich kann ich mich in der nächsten Zeit der Weltcups weiter verbessern und stückchenweise zu meiner alten Form zurückkehren.“
Ein Höhepunkt wird am heutigen Abend dann ganz sicher auch das Duell der Olympiasiegerinnen über 50m Schmetterling. Im Vorlauf lag Margaret Mac Neil (CAN) in 25,41 Sekunden vorn, aber Australiens Freistilkönigin Emma McKeon (AUS/25,54) war wie Louise Hansson (SWE/25,45) sehr nah dran. Hier bahnt sich also ein echtes Herzschlagfinale an.
Über 100m Brust war die erst 17-jährige Olympiasiegerin Lydia Jacoby (USA) in 1:05,58 Minuten Drittschnellste hinter der mit 14 Jahren sogar noch jüngeren Estin Eneli Jefimova (1:05,18/Landesrekord) und Anastasia Gorbenko (ISR/1:05,35). „Ich fühle mich gut und hoffe, dass ich heute Abend noch ein bisschen schneller sein kann“, sagte Jacoby. Sie sei froh, zum Weltcup reisen und sich mit den jungen Talenten Europas messen zu können. „Nach Olympia habe ich eine kurze Pause gemacht, danach aber meistens trainiert, wenn auch nicht ganz so hart wie vor Olympia. Ich arbeite mich langsam wieder rein.“
Auch Fabian Schwingenschlögl scheint als Dritter über 50m Brust (26,47 Sekunden) erneut auf das Podest zu wollen, daneben erreichten Philip Brandt und Melvin Imodou ebenfalls das Finale. Ole Braunschweig konnte bereits im Vorlauf erfolgreich zeigen, was er kann und schwamm sich in Berlin über 50m Rücken ins Finale. Die Berliner SSE ist für ihn dabei immer ein besonderer Veranstaltungsort: „Ich schwimme schon seit 2007 in dem Becken und kenne es wie meine Westentasche. Es ist kein Heimvorteil, aber definitiv geil, wieder hier zu schwimmen. Vor allem, wenn ich mich daran erinnere, wie ich als kleines Kind schon hier geschwommen bin.”
Außerdem konnten sich Julia Titze, Jessica Steiger (beide 100m Brust), Björn Kammann (50m Rücken), Ramon Klenz (200m Lagen) und Kirill Lammert (200m Schmetterling) für die Endläufe qualifizieren. Am Abend greift außerdem Olympiasieger Florian Wellbrock über 1500m Freistil wieder nach dem Sieg auf dieser Strecke, über die er bereits 2019 in Berlin triumphiert hatte.