Zwei chinesische Siege zum Auftakt der Weltcupfinals in Berlin

©Jo Kleindl

Sie waren Weltmeister*innen in Fukuoka (JPN), jetzt sind sie auch Weltcupsieger*innen in Berlin: Im ersten Abschnitt des World Aquatics Diving World Cup Super Final in der Hauptstadt sind die Asse aus China ihrer Favorit*innenrolle am Freitag in beiden Entscheidungen gerecht geworden. Unter dem Jubel der vielen chinesischen Fans in der Berliner Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) bewies die weltweit führende Nation im Wasserspringen damit einmal mehr ihre Dominanz. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung des Publikums. Nach der WM waren wir ein bisschen müde, aber die Fans geben uns hier nochmal eine Extraportion Power und wir können dadurch eine bessere Leistung zeigen“, freute sich Chen Yuxi über den Support ihrer Landsleute.

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Im ersten Wettkampf des Tages gewannen Chen Yuxi und ihre Partnerin Quan Hongchang mit 362,76 Punkten überlegen das Turm-Synchronspringen vor den Kanadierinnen Caili McCay und Kate Miller (288,00) sowie Andrea Spendolini-Sirieux und Lois Toulson aus Großbritannien (285,90). Auch sie zeigte sich begeistert über die Stimmung in der Halle, „die Unterstützung hier ist die beste bislang in dieser Saison“, betonte Toulson. Während es die Britinnen damit ebenso wie die Chinesinnen bei allen drei Weltcup-Events 2023 und bei den Weltmeisterschaften aufs Treppchen schafften, bedeutete der Podiumsplatz für die Kanadierinnen eine Premiere. „Das war erst unser dritter Wettkampf zusammen. Es war ein toller Saisonabschluss“, sagte Kate Miller und kündigte schon einmal an: „Und es war sicher nicht das letzte Mal, dass wir auf dem Siegerpodest stehen.“

Das deutsche Paar mit Elena Wassen und Christina Wassen (beide Berliner TSC) belegte zum Saisonabschluss mit 270,12 Punkten Platz fünf. Beide trainieren in der SSE, das Super Final ist für sie also ein echtes Heimspiel. „Das ist zwar unsere Trainingsstätte, aber wenn die Halle hübsch gemacht wird mit der ganzen Dekoration und Lichttechnik, dann ist das für uns auch etwas ganz Besonderes hier zu springen. Und wenn Freunde und Familie dabei sind, ist es immer am schönsten“, meinte Christina. Mit dem EM-Titel und zwei Top-drei-Platzierungen im Weltcup blicken die Schwestern auf eine erfolgreiche Saison zurück und gehen mit viel Rückenwind ins Olympiajahr 2024: „Wir nehmen aus dieser Saison nehmen wir viel Motivation mit auch für die WM in Doha, wo es für uns beide um die Quotenplätze im Synchronspringen geht. Wir haben in dieser Saison oft genug gezeigt, dass wir vorn mitspringen können“, sagte Elena.

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Die Weltmeister sind auch bei den Männern nicht zu schlagen

Im 3m-Synchronspringen der Männer sicherten sich Long Daoyi und Wang Zongyuan mit 451,44 Punkten den Tagessieg. „Wir wollen immer unsere beste Leistung zeigen“, sagte Long Daoyi – diesem Anspruch wurden die Weltmeister in Berlin wieder einmal gerecht. Die Sieger sicherten sich damit auch ein stattliches Preisgeld von 25.000 US-Dollar. Finanziell lohnt sich der Diving World Cup für die Athlet*innen deutlich mehr als die frühere Diving World Series, entsprechend groß war die Freude auch bei den Paaren auf den Plätzen zwei und drei – Großbritannien mit Anthony Harding und Jordan Holden (395,40) und Italien mit Lorenzo Marsaglia und Giovanni Tocci (381,87).

Holden war dabei erst kurzfristig für den verletzten Jack Laugher in die Bresche gesprungen, mit dem Harding bei der WM in Fukuoka Silber gewonnen hatte, machte seine Sache aber ebenso gut. „Ich kann mich einfach auf Jordan verlassen“, lobte sein Partner. Die beiden Italiener wiederum waren mit 26 und 28 Jahren das älteste und erfahrenste Paar im Feld. „Am Ende hat vielleicht gerade diese Routine den Ausschlag gegeben“, sagte Tocci.

Nach Rang sieben beim Weltcup in Montreal (CAN) landeten Timo Barthel (SV Halle) und Lars Rüdiger (Berliner TSC) diesmal einen Platz weiter vorne auf Rang sechs mit 352,74 Punkten. Zur Halbzeit des Wettkampfs waren sie noch Dritter gewesen, nach vier Runden als Vierter immer noch mittendrin im Medaillenrennen, doch dann ging der Auerbachsalto im vorletzten Versuch leider daneben. „Im Training sind wir viel besser gesprungen, das war in Montreal und auch bei der WM schon so. Wir müssen nun herausfinden, was im Wettkampf schiefläuft. Wir müssen an unserer Konstanz arbeiten, denn im Training sieht es super aus. Wir müssen uns mehr Wettkampfsituationen erarbeiten, damit es vor Paris einen Schritt nach vorn geht. Wir brauchen viel mehr Training zusammen, das haben wir aufgrund von Verletzungen nicht so gut hinbekommen in diesem Jahr“, sagte Rüdiger. Nachdem die Olympia-Quotenplätze im Einzel bereits gesichert werden konnten, liegt der Fokus für 2024 nun umso mehr auf dem Synchronwettbewerb. „Es ist auf jeden Fall ein Vorteil, dass wir uns in Hinblick auf Paris erst einmal aufs Synchronspringen konzentrieren können bis zur WM in Doha, wo es dann um die Quotenplätze geht“, so Barthel.

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