Aleksandar Radovic wird neuer Wasserball-Bundestrainer für die Männer

© picture alliance / Foto Huebner | Foto Huebner

Im Zuge der Neuausrichtung im deutschen Wasserball hat der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) Aleksandar Radovic zum neuen Bundestrainer für die Nationalmannschaft der Männer berufen. Der 38-Jährige übernimmt das Amt zum 01. Januar 2026. Radovic, gebürtiger Montenegriner, aber seit mittlerweile zehn Jahren in Deutschland tätig – erst als Spieler und seit 2023 als Trainer – betreut bislang das Team des aktuellen Deutschen Meisters und DSV-Pokalsiegers Waspo 98 Hannover und wird dies in Doppelfunktion auch künftig tun. Sein Co-Trainer im Nationalteam wird Peter Röhle von den Wasserfreunden Spandau 04.

„Mit Aleksandar Radovic haben wir einen ebenso jungen und ambitionierten als auch erfolgreichen Trainer für die Nationalmannschaft gewinnen können. Seine Qualitäten als Coach hat er bereits bei Waspo Hannover bewiesen, wo die deutschen Nationalspieler unter seiner Führung viel Verantwortung übernehmen“, erklärte Christian Hansmann, DSV-Vorstand Leistungssport. „Mit Co-Trainer Peter Röhle steht ihm im Nationalteam jemand zur Seite, der die Entwicklung des deutschen Wasserballs in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt hat und über entsprechend viel Erfahrung verfügt. Damit sind beide nationalen Top-Klubs im neuen DSV-Trainergespann vertreten, bei denen auch die meisten Nationalspieler aktiv sind.“

Die Entscheidung durch den DSV-Vorstand erfolgte nach Konsultation der beratenden Findungskommission. Die personellen Veränderungen sind ein weiterer zentraler Baustein im Reformprozess im hiesigen Wasserball. Erste Maßnahmen zur gezielten Förderung dieser Sportart waren bereits im Frühjahr 2025 auf den Weg gebracht worden – darunter die Einführung einer Positivquote für deutsche Spieler*innen und die Weiterentwicklung der Ligenstruktur. Seit der Saison 2025/26 müssen mindestens sieben deutsche Spieler*innen auf dem Spielprotokoll jeder Bundesligamannschaft stehen, in den Folgejahren steigt die Zahl auf acht (2026/27) und neun (ab 2027/28). Mit einem klaren Fokus auf nachhaltige Nachwuchsförderung und stabile Strukturen verfolgt der DSV das Ziel, den deutschen Wasserball schrittweise zurück in den Kreis der internationalen Top-Nationen zu führen.

„Ich strebe danach, durch gezielte Entwicklung junger Athleten und innovatives Trainingsmanagement die nächsten Spitzenleistungen im Wasserballsport zu ermöglichen“, sagt Aleksandar Radovic. Und auch wenn er offiziell erst zum Jahreswechsel als Bundestrainer übernimmt, hatte er die Nationalmannschaft auch vorher schon genau im Blick und leitete bereits vor Weihnachten einen Lehrgang in Hannover, bei dem sich die Spieler des Perspektiv- und des Teamsportkaders präsentierten. Ohnehin ist Radovic in Deutschland bestens bekannt. Nach seinen Erfolgen als Spieler in Hannover mit unter anderem vier Meistertiteln und sechs Pokalsiegen und einem Jahr als Co-Trainer an der Seite von Karsten Seehafer hatte Radovic im Sommer 2024 die Verantwortung bei Waspo übernommen und in seiner ersten Saison an der Seitenlinie dann auf Anhieb das Double gewonnen. Auch in der laufenden Spielzeit steht Waspo Hannover aktuell wieder an der Tabellenspitze der Wasserball-Bundesliga.

Seit Juni 2025 hatten sich zuletzt Luka Sekulic und Dirk Hohenstein interimistisch das Nationalteam gekümmert. Sekulic bleibt Bundesstützpunkttrainer in Hannover, Dirk Hohenstein ist beim DSV künftig wieder für die Diagnostik zuständig. Zusammen hatten sie die Nationalmannschaft bei den FISU World University Games 2025 in Duisburg betreut und die deutsche Auswahl dort zur Bronzemedaille geführt. „Wir danken Luka Sekulic und Dirk Hohenstein, dass sie in einer schwierigen Phase Verantwortung für den deutschen Wasserball übernommen haben“, sagte DSV-Vorstand Christian Hansmann. Im Umfeld der Universiade war übrigens auch Aleksandar Radovic im Einsatz. Er unterstützte in der Vorbereitung das Nationalteam der Frauen, welches ein paar Wochen später dann sensationell Gold holte.

Diesen Artikel teilen

Weitere News