DMS-Bundesfinale der Masters: Eschborn mit besonderer Motivation

Die Zwillingsschwestern Ester und Sara Rizzetto wurde mit den Eschborner Vereinskollegen Philipp Forster und Frank Gruner (v.r.) in Singapur sogar Staffelweltmeister ©privat

Es geht um einen besonderen Titel. Das Langwasserbad in Nürnberg garantiert dem Bundesfinale des Deutschen Mannschaftswettbewerbs Schwimmen der Masters (DMSM) am Samstag (ab 11:00 Uhr) aber auch einen besonderen Rahmen. Denn das zum Wassersportzentrum gehörende 50m-Becken für den örtlichen Schul- und Vereinssport kann optimal umgebaut werden für einen Kurzbahn-Wettkampf mit 24 Mannschaften. Durch Schiebebrücken entstehen rechts und links des Wettkampfbeckens mit sechs Bahnen dabei gleich zwei Einschwimmbecken mit je fünf Bahnen.

 

Für Ester Rizzetto sind die äußeren Bedingungen letztlich aber nur zweitrangig. Für sie und ihren SCW Eschborn zählt in den zwei Wettkampfabschnitten vor allem der Titel. „Das wäre einfach die Kirsche auf der Torte in diesem Jahr“, sagt die 26-Jährige. Bei den Weltmeisterschaften in Singapur waren für sie im Sommer bereits mehrere Schwimmsportträume in Erfüllung gegangen. Rizzetto gewann in ihrer Altersklasse erst über 100m Freistil, später auch noch Staffelgold gemeinsam mit Zwillingsschwester Sara Rizzetto und den SCW-Kollegen Frank Gruner und Philipp Forster.

 

Disqualifikation im Vorjahr steigert Zusammenhalt

Fehlt also nur noch die Krönung bei der DMS. Wie sich der Sieg beim wichtigsten Mannschaftswettbewerb anfühlen kann, wissen die Hessen längst. Im Vorjahr sammelten sie nach zweiten Plätzen 2022 und 2023 mit Abstand die meisten Punkte, wegen eines Meldefehlers verlor man die lang ersehnte Meisterschaft wenige Tage später aber wieder am grünen Tisch. „Wir sind in diesem Jahr mehr oder weniger mit den gleichen Leuten am Start und werden es den anderen Teams sicher sehr schwer machen, vor uns zu landen“, sagt Rizzetto. Die Punktzahl im Landesentscheid war nur deswegen noch nicht sonderlich hoch, weil man dort das Potenzial noch auf zwei Mannschaften verteilt hatte.

 

Das Disqualifikations-Malheur aus dem Vorjahr sei auf jeden Fall abgehakt. „Sicher war das frustrierend, aber so einen formalen Fehler macht ja niemand mit Absicht. Und auf unser Team hatte es eher den Einfluss, dass es uns noch mehr zusammengeschweißt hat“, sagt Ester Rizzetto. Das konnte man beim gemeinsamen Pizza-Essen nach dem Triumph beim hessischen Landesentscheid spüren, das ihre Eltern spendierten. Aber der Zauber des SCW Eschborn zeigt sich oft auch im Alltag.

 

Flexible Trainingsangebote sorgen für Anziehungskraft

Ester Rizzetto war hier 2022 gelandet, nachdem sie dank des Schwimmsports – in der Kindheit lange beim Hofheimer SC – und eines dadurch erhaltenen Stipendiums kostendeckend vier Jahre in Florida studieren konnte und mit dem Bachelor in Politikwissenschaften und Volkswirtschaftslehre nach Deutschland zurückkehrte. Hier fügte sie noch einen Masterabschluss hinzu und arbeitet nun bei einer Bank in Frankfurt. „Die angebotenen Trainingszeiten des SCW liegen so flexibel, dass ich es zwei- bis dreimal in der Woche schaffe, entweder vor oder nach der Arbeit zu trainieren“, erzählt Rizzetto. „Vom Zeitaufwand ist es so natürlich nicht mehr machbar, seine Bestzeiten zu steigern. Aber in den Trainingsgruppen in Eschborn sind auch viele Leute in einem ähnlichen Alter dabei, das macht dann einfach viel Spaß. Sport ist so auch mit geringerem Trainingsaufwand noch sehr gut möglich.“ Und könnte dem Verein am Samstag nun sogar den Titel des Mannschaftsmeisters einbringen.

 

„Für die DMSM halte ich mir immer die Termine frei, dieser Wettkampf hat einfach einen besonderen Stellenwert“, betont auch Zwillingsschwester Sara Rizzetto. Zu den Einzel-Meisterschaften der Masters in Essen (28. – 30. November) schafft sie es wegen anderer Verpflichtungen zwar nicht. Aber beim DMS-Auftritt ihres Vereins in der zweiten Liga der offenen Klasse hilft sie dann selbstverständlich wieder aus.

 

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