Eisschwimmen unter Mondschein zum Saisonstart beim Deutschland-Ice-Cup

© Kilian Graef

Täglich hatte Hauptorganisator Florian Battermann vor dem Silbersee-Ice-Cup in Langenhagen die Wassertemperatur gemessen, dem Auftakt des diesjährigen Deutschland-Ice-Cups im Eisschwimmen. „Am Donnerstag waren es noch 4,9 Grad“, sagte er. Am Wochenende dann die Ernüchterung: 5,2 Grad hatte der Silbersee bei Hannover am ersten Wettkampf der Eisschwimmsaison. 0,2 Grad wärmer als die bei der Extremsportart üblichen und für Rekorde notwendigen null bis fünf Grad. Die knapp 150 Teilnehmer*innen von 53 Vereinen aus ganz Deutschland störte das aber nicht. „Die Wassertemperaturen sind perfekt zum Reinkommen", befand Lisa Holm, Siegerin über die 1000m Freistil am Samstag.

Es war das Debüt der Osnabrückerin über die Königsdisziplin im Eisschwimmen. „Ich dachte, dass ich am Ende komplett durchgefroren sein werde, aber so war erstaunlicherweise nicht“, sagte die 22-Jährige nach 17:07,51 Minuten. Ähnlich ging es dem anderen siegreichen 1000m-Debütanten. „Das Schwimmen selbst war super“, meinte Thomas Hamann von der SG Stadtwerke München. „Nach 20 Minuten in der Sauna hatte das Zittern aufgehört.“

Auch wenn der Silbersee Ende November wärmer ist als die anderen drei Stationen des Deutschland-Ice-Cups, hat der Wettkampf in Hannover seine Tücken. Es ist der einzige Freiwasserwettkampf der Serie. Im See ist eine lange Leine gespannt, um die die Athlet*innen herumschwimmen. Die 360-Grad-Wenden zehren an ihren Kräften. Immer wieder müssen die Schwimmer*innen beim Beschleunigen zeigen, wie fit sie sind. Und am späten Nachmittag scheint bei den letzten Rennen nur noch der Mond und das Flutlicht. Die Zeiten sind dadurch schwer mit den Beckenzeiten vergleichbar. „Die Leistung stand bei diesem Wettkampf nicht im Vordergrund, sondern es galt erstmal reinzukommen“, so Hans-Wolfgang Döttling, Referent für Sportentwicklung beim Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV).

Dennoch gab es schon wertvolle Punkte im Deutschland-Ice-Cup zu vergeben. Bei den Männern sammelte Kilian Graef aus dem DSV-Eisschwimmkader mit sechs Siegen in sechs Rennen 290 Punkte. Damit führt der 20-Jährige vom SC Regensburg im Gesamtklassement. Bei den Frauen steht Lisa Holm an der Spitze. Sie sammelte 260 Punkte mit vier Siegen bei vier Einzelstarts. Je länger die Strecke, desto mehr Punkte bringt eine gute Platzierung.

Für Hans-Wolfgang Döttling war es der erste Eisschwimmwettkampf, den er live gesehen hat. „Ich bin begeistert“, war sein Fazit am Ende des Wettkampfwochenendes. So begeistert, dass er früher oder später selbst den Selbstversuch im kalten Wasser wagen will. Die perfekte Gelegenheit bietet sich vom 01. – 06. Januar 2026 bei den Eisschwimmtagen. Dann öffnen nämlich Vereine im ganzen Land ihre Tore und Gewässer und ermöglichen so allen Interessierten, das Eisschwimmen in einem sicheren Rahmen kennenzulernen.

 

>> Alle Infos zu den Eisschwimmtagen

 

Die Eisschwimmtage richtet sich an alle, die den Jahresbeginn aktiv nutzen wollen – von neugierigen Einsteiger*innen bis zu erfahrenen Freiwasserschwimmer*innen. Vereine können die Größe und Form ihrer Events flexibel an die eigenen Gegebenheiten anpassen: ob im Freibad, am Vereinsgelände, am See oder im Fluss. Dein Verein ist noch nicht dabei? Dann sprich ihn jetzt an – für einen „coolen“ Starts ins neue Jahr!

Die nächste Station beim Deutschland-Ice-Cup findet schon zuvor am 13. Dezember in Burghausen statt. Die Anmeldung dafür ist bereits geschlossen. Die dritte Station – der Veitsbadcup am 10./11. Dezember in Veitsbronn – ist allerdings noch offen für Teilnehmer*innen.

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