Florian Wellbrock vor der Kurzbahn-EM: Aus der Höhe zum Höhepunkt

© Jo Kleindl

Neben Anna Elendt und Lukas Märtens ist Florian Wellbrock einer der amtierenden Weltmeister*innen im Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Lublin (POL/02. - 07. Dezember). Nach seinem vierfachen WM-Triumph beim Freiwasserschwimmen in Singapur tritt der 28-Jährige vom SC Magdeburg im Wendenkarussell über 800m und 1500m Freistil an.

„Ich habe mich relativ kurzfristig für diesen EM-Start entschieden. Im Gegensatz zu den vorherigen Jahren hält diese Saison ja sonst nicht viele internationale Höhepunkte parat“, sagt Wellbrock. „Ich hatte im November ein gutes Höhentrainingslager in Arizona und möchte nun gerne auch sehen, welche Auswirkungen das auf meine Leistungsfähigkeit im Wettkampf hat. Und das Beckenschwimmen hat auch nach Singapur weiterhin große Bedeutung für mich.“

 

Florian Wellbrock hat auf der Kurzbahn bereits alle internationalen Titel gewonnen

 

Dass ihn nach der Rückkehr in die Heimat eine Erkältung ein paar Tage aus dem Wasser zwang, sei zwar ärgerlich, für die EM-Reise aber letztlich kein K.o.-Kriterium gewesen. Konkrete Medaillenziele stellt sich Wellbrock im Vorfeld deswegen jedoch nicht. Zumal er auch im 25m-Becken die großen internationalen Titel alle schon mal gewonnen hat. Und über 1500m hält er seit vier Jahren bekanntlich sogar den Kurzbahn-Weltrekord. „Ich kann mich in Polen mit Topleuten wie Daniel Wiffen, Zalán Sárkány und Kuzey Tunçelli messen, solche Duelle sind für mich immer das Reizvolle an der Sache“, so Wellbrock.

Der Ire Wiffen spielte nach seinem Olympiasieg über 800m in Paris (FRA) in der WM-Saison nur noch eine Nebenrolle, auch Sárkány kam nach seinem Triumph bei der Kurzbahn-WM 2024 dann in Singapur lediglich auf Rang sieben über 1500m – direkt hinter Junioren-Weltmeister Tuncelli. Wellbrock dagegen war in Asien trotz der Freiwasserstrapazen vorab noch WM-Fünfter geworden – als zweitbester Europäer hinter Sven Schwarz, der wegen Bundeswehr-Lehrgängen auf den EM-Start in Polen noch verzichtet.

Sárkánys WM-Triumph vor Jahresfrist hatte Wellbrock zudem nur als Zuschauer auf der Tribüne miterleben müssen, weil er mangels Meldezeit in einem langsameren Zeitlauf am Vormittag schwimmen musste. Das kann in Polen nicht noch einmal passieren, hier gibt es auch auf den Langstrecken wieder Vorläufe und am Tag danach im Finale direkte Duelle um Gold. „Ich halte das für die fairste Lösung“, sagt Wellbrock.

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