Iris Schmidbauer auf Finalkurs beim High Diving

- 24.07.2025
Iris Schmidbauer liegt nach den ersten beiden Runden im High Diving auf Kurs WM-Finale. Mit 102,30 Punkten sortiert sich die 30-Jährige vom Dresdner SC 1898 nach dem ersten Tag der Wettbewerbe auf der Insel Sentosa auf Rang 13 ein. Die besten 14 nach vier Runden erreichen das Finale am Samstag. In Führung liegt nach zwei Runden Rhiannan Iffland (AUS/169,50). Die Australierin will in diesem Jahr ihren fünften WM-Titel in Folge gewinnen.
Insbesondere der erste Sprung, der Vorwärts-Doppelsalto mit einer halben Schraube, gelang Schmidbauer hervorragend. Die Springerin, die in Singapur bereits ihre fünften Weltmeisterschaften in dieser spektakulären Disziplin erlebt, lag damit zunächst auf Rang drei. „Ich bin superglücklich, dass der erste Sprung so gut geklappt hat. Auf den habe ich mich heute besonders konzentriert, da die Punkte dafür ja ins Finale übertragen werden“, sagte sie.
Nach dem neuen Format erreichen die besten 14 der 16 Springerinnen nach vier Sprüngen das Finale. Dort bekommen sie zwei weitere Sprünge, mit denen sie die Punktwertungen der Kürsprünge zwei und vier noch einmal verbessern können. Es steht dabei offen, die gleichen Versuche wie im Vorkampf zu zeigen oder die Sprünge zu tauschen.
Die Leistungen aus dem ersten und dritten Sprung werden dagegen unverändert ins Finale mitgenommen. Sie haben jeweils einen gedeckelten Schwierigkeitsgrad – wie die Pflichtsprünge beim „normalen“ Wasserspringen.
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Beim zweiten WM-Sprung, dem zweieinhalbfachen Rückwärtssalto aus dem Handstand mit doppelter Schraube, spritzte es danach allerdings etwas zu stark bei der Europameisterin des Jahres 2022. „Beim zweiten hat dann leider etwas die Konzentration gefehlt. Jetzt hoffe ich, dass morgen dann beide Sprünge gut klappen, damit ich im Finale noch mal richtig gute Kürsprünge zeigen kann. Im Training habe ich ihn immer sauber ins Wasser gebracht zuletzt“, sagte Schmidbauer.
Dass sie überhaupt bei der WM am Start ist, ist allein schon bemerkenswert. Schließlich ist die Dresdnerin seit August 2024 Mutter einer kleinen Tochter, die auch in Singapur dabei ist. „Mit so einem kleinen Kind ist schon einiges zu wuppen, aber ich kriege das gut hin. Leilani kränkelt gerade etwas, da sind die Nächte kürzer, das ist ein wenig extra Stress. Aber letztlich ist es nicht anders als früher. Da konnte ich nicht schlafen, weil ich zu aufgeregt war, jetzt wegen ihr“, so Schmidbauer.
Aufhören sei für sie nach der Geburt keine Option gewesen, betonte sie nochmal, allerdings wirkt sich die neue Rolle als alleinerziehende Mutter sehr wohl auf den Sport aus. So springt sie den Rückwärtssprung, den sie morgen zeigen wird, sowie den Auerbach momentan jeweils mit einer Schraube weniger als vor der Schwangerschaft. Schmidbauer: „Ich weiß, dass nichts schiefgehen darf, weil es keinen Backup gibt für Leilani. Aber wenn ich oben auf der Plattform stehe, denke ich nicht darüber nicht nach.“