Klares Votum der Mitgliederversammlung: DSV stellt die Weichen für sicheren Schwimmsport

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Der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) hat auf seiner Mitgliederversammlung am Samstag (22. November) in Saarbrücken einen entscheidenden Schritt für die Zukunft des Schwimmsports in Deutschland getan. Mit breiter Zustimmung und ohne Gegenstimmen hat das höchste Gremium des Verbandes den weiteren Weg zur Umsetzung eines „Rechts auf sicheren Schwimmsport“ freigegeben. Damit bekennt sich der DSV klar zur konsequenten Bekämpfung von Gewalt im Schwimmsport. Dabei setzt der Verband auf ein individuelles Recht auf Prävention, Intervention und Aufarbeitung und klare Zuständigkeiten und Verfahren in allen Strukturen des Schwimmsports.

„Die DSV-Mitglieder haben heute die Weichen gestellt. In den nächsten Monaten arbeiten DSV und die Landesschwimmverbände gemeinsam an der Verankerung des Rechts auf sicheren Schwimmsport in den wichtigen Regelwerken des Verbandsrechts“, sagte DSV-Präsident David Profit. „Wir legen gemeinsam den Schwerpunkt auf Prävention, ergänzt um klare Regelungen für Intervention und Aufarbeitung. Das Recht auf sicheren Schwimmsport und die Werte des sicheren Schwimmsports sollen unser Kompass werden – im DSV, in den Landesverbänden, in den Vereinen, im täglichen Training und Miteinander.“ Außerdem wird für die Umsetzung ein umfangreiches Servicepaket bereitgestellt werden.

 

Politik setzt ein wichtiges Zeichen – Verbände gestalten die Umsetzung

 

Die Mitgliederversammlung fand in diesem Jahr nicht wie gewohnt in Kassel am Sitz des Dachverbandes, sondern auf Einladung des Saarländischen Schwimmbundes in Saarbrücken – ein weiteres Zeichen für die Zusammenarbeit im Schwimmsport. Auch an sämtlichen Anträgen des Vorstandes wirkten in diesem Jahr die Landesverbände mit.

„Das ist unser gemeinsamer Auftrag im Team Schwimmsport“, betonte der DSV-Vorstandsvorsitzende Jan Pommer. „Wir wollen Entscheidungen nicht von oben nach unten durchreichen. Wir entwickeln sie miteinander. So entsteht Vertrauen und so entsteht Stärke.“

Einen deutlichen Schub erhielt der Schwimmsport in Deutschland zuletzt auch von Seiten der Politik. Der Haushaltsausschuss des Bundestages gab kürzlich zwei neue Finanzierungsprogramme frei, mit 666 Millionen Euro für das Bundesprogramm Sanierung kommunaler Sportstätten und 250 Millionen Euro zusätzlich speziell für die Sanierung kommunaler Schwimmbäder und -hallen. „250 Millionen reichen natürlich nicht aus, um den Schwimmsport bundesweit auf den Stand zu bringen, auf den er mit seiner gesellschaftlichen Relevanz gehört – aber es ist ein wirklich substanzieller Beitrag“, sagte Pommer. „Und wir können auch einmal innehalten und sagen: Das haben wir im Teamplay aus Politik und den den Verbänden der Bäderallianz geschafft.“

Zudem beschloss der Bund eine Erhöhung der Mittel für den Spitzensport, um unter anderem das Schwimmzentrum für Deutschland in Magdeburg finanzieren zu können, sowie weitere 20 Millionen Euro für die Förderung der Schwimmfähigkeit. Beides sind langjährige Forderungen des DSV. „Das ist ein starkes Bekenntnis des Bundespolitik zum Schwimmsport in der Spitze und in der Breite“, betonte DSV-Präsident Profit. Nun könne begonnen werden, den Deutschen Schwimmbadplan umzusetzen, der die Bäderlandschaft bedarfsgerecht neu strukturieren möchte. Auch die DSV-Mitgliederversammlung unterstrich am Samstag noch einmal die große Bedeutung dieses Themas und forderte Bund, Länder und Kommunen auf, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen, um die Schwimmfähigkeit in Deutschland zu sichern. „Unser Ziel bleibt klar: Alle Kinder in Deutschland sollen ab 2035 nach der Grundschule sicher schwimmen können. Hierfür werden wir mit Unterstützung unserer Partner tragfähige Lösungen entwickeln“, sagte Profit.

 

DSV macht sich für Trainer*innen stark

 

Dafür braucht es auch qualifiziertes Lehrpersonal. Gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) setzt sich der DSV für ein bundesweites Verfahren zur Einführung eines eigenständigen Berufsbildes Trainer*in im dualen Ausbildungssystem ein. Der deutsche Schwimmsport unterstützt das vom DOSB koordinierte Verfahren und der DSV wird sich mit seinen Fachstrukturen aktiv in die Ausgestaltung der Ausbildungsordnung und Rahmenlehrpläne einbringen.

„Für den Schwimmsport ist das ein zentraler Hebel“, erklärte DSV-Vorstand Jan Pommer. „Eine professionelle Ausbildung schafft die Basis für flächendeckend hochwertige Nachwuchsarbeit, von der talentorientierten Förderung bis zur elementaren Basiskompetenz Schwimmen lernen. Damit stärken wir unsere Vereine, binden Fachkräfte, sichern Nachwuchsgewinnung und leisten einen substanziellen Beitrag zur Leistungs- und Breitenentwicklung im deutschen Sport.“

Weiterhin erklärte die Mitgliederversammlung die „Enhanced Games“ – ein privat organisierter Wettkampf, in dem Doping zugelassen werden soll – als unvereinbar mit den Werten des Schwimmsports.

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