Milliarden für den Sport: Saarland reserviert zehn Prozent für Schwimmbäder

Fördern den Sport: Staatsministerin Christiane Schenderlein mit Bundeskanzler Friedrich Merz ©pa/Geissler-Press
- 06.09.2025
Der Sport wurde von der Politik endlich erhört und darf sich auf starke finanzielle Unterstützung freuen. Am Donnerstagabend nahm der Haushaltsausschuss im Deutschen Bundestag in seiner Bereinigungssitzung den Sport nämlich als ausdrücklichen Förderzweck in den Gesetzestext zum 100 Milliarden Euro schweren Sondervermögen der Länder auf. Damit ist das Signal an Länder und Kommunen noch deutlicher, dass sie den Sport und seine stark sanierungsbedürftige Infrastruktur an der Basis mit ihrem Anteil der 100 Milliarden Euro unterstützen können und sollen. Eingeführt wird ab 2026 außerdem die sogenannte „Sportmilliarde“ des Bundes zur Förderung von kommunalen und vereinseigenen Sportstätten im Breitensport. Endgültig beschlossen werden soll der bereinigte Haushaltsentwurf vom Bundestag dann in zwei Wochen.
Insbesondere auch den Schwimmbädern steht damit die schon lange geforderte Investitionsoffensive ins Haus. Laut einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ soll für das Saarland sogar schon feststehen, dass zehn Prozent der für das Bundesland vorgesehenen Fördergelder aus dem Sondervermögen Infrastruktur – aus den Töpfen der Länder und des Bundes sind das zusammen stolze 120 Millionen Euro – für die Sanierung von Schwimmbädern verwendet werden. „Das ist ein riesiger Schritt. Ich bin sehr froh, dass ein so deutlicher Fokus auf den Bädern liegen soll“, sagte Maiko Zimmer, der Präsident des Saarländischen Schwimmbundes (SSB).
DSV-Chef fordert Umsetzung des Deutschen Schwimmbadplans
„Das ist im Saarland der erhoffte Startschuss für die Rettung der Schwimmkultur in unserem Land. Die Beschlüsse unterstützen das vom Schwimmsport formulierte Ziel, dass 2035 alle Kinder die Grundschule als sichere Schwimmer*innen verlassen sollen. Alle anderen Bundesländer sollten sich zugleich ein Beispiel am Saarland nehmen und der Bädersanierung einen festen, nachhaltigen Anteil zuordnen“, sagt David Profit, der Präsident des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV). Der DSV-Vorstandsvorsitzende Jan Pommer ergänzt: „Als nächstes geht es dann um eine schnelle und unbürokratische Umsetzung. Dank der Bäderallianz wurden die nächsten notwendigen Schritte und die Grundlage für eine maximal zielführende Verteilung der Gelder bereits aufgezeigt.“
Die Bäderallianz, ein Zusammenschluss von 15 rund um den Wassersport aktiven Verbänden, hatte vor zwei Monaten mit dem Deutschen Schwimmbadplan eine bundesweite Strategie vorgestellt, die aufzeigt, wie eine zukunftsfähige Versorgung mit Schwimmbädern gelingen kann. Sie beinhaltet ein System von vier Bädertypen, die bedarfsgerecht verteilt in ausreichender Zahl vorhanden sein müssen, um eine gleichwertige Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Oberste Priorität bei der Planung hat dabei der Schwimmunterricht für die Kinder.
Deutliche Aufwertung des Sports in unserer Gesellschaft
Mit ihren Beschlüssen setzen die Regierungsparteien CDU/CSU und SPD nicht nur eine Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag um, sondern kommen auch einer der zentralen Forderungen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) nach. „Mit diesen wegweisenden Entscheidungen kann es uns gelingen, unser Land wieder stärker in Bewegung zu bringen, Zuversicht in der Bevölkerung zu verbreiten und Deutschland für das große Zukunftsprojekt ,Olympische und Paralympische Spiele‘ fit zu machen“, lobte denn auch DOSB-Präsident Thomas Weikert. „Mit der erstmaligen Berufung einer eigenen Staatsministerin für Sport und Ehrenamt in Person von Dr. Christiane Schenderlein ist die Bundesregierung im Frühjahr einen bedeutenden Schritt zur Aufwertung des Sports gegangen. Nun hat der Gesetzgeber mit der Aufnahme des Sports in das Sondervermögen den zweiten, großen Schritt in die richtige Richtung getan. Sport ist eine kluge Investition in unsere Zukunft“, so Weikert.