Sportvereine haben erstmals mehr als 29 Millionen Mitglieder

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Schon vor einigen Monaten konnte der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) wieder einen deutlichen Mitgliederzuwachs vermelden. 602.724 Mitgliedschaften wurden zum Stichtag 01. Januar 2025 gezählt, so viele wie seit 20 Jahren nicht mehr. Dieser positive Trend betrifft offenbar den gesamten organisierten Sport. Laut der neuesten Statistik des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) zählen Deutschlands Sportvereine erstmals mehr als 29 Millionen Mitgliedschaften. Das sind so viele wie noch nie seit Beginn der Bestandserhebung 1954.

 

>> Schwimmbadplan als Strategie für eine bessere Infrastruktur

 

Mittlerweile können die rund 86.000 Sportvereine im Land rund 29,3 Millionen Mitgliedschaften aufweisen. Das sind mehr als eine halbe Million Mitgliedschaften (+2,18 %) mehr als im Vorjahr. Damit ist der organisierte Sport die größte Bürgerbewegung des Landes! „Dieser erneute Rekord ist ein echter Aufschwung für den Sport und für unsere ganze Gesellschaft. Sport im Verein steigert die Gesundheit, steht für Respekt und Fairplay und sorgt für echten gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dass Sportvereine so beliebt sind wie nie, ist eine gute Botschaft für unser Land. Wenn wir, und damit meine ich ausdrücklich auch die Politik, mehr in den Sport investieren würden, könnten wir das Potenzial der Vereine für unsere Gesellschaft noch viel besser nutzen“, sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert.

 

Investitionspläne der Politik sind mehr als gerechtfertigt 

„Ich bin einer von 29 Millionen“ lautet denn auch selbstbewusst der Slogan zur neuen DOSB-Kampagne. Der Zuwachs ist schließlich auch ein deutliches Signal an Länder und Kommunen zu sehen, dass sie den Sport und seine stark sanierungsbedürftige Infrastruktur an der Basis tatsächlich stärker fördern sollten. Die DSV-Führung um Präsident David Profit und den Vorstandsvorsitzenden Jan Pommer forderten bereits eine schnelle und unbürokratische Verteilung der Fördergelder aus dem Sondervermögen Infrastruktur und der sogenannten Sportmilliarde, unter Berücksichtigung des von der Bäderallianz erarbeiteten Schwimmbadplans und der besonderen Bedeutung des Schwimmens als lebenslang anwendbare Kulturtechnik. „Unser gemeinsames Ziel ist es, dass bis Mitte des kommenden Jahrzehnts jedes Kind in Deutschland beim Verlassen der Grundschule sicher schwimmen kann. Der Deutsche Schwimmbadplan schafft dafür die notwendige Grundlage“, betonte Profit.

 

>> Die Arbeit der Schwimmvereine für Kinder ist eine Milliarde Euro wert

 

Die durch die Coronapandemie versursachte Delle bei den Mitgliederzahlen ist längst überwunden. Und auch der Rückgang bei der Anzahl der Sportvereine aus den vergangenen Jahren ist mit minus zwölf nun ebenfalls nahezu zum Stillstand gekommen. Bei dem gleichzeitigen fortwährenden Anstieg der Mitgliederzahlen deutet diese Entwicklung auf eine zunehmende Professionalisierung der Vereine hin, belegt aber auch einen steigenden Druck auf ehrenamtliche Strukturen und die Sportinfrastruktur.

 

Große Zuwächse bei Kindern und Jugendlichen

DOSB-Vorständin Sportentwicklung Michaela Röhrbein betonte daher: „Dieses Wachstum ist ein starkes Signal, aber auch ein Weckruf. Die Vereine stoßen längst an strukturelle Grenzen: Marode Sportstätten, zu wenig Ehrenamtliche und hohe bürokratische Hürden bremsen das enorme Engagement vor Ort aus. Jetzt ist die Politik gefordert, ihre zugesagte Unterstützung konsequent umzusetzen – durch die Sportmilliarde, gezielte Investitionen in eine moderne Sportstätteninfrastruktur und den Zukunftspakt Ehrenamt. Letzterer muss weiter mit Leben gefüllt werden durch echten Bürokratieabbau und mehr Wertschätzung für Ehrenamtliche. Die Zahlen sprechen für sich: Ein Investment in den Sport ist ein Investment in unsere Gesellschaft.“

 

>> Nichts stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt mehr als Sportvereine

 

Wie schon beim DSV geht auch aus den Zahlen der 16 Landessportbünde ganz klar hervor, dass der Zustrom in die Sportvereine besonders bei den Jüngsten unserer Gesellschaft weiter anhält. Die Anzahl der Mitgliedschaften bei Kindern und Jugendlichen stieg überdurchschnittlich stark an: Bei den 0- bis 6-Jährigen um 4,1 Prozent (+64.591) und bei den 7- bis 14-Jährigen sogar um 4,58 Prozent (+206.989). Dies wird als besonders wichtig gewertet, da Kinder und Jugendliche, die bereits in frühem Alter den Zugang zum Sport finden, statistisch länger Mitglied bleiben und dadurch ein bewegungsreicheres Leben führen.

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