Wasserballerinnen gewinnen sensationell Gold bei der Universiade

- 27.07.2025
Es war ein großer Feiertag für den deutschen Wasserball bei den FISU World University Games in Duisburg. Denn die Frauen des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) gewannen am Sonntag sensationell die Goldmedaille bei den Weltspielen der Studierenden. Vor allem dank einer überragenden Defensive siegten die Deutschen im Endspiel mit 9:6 gegen den Uni-Nachwuchs von Rekordweltmeister und Rekordolympiasieger USA. Zuvor hatten bereits die DSV-Männer die Bronzemedaille gesichert durch ein 21:20 nach Fünfmeterwerfen gegen die Top-Nation Ungarn.
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Bis zu diesem Jahr hatte es bei einer Universiade im Wasserball noch nie deutsches Edelmetall gegeben – und nun also gleich doppelt. Für die Wasserballerinnen war der Titelgewinn sogar wettbewerbsübergreifend die erste Medaille im Erwachsenenbereich seit 40 Jahren, seit dem EM-Bronze 1985. „Ich hoffe, dass die Spielerinnen ihren Erfolg genießen können. Neben Olympischen Spielen und der Weltmeisterschaft sind die FISU Games ein Event, an das sie sich immer erinnern werden“, sagte Trainer Karsten Seehafer.
Gegen die USA war sein Team als klare Außenseiterinnen ins Spiel gegangen. Doch das DSV-Team erspielte sich schnell einen Vorsprung und ließ vor dem eigenen Tor nichts zu. Dank einer erneut hervorragend aufgelegten Darja Heinbichner (SV Blau-Weiß Bochum) zwischen den Pfosten und starker Verteidigung gelang das Kunststück, die USA in der ersten Halbzeit bei null Toren zu halten. Erst Mitte des dritten Viertels, als Deutschland bereits mit 4:0 führte, gelang den Amerikanerinnen der erste Treffer. Deutschland verstand es anschließend geschickt, den Abstand zu verwalten, und brachte die Goldmedaille über die Zeit. „Ich bin sprachlos, das Ergebnis ist noch nicht so ganz in meinem Kopf angekommen. In der ersten Hälfte gab es sehr wenig Tore – dann so ein gigantisches Publikum hinter sich zu haben, hilft einfach enorm“, bedankte sich Emma Seehafer (Waspo 98 Hannover) auch beim Publikum im ASCD-Freibad. Beste Torschützin beim Gold-Coup war Kapitänin Sinia Plotz (Uerdinger SV 08) mit drei Treffern.
Deutschlands Männer holen im Penalty-Thriller die Bronzemedaille
Deutschlands Wasserballerinnen waren zum ersten Mal überhaupt bei einer Universiade dabei, bei der erst seit 2009 auch ein Turnier für die Frauen stattfindet. Aber auch für die DSV-Männer bedeutete die Bronzemedaille eine Premiere – nämlich die erste Medaille in 66 Jahren. Gegen Ungarn erwischte Deutschland den deutlich besseren Start und erspielte sich eine komfortable Führung von 11:7 zur Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel wirkten die Deutschen dann aber auf einmal zu passiv, so dass die Magyaren erst ausgleichen konnten und sogar in Führung gingen. „Im dritten Viertel haben wir den Kopf verloren und leider unsauber gespielt. Aber wir haben am Ende noch den Ausgleich gemacht, und das ist das Wichtigste“, sagte Kapitän Mark Gansen (Waspo 98 Hannover).
Die Entscheidung fiel im Penalty-Shootout. Die Spannung stieg bei Publikum und Spielern, wobei Gansen seinen ganz eigenen Umgang mit dieser Situation offenbarte: „Fünf-Meter-Schießen heißt für mich immer untertauchen, möglichst wenig nachdenken, und wenn ich dran bin, einfach reinschießen!“. Das gelang dem 23-Jährigen gleich zweimal. Zudem konnte Torwart Max Spittank (White Sharks Hannover) zwei Penaltys der Ungarn parieren. Als Till Hofmann (OSC Potsdam) den entscheidenden Wurf im gegnerischen Netz versenkte, kannte der Jubel im Stadion keine Grenzen mehr. Den Titel bei den Männern holte Italien durch ein 16:12 über die USA.