Angelina Köhler gewinnt Silber mit deutschem Rekord über 100m Schmetterling

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Der deutsche Rekord währte nur einen Tag. Nachdem Angelina Köhler (SG Neukölln Berlin) bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Otopeni (ROM) am Freitagabend als erste deutsche Frau über 100m Schmetterling unter 56 Sekunden geblieben war (55,76), schwamm sie im Finale am Samstag noch einmal schneller. Am Ende stand für die Berlinerin eine Zeit von 55,50 Sekunden auf der Anzeigetafel, nur eine war an diesem Tag noch schneller: die Schwedin Louise Hansson mit 55,37, die sich im vergangenen Jahr auch schon auf der Langbahn den Europameistertitel gesichert hatte.

„Es war ein richtig cooles Rennen, ich bin megazufrieden mit der Zeit“, jubelte Köhler. Ihr Trainer Lasse Frank sagte: „Wir sind hochzufrieden. Sie hat sich wieder im Finale steigern können. Das macht Lust auf mehr, wir freuen uns tierisch auf die Langbahnsaison, wo sie noch mehr Stärken hat.“ In der ewigen europäischen Bestenliste steht Köhler damit nun auf Rang sieben. Nach dem Titelgewinn über 200m Schmetterling war es bereits das zweite Edelmetall für die 23-Jährige bei dieser Kurzbahn-EM. „Zwei Medaillen bei der Europameisterschaft – besser kann es nicht laufen“, meinte sie. Die Berlinerin war später auch noch im Halbfinale über 50m Schmetterling im Einsatz, nach einer aufregenden Woche reichte es für sie dort in 25,82 Sekunden zu Rang elf. Direkt davor platzierte sich Jessica Felsner (SC Aqua Köln) in 25,80 als Zehnte und konnte damit ihre Bestzeit aus dem Vorlauf, als sie in 25,94 erstmals unter 26 Sekunden geblieben war, nochmals steigern.

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In einem weiteren Finale mit deutscher Beteiligung erreichte Routinier Marco Koch (SG Frankfurt) über 200m Brust Platz sieben in 2:05,81 Minuten – Gold ging an den Niederländer Caspar Corbeau (2:02,41). Die weiteren Titel am vorletzten Wettkampftag gingen an die beiden Brit*innen Abbie Wood (200m Lagen/2:05,58) und Matthew Richards (200m Freistil/ 1:41,01), an Kira Toussaint (NED) über 100m Rücken (55,88) sowie Noè Ponti (SUI) über 50m Schmetterling (21,79). Die 4x50m Freistil-Mixedstaffel Großbritannien schwamm mit 1:27,75 Minuten einen neuen Europarekord auf der Kurzbahn.

In den Vorkämpfen gab es außerdem zahlreiche persönliche Bestleistungen für das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) zu verzeichnen. So drückte Ole Braunschweig über 200m Rücken schon im Vorlauf seinen Hausrekord um drei Zehntel auf jetzt 1:52,58 Minuten, als Siebter des Halbfinals konnte er sich am Abend dann noch einmal deutlich um eine ganze Sekunde auf 1:51,59 verbessern. Der Silbermedaillengewinner über die 50m-Strecke steht damit am Sonntag (ab 17:00 Uhr im Livestream) erneut in einem EM-Finale. „Ich bin überglücklich, dass es nochmal eine so deutliche Bestzeit geworden ist. Ich habe hier nichts zu verlieren, und so bin ich auch ins Rennen gegangen. Morgen ins Finale gehe ich genauso ran, und dann werden wir werden, was es wird“, sagte er.

Dagegen hat sein Vereinskollege Ramon Klenz den Endlauf über 100m Lagen knapp verpasst: Im Halbfinale war er zeitgleich mit Noè Ponti Achter, im Swim-Off unterlag er dem Schweizer und landete so am Ende auf Platz neun. Seine Zeit von 52,47 im Swim-Off bedeutete allerdings persönliche Bestzeit um gleich acht Zehntel. Nele Schulze stellte als Zehnte des Halbfinals über 200m Freistil ebenfalls ihre Bestzeit ein (1:55,52), die erst 18 Jahre alte Maya Werner (SV Nikar Heidelberg) kam im gleichen Wettbewerb mit 1:56,97 auf Rang 15 ein, nachdem sie zuvor im Vorlauf mit 1:56,81 so schnell geschwommen war wie nie zuvor in ihrer Karriere. „Wir haben vom gesamten deutschen Team heute sehr gute Ergebnisse gesehen“, freute sich Delegationsleiter Lasse Frank. Und Medaillengewinnerin Angelina Köhler ergänzte: „Wir sind ein super cooles Team, das macht einfach Spaß, hier zu raten. Diesen Spirit habe ich mitgenommen, das hat mich nochmal extra motiviert.“

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