Bronze vom 3m-Brett: Moritz Wesemann wird erfolgreichster EM-Teilnehmer
- 28.05.2025
Zum Abschluss der Europameisterschaften im Wasserspringen in Belek (TUR) ist Moritz Wesemann noch einmal aufs Treppchen gesprungen. Nach den beiden Goldmedaillen zuvor vom 1m-Brett und im 3m-Synchronspringen mit Vereinskollege Timo Barthel sowie der silbernen im Team-Event wurde es am Mittwoch im Finale vom 3m-Brett diesmal Bronze für den 23-Jährigen vom SV Halle, der damit den Medaillensatz komplett machte. Mit insgesamt vier Podestplatzierungen war Wesemann damit der erfolgreichste männliche Teilnehmer dieser Titelkämpfe. Bei den Frauen waren mit Lena Hentschel und Pauline Pfeif (beide Berliner TSC) übrigens ebenfalls zwei Deutsche in dieser Hinsicht ganz vorne, auch sie holten jeweils vier Medaillen.
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Im letzten Finale der EM erwischte Moritz Wesemann keinen guten Start, nach der ersten Runde war er sogar Letzter. Nach drei Durchgängen lag er dann erstmals auf einem Medaillenrang, fiel aufgrund eines misslungenen Rückwärtssaltos aber wieder bis auf Rang sieben zurück. Der anschließende 4,5-fache Salto vorwärts gelang ihm dann sehr gut, so dass vor dem letzten Sprung noch alle Möglichkeiten da waren. Sogar Gold war auf einmal wieder greifbar, nachdem auch die Konkurrenz Punkte liegenließ, am Ende war aber auch die Bronzemedaille mit 426,85 Punkten ein gelungener Abschluss einer erfolgreichen Woche. „Ich habe heute drei sehr schöne Sprünge gezeigt, einen schönen und zwei, die nicht so geklappt haben – da habe ich die Goldmedaille abgegeben. Insgesamt bin ich extrem zufrieden, wie die EM gelaufen ist. Ich habe hier ein paar Highlights gezeigt, die ich für die WM mitnehmen kann“, so Wesemann.
Den Titel sicherte sich überraschend der Pole Andrzej Rzeszutek (431,25) – mit 33 Jahren der älteste Teilnehmer dieser EM – vor Noah Penman (GBR/429,70). Wie spannend es war, zeigt auch ein Blick auf die weiteren Platzierungen: Die ersten fünf Springer lagen allesamt innerhalb von rund sechs Punkten. Direkt dahinter sortierte sich als Sechster mit 411,75 der zweite deutsche Finalteilnehmer Timo Barthel (SV Halle) ein. „Auch er hat stark gekämpft und technisch sehr schöne Dinge gezeigt, vor allem wenn man seinen Trainingsrückstand bedenkt“, lobte Chef-Bundestrainer Christoph Bohm.
Bronze auch im Turm-Synchronspringen: Coordes/Pfeif sorgen für ein Novum
Insgesamt holte der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) bei diesen Europameisterschaften zwölf Medaillen (3-5-4) – mehr als jede andere Nation. Deutschland gewann damit auch die Team-Trophy. „Das war das Sahnehäubchen auf einer sehr guten Europameisterschaft“, freute sich Christoph Bohm.
Eine derart gute Ausbeute gab es seit 28 Jahren nicht mehr. Seit der Wiedervereinigung hatte der DSV einzig 1997 in Sevilla (ESP) ebenfalls ein Dutzend Medaillen (6-3-3) erreicht. In Belek verging diesmal kein Tag, an dem nicht mindestens ein*e Deutsche*r auf dem Treppchen stand. Am Ende durften alle neun Aktiven aus dem DSV-Team Edelmetall bejubeln – auch das verdeutlicht das starke Abschneiden der gesamten Mannschaft. „Dass bei einer EM alle mindestens eine Medaille gewinnen, gab es, glaube ich, auch noch nie“, so der Bundestrainer.
Als Letzte aus dem deutschen Aufgebot hatte Carolina Coordes (Berliner TSC) am Schlusstag ins Geschehen eingegriffen und ebenfalls noch ihre Medaille gesichert. Im Turm-Synchronspringen zusammen mit Vereinskollegin Pauline Pfeif holte sie mit 278,70 Punkten Bronze hinter Valeria Antolino und Ana Carvajal aus Spanien (305,82) sowie Kseniia Bailo und Sofiia Lyskun aus der Ukraine (286,44). „Es war nicht leicht für mich, so lange auf meinen Einsatz warten zu müssen. Der Druck steigt natürlich, man will mit dem Team mitziehen und auch mit einer Medaille nach Hause fahren“, sagte Coordes. „Umso mehr freuen wir uns über unsere erste internationale Medaille, die wir zusammen gewinnen konnten. Wir wissen aber auch, woran wir in Zukunft noch arbeiten müssen, und sind sehr motiviert, das auch durchzuziehen.“ Pfeif und sie springen allerdings auch erst seit fünf Wochen zusammen nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Elena Wassen. Bis zur WM in Singapur (11. Juli – 03. August) wollen sie nun wie das gesamte Team den Schwung aus Belek mitnehmen.