Die Auerbachschraube bringt Moritz Wesemann ins WM-Finale

- 14.07.2023
Zwölf aus 63: Die Auslese, welche Wasserspringer sich beim WM-Vorkampf vom 1m-Brett am Freitagvormittag für die Entscheidung qualifizieren würden, war enorm. Mit Moritz Wesemann (SV Halle) meisterte auch ein Deutscher den Sprung ins Finale, mit 364,45 Punkten sortierte sich der 21-Jährige damit auf Platz sieben ein. Der Endkampf wird am Sonntag (07:30 Uhr MESZ) ausgetragen. Für Wesemann wird es dann das erste WM-Finale: Im vergangenen Jahr in Budapest (HUN) qualifizierte er sich vom 3m-Brett zwar ebenfalls für die Top Zwölf, aufgrund eines positiven Coronatests konnte er dort dann aber ebenso wenig antreten wie danach vom 1m-Brett.
“Ich bin insgesamt schon zufrieden. Es war eine stabile Serie, es waren keine großen Fehler dabei. Trotzdem hätte ich natürlich bei dem ein oder anderen Sprung deutlich mehr Punkte machen können”, sagte Wesemann. Als einziger Starter im Feld zeigte der Hallenser zum Abschluss die 3,5-fache Auerbachschraube, einen der schwierigsten Sprünge der Welt, der eigentlich eher für das 3m-Brett gedacht ist. Mit diesem gelungenen Versuch war das Finalticket endgültig sicher. “Ich schaue zwischendurch schon auf die Platzierungen, damit ich ungefähr weiß, wo ich bin, wo das Feld ist und was ich noch machen muss. Und dadurch, dass ich so einen schönen schweren Sprung am Ende habe, weiß ich meistens, ob es noch drin ist, und das wusste ich auch jetzt. Ich wusste, ich muss den schön machen, und das pusht und motiviert mich dann.”
Der zweite deutsche Starter Alexander Lube (SV Neptun Aachen) ist dagegen ausgeschieden, er landete mit 309,70 Punkten auf Rang 30. Im ersten Durchgang ging der 2,5-fache Salto rückwärts direkt daneben, dieses Defizit war anschließend nicht mehr aufzuholen, auch wenn sich der 26-Jährige bei seinem WM-Debüt danach in jeder Runde noch weiter nach vorne schieben konnte. Sieger des Vorkampfes wurde der Chinese Peng Jianfeng (403,75), der als Einziger die 400-Punkte-Marke übertraf. Er war 2017 schon einmal Weltmeister in dieser nichtolympischen Disziplin.
>> Alle Ergebnisse im Überblick
Im 1m-Wettbewerb der Frauen hatte sich in der Nacht zuvor auch schon Jette Müller (WSC Rostock) für das Finale qualifiziert, entsprechend positiv fiel das Fazit des ersten Wettkampftages von Bundestrainer Christoph Bohm aus: “Wir haben zwei Finalteilnahmen mit Jette Müller und Moritz Wesemann. Das ist super, auch wenn wir natürlich gern noch mehr gehabt hätten. Im Endeffekt sind wir aber sehr zufrieden mit dem ersten WM-Tag.”