Die Serie hält: Lagen-Mixedstaffel schwimmt wieder ins WM-Finale

- 26.07.2023
Erst seit 2015 steht die 4x100m-Lagen-Mixedstaffel im WM-Programm, seitdem hat es eine deutsche Staffel jedesmal ins Finale geschafft. Auch bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN) hat die Serie weiter Bestand: Als Achte in 3:45,34 Minuten lösten Angelina Köhler, Lisa-Marie Finger, Ole Braunschweig (alle SG Neukölln Berlin) und Lucas Matzerath (SG Frankfurt) das Ticket für den Endlauf. Schnellste im Vorlauf waren die Amerikaner*innen in 3:40,47.
„Wir freuen uns definitiv aufs Finale. Wir haben zwei Finalist*innen bei uns in der Staffel gehabt, das sind Lucas und Angi, mich als Halbfinalist und Lisa als Rookie. Es war eine bunt gemischte Staffel und wir sind glücklich, dass es gereicht hat”, sagte Braunschweig. Als Startschwimmer (53,66 Sekunden) hatte er als Fünfter auf Matzerath übergeben, der das deutsche Team auf dem Brust-Teilabschnitt dann auf Rang drei nach vorne brachte (58,97). Köhler schwamm auf der Schmetterlingsstrecke (56,65) dann sogar an die Australier*innen heran, die diesen Lauf am Ende in 3:40,87 für sich entscheiden sollten. WM-Debütantin Finger – mit 18 Jahren die Jüngste im deutschen Schwimmteam in Fukuoka – musste die deutlich erfahreneren Schlussschwimmerinnen der Konkurrenz dann zwar ziehen lassen (56,06), dennoch reichte es für das Finale. „Mega geil, es war noch nicht alles optimal, wir können heute Abend vielleicht noch eine Schippe drauflegen”, so Braunschweig.
Ursprünglich war für die Lagen-Mixedstaffel auf der Bruststrecke Anna Elendt vorgesehen, doch die 21-Jährige von der SG Frankfurt verzichtete auf einen Einsatz und wird morgen auch im Einzel über 200m Brust nicht antreten. „Sie will Kräfte sparen", erklärte der Leistungssportdirektor des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) Christian Hansmann. Elendt will sich auf die 50m-Strecke und die Lagenstaffel am Samstag und Sonntag konzentrieren. „Bei der Staffel geht es um die Olympiaqualifikation, deshalb liegt darauf der Fokus", erläuterte Hansmann. „Da brauchen wir sie ausgeruht und frisch."
Über 100m Freistil der Männer war mit 115 Startern ein Riesenfeld angetreten, nur 16 davon schafften den Einzug ins Halbfinale. Als 25. in 48,68 Sekunden hat Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg) dieses zwar verpasst, trotzdem überwog beim 21-Jährigen danach das positive Gefühl: „Das ist die Zeit, die ich die ganze Saison bisher geschwommen bin. Ich wäre gern ein bisschen schneller geschwommen, das war alles, was gerade geht. Ich bin trotzdem sehr zufrieden”, sagte er. Auf die Frage eines Journalisten, was es mit ihm macht, wenn so große Namen wie Kyle Chalmers (AUS) oder der 200m-Sieger Matthew Richards (GBR) neben ihm schwimmen, der auch diesmal wieder die schnellste Vorlaufzeit ablieferte (47,59), meinte Miroslaw: „Der Respekt ist da, aber eingeschüchtert bin ich da nicht, ich hab schon Bock, mich mit dranzuhängen. Das ist meine dritte WM, ich habe mich schon ein bisschen eingegrooved. Es hat Spaß gemacht, ich habe mein Bestes gegeben.” Nun hofft er am Freitag mit der 4x200m-Freistilstaffel auf das Finale.
>> Alle Ergebnisse vom Schwimmen
High Diving: Platz 13 für Iris Schmidbauer, Gold geht erneut an Rhiannan Iffland
Nach einem durchwachsenen ersten Tag gestern konnte sich High Diverin Iris Schmidbauer (Dresdner SC 1898) bei der Entscheidung der Frauen von der 20m-Plattform noch von Rang 17 auf Platz 13 nach vorne schieben. 215,80 Punkte standen am Ende für die Europameisterin zu Buche, die am zweiten Tag des Wettbewerbs zunächst eine Auerbachschraube und zum Abschluss eine Handstandschraube präsentierte.
„Wenn der Fokus nicht da ist, hakt es an allen Ecken und Enden und man kann seine Bestleistung nicht zeigen. Ich hatte auch nicht wirklich Energie, weil meine Energie einfach in anderen privaten Dingen verloren gegangen ist. Ich habe es nicht geschafft, das zur Seite zu packen und mich nur auf den Wettkampf zu konzentrieren”, sagte sie. Aber, so Schmidbauer weiter: „Ich habe auf jeden Fall einiges über mich gelernt, und ich denke, wenn ich das nächste Mal wieder in so einer Situation bin, werde ich damit besser umgehen können.”
Den Titel als Weltmeisterin sicherte sich bereits zum dritten Mal hintereinander die Australierin Rhiannan Iffland mit 357,40. Silber und Bronze gingen jeweils nach Kanada an Molly Carlson (322,80) und Jessica Macauley (320,95).