Früherer IOC-Präsident Jacques Rogge gestorben

- 30.08.2021
Der langjährige IOC-Präsident Jacques Rogge ist tot. Er verstarb am Sonntag im Alter von 79 Jahren. Der Belgier leitete das Internationale Olympische Komitee von 2001 bis 2013 als Vorgänger des aktuellen Präsidenten Thomas Bach. Dieser würdigte Rogge als „vollendeten Präsidenten“, der dabei geholfen habe, den Dachverband zu modernisieren und transformieren. „Die gesamte Olympische Bewegung wird den Verlust eines großartigen Freundes und leidenschaftlichen Sportsfreunds zutiefst betrauern“, so Bach in einer ersten Reaktion.
Rogge war ehemaliger Rugbyspieler und dreimaliger Olympiateilnehmer im Segeln (1968, 1972 und 1976), bevor er auf die Funktionärsebene überwechselte. Dort war er zunächst Vorsitzender des Belgischen und des Europäischen Olympischen Komitees und rückte dann 2001 als Nachfolger von Juan Antonio Samaranch (ESP) an die Spitze des IOC. Es gelang ihm, das durch den Korruptionsskandal um die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City (USA) beschädigte Image der obersten Weltorganisation des Sports wieder zu verbessern.
In Rogges Amtszeit fielen unter anderem die Olympischen Sommerspiele in Athen (GRE) 2004, Peking (CHN) 2008 und London (GBR) 2012. Er galt außerdem als Vater der Olympischen Jugendspiele, die während seiner Präsidentschaft 2010 in Singapur ihre Premiere erlebten, um das Interesse der Jugend an der olympischen Idee und dem Sport zu wecken.
Der Chirurg hatte sich weiterhin dem weltweiten Kampf gegen Doping verschrieben. „Ich sage immer, Doping ist für den Sport das, was Kriminalität für die Gesellschaft ist. Wir können nicht verhindern, dass die Leute versuchen zu betrügen, aber zumindest haben wir jetzt strenge Dopingkontrollen eingeführt“, erklärte Rogge einmal. „Zuallererst liebte Jacques den Sport und das Zusammensein mit Athlet*innen. Diese Leidenschaft hat er jedem vermittelt, der ihn kannte. Seine Freude am Sport war ansteckend“, würdigte ihn Thomas Bach.