Isabel Gose gewinnt 800m-Bronze bei der Kurzbahn-EM in Kazan

- 03.11.2021
Das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) konnte sich bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Kazan (RUS) am Mittwoch über die erste Medaille freuen. Isabel Gose gewann in 8:10,60 Minuten Bronze über 800m Freistil hinter Anastasia Kirpichnikova (RUS/8:04,65) und Simona Quadarella (ITA/8:10,54).
„Sechs Sekunden unter Bestzeit: Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier so schnell schwimmen kann. Denn wir starten hier aus dem vollen Training und wurden nicht verschont, das habe ich so noch nie vorher gemacht“, sagte die 19-Jährige. Doch die Langstrecke liegt Gose immer besser, seit sie im Frühjahr 2020 zu Bundestrainer Bernd Berkhahn nach Magdeburg gewechselt ist. Zum deutschen Rekord von Sarah Köhler (8:08,02) ist es nun auch gar nicht mehr so weit. „Diese Strecke ist hart, macht mir aber verdammt viel Spaß. Erst recht, wenn es so gut läuft“, meinte Gose. Am Wochenende folgen nun noch zwei weitere Starts über 200m und ihre Hauptstrecke 400m Freistil, auf der sie bereits Olympiasechste in Tokio wurde und EM-Silber 2019 in Glasgow gewann.
Im Finale über 50m Rücken belegte Ole Braunschweig in 23,28 Sekunden Rang sieben, der Sieg ging an den Russen Kliment Kolesnikov (22,47/CR). „Das war noch einmal Bestzeit. Ich bin megazufrieden mit meinem ersten internationalen Meisterschaftsfinale“, sagte der Berliner von der SG Neukölln. „Und morgen wird dann über die 100m angegriffen. Es macht einfach riesigen Spaß, sich mit den ganzen Topleuten zu messen. Diese Erfahrungen sind unvergleichbar.“
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Ebenfalls aus dem vollen Training, aber auch mit guten Aussichten startet Florian Wellbrock am Donnerstag dann im Finale über 1500m Freistil. Mit 14:29,59 Minuten kam er im Vorlauf am Mittwoch nah an seine Bestzeit heran, nur Titelverteidiger Gregorio Paltrinieri (ITA) war im Lauf darauf noch zwei Sekunden schneller. „Ich bin mit dem Vorlauf zufrieden, ich habe mir für das Finale damit eine gute Bahn gesichert. Das wird morgen dann sicher ein schönes Rennen mit den Italienern“, sagte Wellbrock. „Außerdem freut es mich, dass wieder einmal zwei Deutsche in einem 1500m-Finale starten.“ Im nationalen Duell um den anderen Finalstartplatz (jede Nation hat nur maximal zwei) konnte der in der Olympiasaison von einer Coronavirus-Infektion ausgebremste Sven Schwarz (14:41,74) den Vorteil nutzen, im zweiten Lauf zu schwimmen, und ließ als Sechster dann Lukas Märtens (14:44,19/Platz 9) und Oliver Klemet (14:44,34/Platz 10) hinter sich.
Für den Höhepunkt des Tages sorgte Italiens Staffel über 4x50m Lagen, die in 1:30,14 Minuten einen Weltrekord aufstellte in der Besetzung Michele Lamberti, Nicolo Martinenghi, Marco Orsi und Lorenzo Zazzaeri. Die weiteren Einzeltitel des Tages gingen an Sarah Sjöström (SWE) über 50m Freistil (23,12), Martina Carraro (ITA) über 100m Brust (1:04,01) und Szebasztian Szabo (HUN) über 100m Schmetterling (49,68).
Die Ergebnisse des DSV-Teams am Mittwoch:
50m Rücken Männer:
7. Ole Braunschweig (23,28)
800m Freistil Frauen:
3. Isabel Gose (8:10,60)
200m Rücken Frauen:
Vorlauf: 17. Jenny Mensing (2:08,49 Q)
Halbfinale: 13. Jenny Mensing (2:09,12)
200m Schmetterling:
Vorlauf: 7. Angelina Köhler (2:10,96 Q)
Vorlauf: 14. Leonie Kullmann (2:13,66 Q)
Halbfinale: 10. Angelina Köhler (2:09,52)
Halbfinale: 14. Leonie Kullmann (2:12,65)
100m Brust Männer:
Vorlauf: 19. Marco Koch (58,09 Q)
Halbfinale: 15. Marco Koch (58,09)
100m Lagen Frauen:
25. Zoe Vogelmann (1:01,66)
1500m Freistil
Vorlauf: 2. Florian Wellbrock (14:29,59 Q)
Vorlauf: 6. Sven Schwarz (14:41,74 Q)
9. Lukas Märtens (14:44,19)
10. Oliver Klemet (14:44,34)
CR = Championship Record
Q = qualifiziert für die nächste Runde