Isabel Gose und Henning Mühlleitner als Vorlaufschnellste in die 400m-Finals

- 17.08.2022
Am letzten Tag der Beckenwettbewerbe bei den Europameisterschaften in Rom (ITA) wird der Deutsche Schwimm-Verband e.V. (DSV) am Mittwochabend noch einmal in fünf Entscheidungen vertreten sein. Nachdem am Vortag bereits Ole Braunschweig (SG Neukölln) den Finalplatz über 100m Rücken gebucht hatte, lösten am Vormittag auch noch Isabel Gose (SC Magdeburg), Julia Mrozinski (SC Wiesbaden 1911), Henning Mühlleitner (Sport-Union Neckarsulm) und Lukas Märtens (SC Magdeburg) sowie beide 4x100m-Lagenstaffeln die Tickets für die Endläufe.
Nach den beiden Podestplatzierungen über 800m Freistil (Silber) und 200m Freistil (Bronze) unterstrich Isabel Gose dabei auch über 400m Freistil ihre erneuten Medaillenambitionen. WM-Fünfte war sie auf dieser Strecke in Budapest (HUN) geworden, als einzige Europäerin stand sie dort im Finale, was schon damals einiges für die Europameisterschaften versprach. Und Gose lieferte im Vorlauf: Die 20-Jährige gewann mit 4:06,10 nicht nur ihren Lauf souverän, sondern war auch insgesamt die schnellste Schwimmerin - und das mit 2,70 Sekunden Vorsprung auf die Italienerin Simona Quadarella (4:08,80). Im Ziel war bei Gose ein kurzes zustimmendes Nicken zu erkennen, so als ob sie selbst mit ihrer Leistung zufrieden war.
Gleiches galt für Julia Mrozinski, die als Gesamt-Fünfte mit 4:11,03 ebenfalls die Finalqualifikation schaffte. “Ich freue mich über mein bislang bestes EM-Rennen. Über die 400 Meter komme ich derzeit besser zurecht”, sagte sie. Lara Seifert (SC Magdeburg) kam mit 4:18,75 auf Rang 18, Celine Rieder (Sport-Union Neckarsulm) mit 4:22,58 auf Platz 25.
Auch bei den Männern kam der Vorlaufschnellste aus Deutschland. Henning Mühlleitner erzielte mit 3:46,79 Minuten die beste Zeit des Vormittags. In seinem Vorlauf lag er zunächst noch hinter dem Schweizer Antonio Djakovic (SUI), der anfangs Europarekord-Tempo anschlug, doch Mühlleitner ließ sich davon nicht beirren und zog sein eigenes Rennen konsequent durch. “Ich denke, das war so ein Häkchen, was man da heute früh gesetzt hat. Dass ich ins Finale gekommen bin, finde ich gut”, meinte Mühlleitner, der 2018 in Glasgow (GBR) auf dieser Strecke schon einmal EM-Bronze holte.
Ins Finale begleitet wird er von Lukas Märtens, der in 3:47,38 die zweitschnellste Zeit der Vorläufe ablieferte und damit ebenfalls Ambitionen anmeldete. “Ich denke, wir haben das beide ganz gut gemacht. Da geht heute auf jeden Fall noch was, aber es ist der letzte Tag, das merkt man schon”, sagte der Magdeburger, der bereits Silber über 800m Freistil zu Buche stehen hat. Zuletzt standen 2010 in Budapest zwei Deutsche in einem EM-Finale, damals wurde Paul Biedermann Zweiter und Clemens Rapp Siebter. Sven Schwarz (Waspo 98 Hannover) landete mit 3:49,58 auf Platz zehn und rundete damit den starken Eindruck der deutschen 400m-Männer ab.
Die beiden 4x100m-Lagenstaffeln mussten kämpfen, schafften beide aber ebenfalls den Sprung in die Finalläufe. Die DSV-Frauen mit Johanna Roas (SG Neukölln), Bente Fischer (Sport-Union Neckarsulm), Angelina Köhler (Hannover 96) und Nele Schulze (SG Neukölln) schwammen mit 4:05,41 Minuten auf Rang acht. “Ich freue mich riesig über das EM-Finale und auch, dass ich schneller war als im Einzel, auch wenn es schon echt weh tat. Aber vielleicht geht ja noch ein bisschen was heute Nachmittag”, sagte Roas. Und auch Schulze freute sich: “Ich bin so glücklich darüber, dass wir es ins Finale geschafft haben. Für mich rundet das die EM nochmal richtig ab.”
Die deutschen Männer mit Ole Braunschweig (SG Neukölln), Lucas Matzerath (SG Frankfurt), Björn Kammann (AMTV-FTV Hamburg) und Peter Varjasi (TB 1888 Erlangen) buchten das Ticket als Siebte mit einer Zeit von 3:36,95 Minuten. “Die Lagenstaffel bietet zum Abschluss der Beckenwettbewerbe immer besondere Stimmung, Daher ist es wunderbar, in diesem Finale dabei zu sein”, sagte Kammann.