Jette Müller springt als jüngste Finalistin vom 1m-Brett in die Top-Ten

- 15.07.2023
Jette Müller (WSC Rostock) hat bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN) im Finale vom 1m-Brett mit 248,25 Punkten Platz zehn erreicht. Als Jüngste des Feldes sprang die 19-Jährige damit erneut in die Top-Ten, wie schon bei ihrer WM-Premiere im Vorjahr.
Es war ein aufregendes erstes Halbjahr für Müller, neben dem Sport absolvierte sie auch noch ihre Abiturprüfungen. Nach Japan war sie später als der Rest des Teams angereist, weil zu Hause in Rostock noch die Zeugnisverleihung und der Abiball anstanden, doch im WM-Finale präsentierte sie sich dennoch in Topform. Gegenüber dem Vorkampf konnte sie sich am Samstag noch einmal steigern, vor allem die ersten drei Versuche waren zum Teil deutlich besser als am Vortag, die abschließende Auerbachschraube genauso gut. Lediglich in der vierten Runde beim Auerbach hatte sie etwas Probleme beim Absprung und war mit den Füßen nicht ganz am Ende des Bretts, brachte den Sprung aber trotzdem noch sicher ins Wasser.
„Das ist eine super Platzierung. Sie hat sehr gutes Finale absolviert, ohne größere Fehler, mit sehr eleganten Sprüngen und sauberen Eintauchphasen”, lobte Bundestrainer Christoph Bohm. “Das Feld war hier sehr stark, auch vom Schwierigkeitsgrad her, es gab sehr viele Frauen, die den Auerbachsalto mit 2,5 Drehungen gezeigt haben. Den hat Jette noch nicht in ihrer Serie (Müller springt ihn aktuell mit 1,5 Drehungen, Anm. d. Red.), das wird perspektivisch die Aufgabe sein, das aufzustocken. Wenn der gelingt, kann man sehr viele Punkte holen und landet entsprechend noch weiter vorne.“ Den Titel vom 1m-Brett sicherte sich die Chinesin Lin Shan mit 318,60 vor ihrer Landsfrau und Titelverteidigerin Li Yajie (306,35). Bronze ging an Aranza Vazquez Montano aus Mexiko (285,05).
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3m-Synchronteam Barthel/Rüdiger richtet den Blick jetzt nach Katar
Ebenfalls Platz zehn wurde es am Ende für das 3m-Synchronteam mit Timo Barthel (SV Halle) und Lars Rüdiger (Berliner TSC), sie kamen beim Finale am Mittag auf 370,26 Punkte. An der Vorbereitung lag es ganz sicher nicht: Barthel hatte im Vorfeld der WM extra mehr Zeit in Berlin bei seinem Synchronpartner verbracht, um so noch mehr aus dem Duo herausholen zu können. Im WM-Finale waren am Samstag trotzdem andere Nationen noch stärker als die beiden Deutschen. Gold ging im Fukuoka Prefectural Pool wie erwartet an die überragenden Chinesen Wang Zongyuan und Long Daoyi (456,33), die für ihren letzten Sprung sogar über 100 Punkte bekamen, Silber holten die Briten (424,62), Bronze ging nach Frankreich (389,10).
Neben Edelmetall sicherten sich diese drei Nationen auch einen Olympia-Startplatz für die Sommerspiele im nächsten Jahr in Paris (FRA). Alle anderen haben dann im Februar 2024 bei der WM in Doha (QAT) eine weitere Gelegenheit, dort wollen auch die Deutschen wieder angreifen.
Nach dem Vorkampf waren Barthel und Rüdiger Vierte gewesen, doch bei der Entscheidung lief es von Anfang an nicht ganz rund. Schon nach den beiden Pflichtsprüngen hatte das deutsche Team einen kleinen Rückstand auf die Podestplätze, der in der Folge weiter anwuchs. Die Synchronität war oft nicht schlecht, doch gleich mehrmals spritzte es beim Eintauchen etwas zu stark. “Es ist halt Leistungssport, es läuft nicht immer so, wie man es gerne hätte”, sagte Barthel. “Letztes Jahr konnten wir uns noch über den dritten Platz freuen, den zehnten müssen wir jetzt aber auch so hinnehmen, wie es ist. Jetzt heißt es: Abhaken und vollen Fokus auf die WM in Katar setzen.”