Lena Hentschel und Jana Lisa Rother steigern sich im Finale und werden Neunte

- 17.07.2023
Lena Hentschel und Jana Lisa Rother (beide Berliner TSC) haben bei der WM in Fukuoka (JPN) im 3m-Synchronspringen Platz neun belegt. Mit 272,67 Punkten waren im Finale rund elf Punkte besser als noch im Vorkampf. Während dort in der Nacht insbesondere die Kür noch nicht optimal war, lief es bei der Entscheidung dann bei zwei von drei Kürsprüngen deutlich besser, einmal um mehr als acht, einmal um fast elf Zähler. Lediglich beim Schraubensalto ließen die Deutschen etwas liegen, der zwar individuell von beiden Springerinnen gut ausgeführt wurde, aber nicht ganz synchron war.
„Wir sind erstmal zufrieden mit unserer ersten WM zusammen. Wir haben uns vom Vorkampf zum Finale verbessert. Wir haben noch nicht die Punktzahl erreicht, die wir uns so gewünscht hätten und die wir auch können. Am Anfang hat es ein bisschen gehapert, da sind auch so ein bisschen unsere Schwachstellen bei den ersten beiden Sprüngen, wo es wirklich um das Eintauchen geht, womit wir noch ein paar Probleme haben. Das wissen wir, daran müssen wir jetzt arbeiten”, sagte Lena Hentschel. Und erinnerte daran: „Wir haben gerade eigentlich eine bessere Leistung bei der WM gebracht, als Tina (Punzel, Anm. d. Red.) und ich bei unserer ersten WM. Tina und ich haben es bei unserer ersten WM nicht mal ins Finale geschafft. Deswegen sind Jana und ich schonmal besser gestartet.”
Der Titel ging wie erwartet nach China. Die Titelverteidigerinnen Chen Yiwen und Chang Yani waren erneut nicht zu schlagen und dominierten die Konkurrenz mit 3411,94 Punkten. Silber und Bronze gingen nach Großbritannien (296,58) und Italien (285,99) – erstmals seit der WM 2009 standen in dieser Disziplin damit wieder zwei europäische Paare auf dem Treppchen. Zugleich sicherten diese drei Nationen jeweils einen Startplatz für die Olympischen Spiele 2024 in Paris (FRA). Alle anderen bekommen bei den Weltmeisterschaften im Februar 2024 in Doha (QAT) eine weitere Gelegenheit.
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Turm-Synchronpaar Barthel/Eikermann springt ebenfalls auf Platz neun
Im zweiten Finale des Tages landeten Timo Barthel (SV Halle) und Jaden Eikermann (SV Neptun Aachen) im Turm-Synchronspringen ebenfalls auf Rang neun, sie kamen auf 364,80 Punkte. Gold ging auch hier an die Chinesen Yang Hao und Lian Junjie (477,75), die damit ebenfalls ihren Titel aus Budapest (HUN) verteidigen konnten, Silber an die Ukraine (439,32), Bronze an Mexiko (434,16).
Es ging gleich gut los für die Deutschen: Nach der Pflicht sortierte sich das Duo auf Rang sechs und damit drei Plätze weiter vorne ein als noch im Vorkampf. Der Kürauftakt mit dem Delfinsalto geriet danach ordentlich, anschließend gelang auch der Rückwärtssalto – in der Qualifikation noch ihr schwächster Sprung – deutlich besser um etwa sieben Punkte. Nach vier von sechs Runden lagen Barthel und Eikermann so weiter auf Platz sechs, ehe dann leider der Auerbach, im Vorkampf noch ihr bester Versuch, nicht optimal war. Timo Barthel war bei diesem Sprung beim Eintauchen nicht ganz gerade, so dass es zu viel spritzte. Der abschließende Schraubensalto war dann aber wieder sehr gelungen.
Barthel machte anschließend jedoch keinen Hehl daraus, dass man sich mehr ausgerechnet hatte: „Im Finale habe ich mal wieder nicht das abgerufen, was ich gerne möchte. Woran es gelegen hat, kann ich noch nicht genau sagen. Vielleicht, weil meine Gedanken mit meinem Körper beschäftigt sind, denn ich habe da ein paar Wehwehchen.” Der Hallenser hatte sich beim Trainingslager in Fuji (JPN) im Vorfeld der WM am Handgelenk verletzt und springt deswegen mit einer Manschette. „Es gibt aber keine Ausreden, ich glaube nur einfach, dass ich gerade nicht das abrufen kann, was ich drauf habe. Und deswegen muss ich mich jetzt mit einem Platz zufriedengeben, auf dem ich mich eigentlich nicht sehe.” Im Turm-Einzel wird Barthel nicht mehr antreten, als Europameister hat er dort ohnehin schon einen Olympia-Quotenplatz für Deutschland gesichert. An seiner Stelle wird der junge Luis Avila Sanchez (Berliner TSC/17 Jahre) sein WM-Debüt feiern.
Bundestrainer Christoph Bohm erklärte zur Halbzeit der Wettbewerbe im Wasserspringen: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Potenzial, das unsere Sportler*innen hier zeigen, andererseits hätten wir natürlich schon gern die eine oder andere Medaille gewonnen. Zum Teil haben wir das durch eigene Fehler nicht geschafft, zum Teil weil die anderen Nationen einfach auch sehr, sehr stark sind. In den Einzeldisziplinen wollen wir jetzt unsere Leistung abrufen, konzentriert da sein und ums Finale kämpfen. Mit den bislang zwei Quotenplätzen sind wir gut unterwegs, damit haben wir genauso viel wie im letzten Olympiazyklus zu diesem Zeitpunkt. Wir wollen als Team hier noch den einen oder anderen einsammeln. Ansonsten werden wir eben in Doha da und bereit sein.”