Lukas Märtens erreicht über 800m Freistil als Dritter das WM-Finale

- 25.07.2023
Der Verzicht auf die 200m Freistil hat sich für Lukas Märtens definitiv gelohnt. Nach einem Regenerationstag nach seiner WM-Bronzemedaille über 400m Freistil am vergangenen Sonntag präsentierte sich der Magdeburger bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN) wieder in alter Frische und sicherte sich über 800m Freistil sein zweites Finalticket. In 7:42,04 Minuten schwamm der 21-Jährige in der Nacht zu Dienstag (MESZ) die drittbeste Zeit der Vorläufe. „Das war einwandfrei, sehr kontrolliert. Er weiß was er kann und ist souverän mitgeschwommen, hat sich gar nicht in den Endspurt begeben, das war sehr gut”, lobte Bundestrainer Bernd Berkhahn.
„Meine Bilanz vom Vorlauf ist sehr positiv. Wenn ich mich an das letzte Jahr erinnere, da bin ich glaube ich nicht so freudestrahlend angekommen (bei der WM 2022 hatte Märtens den Endlauf über 800m Freistil verpasst, Anm. d. Red.). Ich denke, ich kann von einem sehr soliden Vorlauf sprechen, und da kann man schon mal Richtung Medaillen schauen zum Finale hin”, meinte Märtens selbst. „Ich bin froh, auf die 200 Meter verzichtet zu haben. Letztes Jahr habe ich das mal ausprobiert, wie das mit den 200 zusätzlich noch laufen kann, und wir haben gesehen, wie es lief. Ich denke, dieses Mal wäre das nicht anders gelaufen. Deswegen bin ich wirklich zufrieden.”
Sieger in seinem Lauf wurde der Australier Sam Short, der in Fukuoka auch schon die 400m Freistil gewonnen hat und über die doppelt so lange Distanz in 7:40,90 erneut eine Top-Zeit ablieferte, dahinter lag auch diesmal wieder der Tunesier Ahmed Hafnaoui (7:41,97). Überhaupt waren die Leistungen schon in den Vorläufen beeindruckend und versprechen ein spannendes und schnelles Finale, das dann am Mittwoch über die Bühne geht. „Das Feld ist so eng, das ist unglaublich”, so Bernd Berkhahn. „Das Rennen wird super schnell, sicher das schnellste, was wir bisher gesehen haben, und da ist eine Prognose wirklich schwierig. Letztendlich wird es ein Sprintfinale, es wird sicherlich um Hundertstel gehen.”
Nicht dabei ist dann leider Florian Wellbrock (SC Magdeburg), der Vizeweltmeister des vergangenen Jahres auf dieser Strecke kam in 7:45,87 auf Platz neun – am Ende fehlten ihm sieben Hundertstel auf den Brasilianer Guilherme Costa (7:45,80) und zum Weiterkommen. Fünfter war er in dem Lauf mit Märtens geworden, im abschließenden Vorlauf waren dann noch vier Schwimmer schneller. „Ich kann nicht erklären, warum. Er war erholt, alles entspannt, eigentlich alles okay. Und dann kommt er nicht richtig in seinen Rythmus rein, und am Ende steht da eine Zeit, die auf den Punkt sieben Hundertstel zu langsam ist. Das ist im Sport halt manchmal so, auch deswegen betreiben wir den Sport, denn es ist immer spannend und jedes Mal eine Herausforderung. Wir müssen jetzt erstmal damit klar kommen”, so Berkhahn. Wellbrock hat bei dieser WM schon zweimal Gold im Freiwasser gewonnen und startet im Becken auch noch über die 1500m Freistil, über die er sich ebenfalls große Chancen ausrechnet.
Bestzeit für Lucas Matzerath im Brustsprint
Neben den beiden Langstrecklern war am Dienstag in den Vorläufen ein weiterer Deutscher auf einer der kürzesten Strecken dieser WM im Einsatz. Über 50m Brust erzielte Lucas Matzerath in 26,94 Sekunden eine neue Bestzeit, seine bisherige Bestleistung unterbot der Frankfurter damit um fünf Hundertstel. „Ich habe hinten raus den Anschlag gut getroffen, das lief deutlich besser als gestern im Rennen. Bei den 50 Metern ist es natürlich wichtig, dass am Ende alles sitzt, da kommt es noch auf die letzten Hundertstel an”, freute er sich.
In seinem Lauf schlug der 23-Jährige damit als Zweiter hinter Sun Jiajun (CHN/26,76) an, in der Addition aller Vorläufe kam er auf Rang sieben – hier lag mit 100m-Sieger Qin Haiyang (26,34) ebenfalls ein Chinese ganz vorne. Auf dieser Strecke war Matzerath am Vortag schon WM-Fünfter geworden, nun peilt er nach Platz sechs im Vorjahr auch über die halbe Distanz wieder das Finale an. „Ich bin froh, dass ich den Umstieg von den 100 Metern auf die 50 Meter gut mitnehmen und dass ich in die Geschwindigkeit und in die höheren Frequenzen reingehen konnte. Es ist wie eine andere Disziplin, die Umstellung habe ich geschafft. Heute Abend kann ich nochmal voll investieren. Mit der neuen Bestzeit lässt sich noch was drücken”, sagte er.