Lukas Märtens schwimmt souverän ins Finale über 400m Freistil

- 18.06.2022
Schon bei den Olympischen Spielen waren die 400m Freistil so etwas wie der „Türöffner“ für das deutsche Schwimmteam. Damals war es Henning Mühlleitner, der gleich am ersten Wettkampftag mit Bestzeit und Top-Platzierung glänzen konnte und damit das gesamte Team in eine positive Grundstimmung versetzte. Bei den Weltmeisterschaften in Budapest (HUN) könnte Lukas Märtens (SC Magdeburg) nun diese Rolle erfüllen. Der 20-Jährige schwamm am Samstagvormittag in 3:45,04 Minuten sicher ins Finale am Abend. Märtens ist der erste Deutsche in einem 400m-Finale seit 2015, als Clemens Rapp in Kazan (RUS) Achter wurde.
“Ich bin froh, dass ich das erste Finale erreicht habe. Das war das Ziel von Anfang an, jetzt kann ich da ganz locker ran gehen. Wenn mehr als der vierte Platz drin ist, dann wär das natürlich toll, aber ich bin erstmal super happy”, bewerte Märtens seinen ersten von insgesamt vier Auftritten bei dieser WM.
Im Frühjahr war er in Stockholm (SWE) sogar 3:41,60 geschwommen. Weltweit war seit fünf Jahren niemand schneller auf dieser Strecke als der Magdeburger, der damit nun unweigerlich die Rolle des Mitfavoriten trägt. Doch der Schützling von Bundestrainer Bernd Berkhahn meisterte den Druck hervorragend: Zunächst Zweiter in seinem Vorlauf hinter dem Italiener Lorenzo Galossi, hatte er das Rennen stets unter Kontrolle. Kurz vor der 300-Meter-Marke setzte er sich dann erstmals in Führung, die er bis zum Schluss nicht mehr abgab. “Ich bin das Rennen ein bisschen ruhiger angegangen, das wollte ich aber auch. Letztes Jahr hatte ich das Problem, ich war viel zu schnell am Anfang und bin dann hinten geplatzt. Ich denke, jetzt hat man schon gesehen, dass da ein deutlicher Fortschritt ist.”
Im selben Vorlauf direkt neben Lukas Märtens war auch Henning Mühlleitner angetreten. Der Neckarsulmer begann sein Rennen eher verhalten und hielt sich strikt an seine eigene Taktik, schob sich dann aber mit zunehmender Rennlänge immer weiter nach vorne. Am Ende schlug er nach 3:47,17 als Fünfter an, als Gesamtelfter reichte das um sieben Zehntel knapp nicht für das Finale. “Eine WM im Becken habe ich nie erlebt. Es war dann das Rennen so, wie ich es trainiert hatte. Das Ergebnis hat dann knapp nicht gereicht, aber ich glaube, ich hätte es nicht anders machen können heute früh”, resumierte Mühlleitner. Schnellster Schwimmer am Vormittag war der Österreicher Felix Auböck in 3:43,83.