“Nochmal alles rausgeledert”: Lagen-Staffel als Sechste nah dran an einer Medaille

© Ian MacNicol

Auch das letzte WM-Finale der Männer bei den Beckenwettbewerben - die 4x100m Lagen - ging am Samstagabend noch einmal mit deutscher Beteiligung über die Bühne. Mit insgesamt 15 Finalteilnahmen war das Beckenteam des Deutschen Schwimm-Verbands e.V. (DSV) damit erfolgreicher als noch 2019 in Gwangju (KOR), wo es 13 Finalteilnahmen gewesen waren, und das mit einem deutlich kleineren Team als noch in Südkorea. “Wenn unsere Sportler*innen es schaffen, an ihre Bestleistungen heranzukommen, dann hat man gute Chancen, bis ins Finale vorzustoßen. Wir nutzen diese Möglichkeiten, und der Spirit geht so durch, das ist toll und macht Spaß. Keiner hat Ängste oder Sorgen, alle haben Bock, zu performen, und darum geht’s”, erklärte Bundestrainer Bernd Berkhahn dieser Tage.

Richtig Bock auf dieses Finale hatten auch die deutschen Lagen-Männer. Zum Abschluss belegte die Staffel mit Ole Braunschweig (SG Neukölln Berlin), Lucas Matzerath (SG Frankfurt), Eric Friese (Potsdamer SV) und Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg) in einer Zeit von 3:32,63 Minuten Platz sechs in der Welt und konnte sich damit gegenüber dem Vorlauf noch einmal um mehr als eine Sekunde verbessern. Es war zudem die beste deutsche Platzierung im Weltvergleich seit dem fünften Platz bei der WM 2015 in Kazan (RUS). “Wir haben nochmal alles rausgeledert, was wir hatten”, sagte Braunschweig. Gold ging nach Italien, das mit 3:27,51 den Europarekord der Briten von den Olympischen Spielen in Tokio (JPN) einstellte, Silber an die USA (3:27,79), Bronze an Großbritannien (3:31,31).

Auch das DSV-Quartett durfte zwischenzeitlich sogar von einer Medaille träumen. Noch beim letzten Wechsel lag man lediglich vier Zehntel hinter den Briten, nachdem Ole Braunschweig (Rücken/53,94), Lucas Matzerath (Brust/59,32) und ganz besonders Eric Friese (Schmetterling/51,03) auf den ersten drei Lagen ein hervorragendes Rennen hinlegten. “Ich hab gesehen, James Guy (GBR, Anm. d. Red.) ist recht kurz vor mir reingesprungen. Ich habe meinen Coach vorher schon gefragt: ,Was meinst du, wenn James vor mir reinspringt, sollte ich mitziehen?’ Er meinte dann: ,Ja, zieh mit, nimm die Welle.’ Die habe ich dann recht gut geholt, glaube ich, die Welle. Da war ich, soweit ich weiß, die ganzen 100 Meter über drin”, sagte Friese.

Dass es dann trotz einer ebenfalls schnellen letzten Lage von Rafael Miroslaw (48,34) am Ende nicht ganz für das Podium reichte, konnten die vier gut verschmerzen. “Wir haben uns echt gut geschlagen”, meinte Matzerath. Es war ein sehr enges Feld und wir konnten gut zeigen, dass wir da mitmischen können.” Mit diesem Gefühl gehen die Deutschen optimistisch in die kommenden Wettkämpfe. Ole Braunschweig meinte bereits: “Nächstes Jahr greifen wir dann mal die Medaillen an.”

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