Olympiaqualifikation im Beckenschwimmen beginnt

©Jo Kleindl

Wer im kommenden Sommer an den Olympischen Spielen (23. Juli - 08. August) teilnehmen will, hat sich über das jüngste Umfrageergebnis sicher gefreut. Laut dem Meinungsforschungsinstitut YouGov sprechen sich mittlerweile 46 Prozent der Bundesbürger*innen für eine Corona-Impfung der deutschen Olympiateilnehmer*innen in Tokio (und auch die der Fußball-Europameisterschaft) aus, nur 28 Prozent sind noch strikt dagegen. Das forciert anstehende politische Entscheidungen, auf die die Aktiven und auch die Olympia-Organisatoren dringend angewiesen sind.

Trotz aller Unwägbarkeiten beginnt nun aber die heiße Phase der Olympiasaison. Und wer in Japan die deutschen Farben im Beckenschwimmen repräsentieren will, muss zwischen 01. -18. April die geforderten Normzeitennachweisen, um sich das Olympiaticket zu sichern. Im Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) werden daher gleich vier Wettkämpfe mit dem vorgeschriebenen Gütesiegel des Weltverbandes (FINA approved) und allen aktuell notwendigen Hygienemaßnahmen organisiert:

 

  • Heidelberg (03./04. April)
  • Magdeburg (09. - 11. April)
  • Berlin (16. - 18. April)
  • Dortmund (17./18. April)

 

Auch interational gibt es für die Aktiven in Stockholm und Eindhoven (beide 08. - 11. April) die Möglichkeit, die Olympia-Normen zu knacken.

 „Unsere Aktiven freuen sich darauf, nun auch allen zeigen zu können, was sie sich antrainiert haben“, sagte Bundestrainer Hannes Vitense. „Wir erhoffen uns, dann mit 25 bis 30 Beckenschwimmer*innen nach Japan aufbrechen können.“ Im 50m-Pool von Rio de Janeiro waren im Jahr 2016 insgesamt 27 Athlet*innen aus Deutschland gestartet.

Aufgrund der WM-Erfolge 2019 oder Normerfüllungen im Frühjahr 2020 haben sich mit Florian Wellbrock, Sarah Köhler (jeweils 800m und 1500m Freistil), Franziska Hentke (200m Schmetterling), Laura Riedemann (100m Rücken), Marius Kusch (100m Schmetterling), Marco Koch (200m Brust), Philip Heintz (200m Lagen) und Jacob Heidtmann (400m Lagen) acht Sportler*innen ihr Olympiaticket bereits sichern können. Maximal zwei Startplätze pro Nation werden in jeder der 28 Einzeldisziplinen insgesamt vergeben, zudem hat sich das DSV-Team für alle sieben Staffeln qualifiziert. Doppel-Weltmeister Wellbrock hat sich wie Leonie Beck (SV Würzburg), Finnia Wunram und Rob Muffels (beide SC Magdeburg) auch schon für das olympischen Freiwasserrennen über 10km qualifiziert.

„Die Motivation ist auch nach der zusätzlichen Zeit durch die Verschiebung um ein Jahr sehr groß bei uns allen“, berichtet Vitense. „In der Qualifikation erwarten wir uns einen Fingerzeig in Richtung Olympia, aber auch für die Europameisterschaften in Budapest.“ Auch die Normzeiten für die EM im Mai müssen bis Mitte April erfüllt werden.

Deutschlands Schwimmfans sich daher also auf drei spannende und ereignisreiche Wettkampf-Wochenenden freuen. Zuschauer*innen in den Hallen sind aufgrund der pandemischen Lage allerdings nirgends zugelassen, angesichts der aktuellen Infektionszahlen eine nachvollziehbare politische Entscheidung.

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