Schwimmer Alaa Maso aus Hannover für das Refugee Olympic Team berufen

- 03.05.2024
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat für die Olympischen Spiele in Paris (FRA/26. Juli – 11. August) 36 Sportler*innen für das Refugee Olympic Team nominiert. Darunter sind neun Aktive, die derzeit vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) betreut werden und sich in Deutschland auf Olympia vorbereiten. Damit ist der DOSB nach den Spielen 2021 in Tokio (JPN) erneut das Nationale Olympische Komitee, das weltweit die meisten Refugee-Athlet*innen für das Team stellt.
Mit dabei ist mit Alaa Maso auch ein Schwimmer. Der Syrer lebt seit 2015 in Deutschland und trainiert am Olympiastützpunkt in Hannover; mit der 4x100m-Freistilstaffel seines Vereins Waspo 98 gewann er bei den Deutschen Meisterschaften erst vor einer Woche Bronze. Für ihn wird es die zweite Olympiateilnahme für das Refugee Olympic Team. „Ich habe mich mega über die Nominierung gefreut“, so der Sprinter. „Ich bin dem Landesschwimmverband Niedersachsen und natürlich meinem Verein Waspo 98 Hannover sehr dankbar, die so vieles für mich ermöglicht haben. Seit 2019 trainiere ich am Stützpunkt in Hannover bei Emil Guliyev. Wir waren zusammen schon bei den Spielen in Tokio, dass wir das jetzt in Paris wiederholen können, macht mich umso glücklicher.“
Seine Premiere feierte das Refugee Olympic Team bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro (BRA). Die Teammitglieder werden anhand ihrer sportlichen Leistungen sowie ihres persönlichen Hintergrundes ausgewählt – Voraussetzung für die Aufnahme ist ein vom UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) anerkannter Status als Flüchtling. Präsident Thomas Weikert sagte: „Das Refugee Olympic Team ist ein fester Bestandteil der Olympischen Spiele und wird gleich allen anderen Mannschaften behandelt. Die Initiative des IOC, diese Mannschaft 2016 ins Leben zu rufen und zu fördern, unterstützen wir als DOSB voll und ganz. Wir sind stolz, neun Athlet*innen betreuen zu dürfen, die den Schritt zu den Olympischen Spielen Paris 2024 geschafft haben.“ Die Sportler*innen werden dort unter der Olympischen Flagge antreten und erstmalig von der ehemaligen afghanischen Radrennfahrerin Masomah Ali Zada als Cheffe de Mission betreut werden. Sie war als Athletin 2021 in Tokio selbst noch Teil des Teams und ist aktuell Mitglied der IOC-Athletenkommission.
Bereits seit 2015 unterstützen das IOC und der DOSB gezielt Athlet*innen, die ihre Sportkarrieren aufgrund von Flucht unfreiwillig unterbrechen mussten. Ausgelöst durch die großen Fluchtbewegungen desselben Jahres setzte das IOC damals ein eigenes Stipendienprogramm auf, das Flüchtlingsathlet*innen in der Fortsetzung ihrer leistungssportlichen Laufbahn unterstützt. Insgesamt 73 Sportler*innen aus 12 Ländern erhalten aktuell Unterstützung durch das Olympic Solidarity Programm des IOC.