So lief die WM-Nacht: Isabel Gose zieht in das nächste Finale ein

- 24.07.2023
Auch am zweiten Tag der Beckenwettbewerbe wussten die Aktiven des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN) zu überzeugen. So kraulte Isabel Gose über 1500m Freistil bereits in ihr zweites Finale, welches dann am Dienstagnachmittag (ab 13:00 Uhr, ZDF-Livestream) stattfindet. Nach deutschem Rekord über 400m Freistil und Platz sieben am Vortag kraulte die 21-Jährige vom SC Magdeburg in 15:59,67 Minuten bereits nahe an ihre Bestzeit von den Deutschen Meisterschaften im Juni in Berlin (15:56,80) heran und belegte damit Rang fünf. „Es war das erste Mal, dass ich an einem Vormittag die 1500 Meter geschwommen bin. Das hat sich ganz gut angefühlt", sagte Gose. „Es gibt noch ein bisschen Potenzial nach oben für morgen.” Schnellste der Vorkämpfe war Titelverteidigerin Katie Ledecky (USA/15:41,22).
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Problemlos war zuvor Ole Braunschweig ins Halbfinale über 100m Rücken eingezogen. Der 25-Jährige von der SG Neukölln Berlin blieb in 53,57 Sekunden nur eine Zehntelsekunde über seiner Bestzeit und erzielte damit die sechstbeste Zeit des Feldes. Die schnellste Zeit des Vormittags schaffte Jiayu Xu (CHN/52,87). „Das passt erst einmal“, war Braunschweig mit seinem Einstieg in den Wettkampf völlig zu Recht sehr zufrieden.
Nicht nach Plan lief es dagegen für Anna Elendt. Nach Überraschungssilber über 100m Brust im vergangenen Jahr schied die 21-Jährige von der SG Frankfurt diesmal bereits nach dem Vorlauf aus. Mit einer Zeit von 1:07,09 Minuten lag sie eineinhalb Sekunden über ihrem deutschen Rekord und landete damit auf Rang 19, zum Einzug ins Halbfinale fehlten gut drei Zehntel. Elendt, die zuletzt an einer Oberschenkelverletzung laboriert hatte, fand anschließend erst einmal keine Worte für ihre Enttäuschung. Mit über einer Sekunde Vorsprung war am Montagmorgen Ruta Meilutyte (LTU/1:04,67) die Schnellste.
Zum Verzicht auf den Start über 200m Freistil entschied sich kurzfristig Lukas Märtens (SC Magdeburg), der am Vortag die Bronzemedaille über die doppelt so lange Distanz gewonnen hatte. „Unsere Konzentration gilt nun den Starts über 800 und 1500 Meter“, erklärte Bundestrainer Bernd Berkhahn dazu. Zur Erinnerung: Im Vorjahr hatte Märtens am zweiten WM-Tag zwar das Finale über 200m Freistil erreicht (und war im dritten 200m-Rennen am dritten Tag dann Siebter geworden), den Finaleinzug über 800m Freistil verpasste er damals dann aber an WM-Tag drei aufgrund des sehr dicht getakteten Programms. Diesmal gibt er mit dieser Entscheidung nun der längeren Distanz die Priorität und gönnt sich vorher noch etwas Regeneration.
Trotzdem ist Deutschland auch in diesem Rennen im Halbfinale am Nachmittag vertreten, denn Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg) zeigte mit 1:46,69 Minuten eine überzeugende Leistung und belegte zeitgleich mit zwei weiteren Schwimmern Rang 13. „Wichtig war es, erst einmal weiterzukommen, es ist ein sehr enges Feld“, sagte Miroslaw. „Da ist noch etwas drin heute Nachmittag. Das wird ein Kampf, aber ich glaube, ich kann noch ein bisschen schneller.“ Miroslaw gehörte zur 4x100m-Freistil-Staffel, die am Vortag den Finaleinzug um eine Hundertstel verpasst hatte, und war mit seiner Leistung dort noch unzufrieden gewesen: „Ich habe geguckt, woran es gelegen hat und ein bisschen auskorrigiert. Ich wollte einfach zu viel. Wenn man zu gierig wird, dann überpaced man“, erklärte Miroslaw „Aber das Team hat mich gestärkt, und sie haben gesagt, sie sind nicht böse auf mich und dass so etwas nun mal passiert. Das hat mir umso mehr Motivation für die 200 Meter gegeben.“
Der Finalabschnitt am heutigen Nachmittag startet um 13:00 Uhr (MESZ) mit Lucas Matzerath (100m Brust) und Angelina Köhler (100m Schmetterling) in aussichtsreicher Position – beide hatten schon gestern mit deutschen Rekorden geglänzt. Das ZDF sendet heute allerdings keinen Livestream aus Japan, man muss daher auf internationale Streams oder Bezahlangebote wie recast.tv zugreifen.